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·6. Februar 2024
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Kameruns Verbandspräsident Samuel Eto’o bot am Montag seinen Rücktritt an. Trotz der Vorwürfe gegen Eto’o wurde dem ehemaligen Stürmer jedoch weiterhin das Vertrauen ausgesprochen.
Als Spieler war Samuel Eto’o ein Volksheld in seinem Heimatland Kamerun. Der ehemalige Weltklassestürmer, der seit mehr als zwei Jahren das Präsidentenamt des kamerunischen Fußballverbandes (Fecafoot) innehält, steht aus mehreren Gründen in der Kritik. Während einer Sitzung des Verbandes am Montagabend soll der 42-Jährige seinen Rücktritt angeboten haben und forderte andere Vorstandsmitglieder ebenfalls auf, abzudanken. Allerdings lehnten die Mitglieder des Gremiums Eto’os Vorschlag ab, die Entscheider vertrauen trotz schwerer Vorwürfe weiterhin dem zweifachen Afrikameister.
Seit Ende 2021 steht Eto’o an der Spitze der Fecafoot und lenkte in seiner Legislaturperiode die Geschicke beim Heim-Afrika-Cup 2022, bei dem Gastgeber Kamerun Dritter wurde, sowie während der vergangenen Weltmeisterschaft und der diesjährigen Afrikameisterschaft. Bei den letzten zwei Turnieren gingen die „unzähmbaren Löwen“ jedoch leer aus, in Katar war bereits in der Gruppenphase Schluss und beim laufenden Afrika-Cup in der Elfenbeinküste scheiterte die Mannschaft von Nationalcoach Rigobert Song im Achtelfinale an Nigeria.
Beim Treffen am Montag in Yaoundé sollte die sportliche Situation aufgearbeitet werden, Eto’o nutzte das Treffen jedoch für sein Rücktrittsangebot, das „einstimmig abgelehnt“ wurde, wie es in einer Mitteilung des Verbandes hieß. Dem zweifachen Champions-League-Sieger wurde „erneut das Vertrauen ausgesprochen“. Dabei häuften sich in der vergangenen Zeit die Anschuldigungen gegen den einstigen Angreifer. Denn abgesehen von den sportlichen Rückschlägen lief offenbar einiges im Verband schief, wie The Athletic berichtet.
Das Portal hatte von weitreichenden Vorwürfen gegen den Ex-Profi berichtet. The Athletic sprach von zahlreichen Anschuldigungen, darunter der Vorwurf, auch Eto’o und andere Helfer seien in ihrer Heimat an Spielmanipulationen, Machtmissbrauch, körperlichen Drohungen, Anstiftung zu Gewalt und der Verbreitung falscher Informationen beteiligt gewesen. WhatsApp-Nachrichten, E-Mails, Briefe und Audioaufnahmen die der Redaktion vorlagen, sollen dies gestützt haben.
Außerdem wurde auch die Rolle des Präsidenten Eto’o als Botschafter eines Sportwetten-Unternehmens in Frage gestellt. Der 118-fache Nationalspieler hatte diese im Mai 2023 „stolz“ verkündet. Der Ethikkodex des Fußball-Weltverbands FIFA verbietet es „Funktionären entweder direkt oder indirekt“ an Wetten teilzunehmen oder eine solche Verbindung einzugehen. Ein solches Verhalten könnte mit einer Höchststrafe von drei Jahren Fußballsperre belegt werden. Die Fecafoot ließ ausrichten, die Vorwürfe prüfen zu sollen, der Ex-Profi hingegen fühlte sich offenbar denunziert.
Bereits zuvor hatte Eto’o bereits Ärger mit der Justiz. Der ehemalige Barcelona-Star wurde im Juni 2022 in Spanien wegen Hinterziehung von 3,8 Millionen Euro Steuern in den Jahren 2006 bis 2009 zu 22 Monaten Gefängnis verurteilt. Allerdings wurde die Strafe zur Bewährung ausgesetzt, nachdem sich Eto’o verpflichtet hatte, die Steuern nachzuzahlen und eine Strafzahlung von 1,8 Millionen Euro akzeptiert hatte.
(Photo by ISSOUF SANOGO/AFP via Getty Images)
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