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·16. Januar 2019

Kaum Bewegung auf dem Transfermarkt: Stendera-Abgang wohl erst im Sommer

Artikelbild:Kaum Bewegung auf dem Transfermarkt: Stendera-Abgang wohl erst im Sommer

Aus Frankfurt berichtet fussball.news-Reporter Christopher Michel

Marc Stendera wird höchstwahrscheinlich im kommenden halben Jahr noch bei Eintracht Frankfurt bleiben. Ein Transfer zum 1. FC Köln scheiterte, der Effzeh holte stattdessen Johannes Geis vom FC Schalke 04. Ein Hintertürchen bleibt bis zum 31. Januar freilich noch geöffnet.


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Plötzlich ging es am Sonntagabend blitzschnell: kaum tauchten die Gerüchte auf, dass Johannes Geis zum 1. FC Köln wechseln könnte, wurde der Deal vollzogen. Die Lücke im zentralen Mittelfeld war beim Zweitligisten geschlossen, die für spätestens Montag angedachten Gespräche mit der Seite von Marc Stendera wurden nach Informationen von fussball.news gar nicht mehr geführt. Ob ein Transfer zum Effzeh im Sommer – möglicherweise dann als Erstligist – zustande kommt, bleibt weiterhin offen. Geschäftsführer Armin Veh hat den 23-Jährigen, den er einst selbst gefördert und zum Bundesligaspieler gemacht hat, weiterhin im Blick. Der Auslöser für die Kontaktaufnahme zwischen beiden Parteien war ein Bericht der Bild, die ihn in Verbindung mit dem Tabellenzweiten der 2. Liga brachte. Veh arbeitete an verschiedenen Möglichkeiten, um die durch Verletzungen von Marco Höger, Vincent Koziello und Matthias Lehmann gerissene Lücke im defensiven Mittelfeld zu schließen.

Verbleib bis Sommer wahrscheinlich

Stendera wird somit wohl, wie bereits vom kicker berichtet, bis Juni bei der Eintracht bleiben und sich spätestens dann einem anderen Klub anschließen. Einige Vereine aus der Bundesliga beobachten ihn, ein Abgang ins Ausland ist für den gebürtigen Kasseler hingegen (noch) keine Option. Bereits im Sommer gab es intensiven Kontakt zu einem englischen Klub, doch der Nordhesse will mit seiner Familie in Deutschland bleiben. Das Ziel beim nächsten Verein ist klar gesteckt: regelmäßig Spielpraxis in den kommenden Jahren sammeln und nach vielen Verletzungen topfit bleiben.

Im Frühjahr sollen Gespräche intensiviert werden

Im Frühjahr sollen verstärkt Gespräche mit Verantwortlichen der interessierten Teams geführt werden. Möglicherweise lässt die Eintracht Stendera, der vergangenen Sommer noch zwischen zwei bis drei Millionen Euro gekostet hätte, für eine niedrige siebenstellige Summe oder gar ablösefrei ziehen. Noch zählt das Eigengewächs mit einem bis 2020 laufenden Vertrag zu den Besserverdienern im Kader der Frankfurter, er müsste bei einem Abgang (eine Leihe ist dann nicht mehr angedacht und wäre für eine ganze Saison nur mit einer Vertragsverlängerung möglich!) über lange Sicht gesehen Abstriche machen. Die Hessen ihrerseits würden bei einem vorzeitigen Abschied im Paket geschätzt rund zwei Millionen Euro einsparen.

Transferfenster noch bis 31. Januar geöffnet

Ob sich im Winter noch etwas bewegt, ist unwahrscheinlich, aber nicht ausgeschlossen. Das Transferfenster ist bis 31. Januar geöffnet, bei zwei Rückrundenspieltagen bis zu diesem Zeitpunkt können noch Verletzungen oder kurzfristige Transfers zu Kaderveränderungen führen. Ein Abgang zum 1. FC Nürnberg oder Hannover 96, die sich tief im Abstiegskampf befinden, wäre dabei keine optimale Lösung. Stendera kann nach einem Jahr mit wenig Spielpraxis im Normalfall nicht auf Anhieb funktionieren, der technisch feine, aber mit Schwächen im Antritt ausgestattete Mittelfeldmann müsste erst über mehrere Wochen herangeführt werden. Doch die beiden genannten Klubs brauchen Soforthilfe, bestenfalls mit Erfahrung im Abstiegskampf ausgestattet. Der Druck wäre groß, die die ins Stocken geratene und von schweren Verletzungen gezeichnete Karriere stünde dabei endgültig auf dem Spiel.

Viele Verletzungen in der noch jungen Karriere

Dabei startete alles so verheißungsvoll: Stendera feierte sein Profidebüt am 6. April 2013 bei der knappen 0:1-Niederlage im Heimspiel gegen den FC Bayern München. Veh schenkte ihm angesichts vieler verletzter Spieler das Vertrauen und er rechtfertigte es schon zwei Wochen später mit der siegbringenden Freistoßflanke auf Marco Russ gegen den FC Schalke 04 (1:0). In der darauffolgenden Vorbereitung verletzte er sich in einem Testspiel erstmals schwer, der Kreuzbandriss warf ihn weit zurück. Doch unter Nachfolger Thomas Schaaf kam er stark zurück, auch der nach nur einem Jahr erneut zurückgekehrte Veh baute auf ihn. Stendera wuchs Stück für Stück zum Führungsspieler heran, doch nach der Entlassung von Veh war er unter Niko Kovac nicht mehr erste Wahl. Als der Mittelfeldmann im Mai 2016 Relegationsrückspiel gegen den 1. FC Nürnberg (1:0) starten durfte, riss ihm ohne gegnerische Fremdeinwirkung nach acht Minuten erneut das Kreuzband. Stendera kam seitdem nicht mehr dauerhaft heran bei den Hessen und stand in bald zwei Jahren ohne größeres gesundheitliche Probleme nur noch rund 500 Bundesligaminuten auf dem Feld. Zu wenig für die Ansprüche des ehemaligen Riederwald-Jungen.

Schwerer Stand auch unter Hütter

Auch unter Coach Adi Hütter, der ihn für einen feinen Kerl und guten Fußballer hält, gelang ihm nicht der Durchbruch Dabei hatte Stendera in der Sommerpause im Urlaub an seiner Fitness gearbeitet und erschien mit rund fünf Kilogramm weniger auf dem Trainingsplatz. Vor dem zweiten Trainingslager in Gais wurde Stendera dennoch aussortiert und bildete eine auf sieben Akteuren angewachsene, gesondert übende Gruppe. Er biss sich zwar erneut durch, doch bei seiner großen Bewährungsmöglichkeiten in der Europa-League-Partie bei Apollon Limassol (3:2) sah er Gelb Rot und bekam daraufhin in den kommenden Wochen mit Jetro Willems einen vom Linksverteidiger zum defensiven Mittelfeldspieler umfunktionierten Konkurrenten. Die Chancen auf Einsätze werden nach der Verpflichtung von Sebastian Rode in den kommenden Wochen und Monaten noch geringer. Für Stendera heißt das: fit halten, die nächste Chance nutzen und nach der Spielzeit den richtigen Schritt gehen.

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