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·2. Juli 2025
Jule Brand spricht über „schwierige Zeit“ und Kellermann-Kritik

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·2. Juli 2025
Derzeit bereitet sich Jule Brand mit den DFB-Frauen auf die Frauen-EM in der Schweiz vor. Ihre persönliche Zukunft hat die 22-Jährige nach ihrem Vertragsende beim VfL Wolfsburg bereits geklärt: Sie schließt sich der Mannschaft von Olympique Lyon an. Nun hat sich die Star-Spielerin der deutschen Nationalmannschaft über eine schwierige Phase in der Karriere geäußert. Dabei ging sie auch auf die Kritik von Ex-Boss Ralf Kellermann ein.
Im Jahr 2022 hat Jule Brand den Titel des Golden Girl als Äquivalent zum Golden Boy von der italienischen Zeitung „Tuttosport“ erhalten. Dieser Titel läutete eine komplizierte Phase in ihrer Karriere in, wie die Nationalspielerin in der Doku „Shootingstars“ vom „ZDF“ verraten hat.
Jule Brand spricht über ihre schwierigste Zeit in ihrer Karriere (Photo by Hulda Margret/Getty Images)
Die Monate nach ihrer Auszeichnung beschreibt Brand als „schwierige Zeit“. Dann ergänzte sie: „Ich habe mir selbst Druck gemacht, ich habe gedacht, ich muss jetzt abliefern, jedes Spiel gut spielen. Das hat mir nicht gut getan. Ich habe mir viel zu viele Gedanken gemacht. So kam ich gar nicht mehr in mein Spiel rein, die Leichtigkeit war weg“.
In der angesprochenen Zeit gab es zudem auch Kritik von Ralf Kellermann, dem Boss der VfL Wolfsburg Frauen wo Brand bis zu diesem Sommer aktiv war. „Sie hat keine Konstanz in ihren Leistungen, deutet immer wieder ihr Potenzial an, hat aber noch keinen Weg gefunden, dieses Potenzial verlässlich auf den Platz zu bringen. Ihr fehlen auch die Erfolgserlebnisse“, meinte Kellermann in einem Interview mit dem „Kicker“ und meinte dann: „Wir helfen Jule bestmöglich, aber ihr Umfeld können wir nicht beeinflussen“.
Erstmals nahm nun auch Brand Stellung zu der Kritik ihres ehemaligen Chefs. „Ich hatte sehr mit mir zu hadern in der Zeit und da war mein Umfeld sehr für mich da und hat mich sehr unterstützt. Deswegen fand ich die Aussage auch sehr schwierig, gerade auch was Familie und Freunde angeht. Meine Leistung kann man kritisieren, das stimmt, das war nicht gut und ich habe nicht abgeliefert, aber das mit meinem Umfeld, hat mich schon sehr getroffen, weil das meiner Meinung nach nicht ganz gestimmt hat“, so die 22-Jährige reflektiert.
Hand in Hand zu alter Stärke: Auch Giulia Gwinn hilft Brand (Photo by Claudio Villa/Getty Images)
Ein Schlüssel zurück zu alter Stärke war laut der Offensivspielerin die Verpflichtung von Horst Hrubesch als Trainer der DFB-Frauen. Brand sei ihm und seinem Trainerteam „sehr, sehr dankbar“. Sie hätten der 22-Jährigen ihr „Selbstbewusstsein zurückgegeben, sie haben mir geholfen und mir vertraut und mir Kraft gegeben, auch wenn es nicht so lief. Das hat mir sehr, sehr geholfen“.
Wie Brand selbst betonte, bringt sie ihrer besten Leistungen, wenn sie nicht viel nachdenkt auf dem Feld. Das hat auch DFB-Kapitänin Giulia Gwinn erkannt. „Ich glaube Jule performt am aller besten, wenn sie nicht nachdenkt. Wenn sie tatsächlich einfach in die eins-gegen-eins-Duelle geht und das macht, was sie am besten kann: Ihr Tempo aufnehmen, dribbeln, diesen Zug Richtung Tor zu haben und deswegen ist es auch mein persönliches Ziel, Jule immer wieder gut zu zusprechen weil ich weiß, ich kann da eventuell nochmal ein paar Prozentpunkte rauskitzeln“, meinte die Defensivspielerin über ihre Mannschaftskollegin.