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·11. Mai 2025
"Kein Beinbruch": Ulm blickt trotz Abstieg zuversichtlich voraus

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·11. Mai 2025
Vor einem Jahr sensationell aus der Regionalliga als Drittliga-Meister in die 2. Bundesliga durchmarschiert, ist der SSV Ulm 1846 zurück in der 3. Liga. So groß die Trauer auch war: insgesamt blickten die Beteiligten positiv nach vorne.
Als Tom Gaal den SSV nach nur sieben Minuten in Führung brachte, war sie kurzzeitig da, die Hoffnung, den Klassenerhalt vielleicht doch noch schaffen zu können. Doch nur drei Zeigerumdrehungen später kam der HSV zum Ausgleich, erhöhte bis zur Pause auf 3:1 und legte in der zweiten Halbzeit noch drei weitere Treffer nach. Knackpunkt war neben dem schnellen Gegentreffer auch ein verschossener Elfmeter von Telalovic beim Stand von 1:1 (36.). "Jetzt gerade ist sehr viel Leere da", sagte Trainer Robert Lechleiter nach der Partie am "Sky"-Mikrofon. "Vor allem, weil in der ersten Halbzeit mehr drin war und ich den Jungs nichts vorwerfen kann." Davon sei er ganz weit entfernt. "Ich bin stolz auf die Mannschaft. Hier so aufzutreten, ist nicht selbstverständlich."
Lechleiter hatte den Trainerposten Mitte März von Aufstiegscoach Thomas Wörle übernommen und die Mannschaft stabilisiert, doch letztlich reichten zehn Punkte aus acht Partien nicht, um den Klassenerhalt noch schaffen zu können. Seit Anfang November standen die Spatzen durchgehend unter dem Strich und müssen nach zuletzt zwei Aufstiegen in Folge nun einen Abstieg hinnehmen. Für Kapitän Johannes Reichert aber kein Grund, Trübsal zu blasen: "Ich habe in Ulm bei den Bambinis angefangen, habe heute mein 447. Spiel für diesen Verein gemacht und habe den Höhepunkt meiner Karriere mit diesem Jahr erwischt – mit meinem Heimatverein in der 2. Bundesliga zu spielen."
Abstiege gehören im Sport dazu. "Wir müssen den Kopf nach oben richten und auch mal schauen, was wir die letzten Jahre geleistet haben, wo wir eigentlich herkommen, dass wir vor zwei Jahren noch in der Regionalliga gespielt haben. Das vergisst man so schnell, das war jetzt unser zweites Jahr im Profifußball nach davor gefühlt 25 Jahren Absenz. Deshalb wird der Abstieg für unseren Verein kein Beinbruch sein." Wie sich die Spatzen in der 3. Liga aufstellen werden und ob der direkte Wiederaufstieg angepeilt wird, ist noch offen. Die Zukunft von Lechleiter ist ebenfalls noch nicht geklärt, allerdings ließ Geschäftsführer Markus Thiele zuletzt durchblicken, sich eine weitere Zusammenarbeit vorstellen zu können.