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·1. Dezember 2024
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Am Samstagabend fand das Topspiel der Bundesliga in Dortmund statt. Der BVB gewann bisher alle Heimspiele, hatte auswärts aber so seine Probleme. Bayern kam mit sieben Siegen aus sieben Spielen, alle ohne Gegentor, in den Signal Iduna Park.
Und es war ein intensives Spiel, das vieles bot, aber kaum Phasen, in denen beide Teams an ihr Leistungslimit kamen. Jamie Gittens brachte den BVB in Führung, Jamal Musiala glich aus. Am Ende waren beide gleichermaßen zufrieden wie unzufrieden. Und beides nicht so wirklich.
Es war eine Standortbestimmung für den BVB und ein schweres Auswärtsspiel für den FCB, als sich diese beiden Mannschaften am Samstagabend im Signal Iduna Park trafen. Unter dem Strich blieb der BVB zuhause ungeschlagen, Bayern baute seine Serie an ungeschlagenen Pflichtspielen auf acht aus. Deswegen konnte auch keine der beiden Mannschaften wirklich unzufrieden sein. Weil aber beide den Anspruch haben, ein solches Topspiel für sich zu entscheiden und es beide nicht schafften, über 90 Minuten höchstes Niveau anzubieten, war auch niemand so richtig zufrieden. Der Wille war auf beiden Seiten da, doch die letzten Prozentpunkte fehlten einfach.
Und beide Teams hatten ihre großartigen Momente. Dortmund beim 1:0, als Jamie Gittens Konrad Laimer alt aussehen ließ. Oder aber bei der Großchance von Marcel Sabitzer, als das Umschalten ideal funktionierte. Auch warf sich der BVB in viele Angriffe des FCB und verteidigte weitgehend gut. Die Gäste erzielten ein herrliches Kopfballtor in persona Jamal Musiala, hatten vor allem kurz nach der Pause viel Zugriff und große Chancen und waren trotz hoher Linie oftmals sehr aufmerksam und konsequent in der Verteidigung. Trotzdem fanden beide Seiten auch Gründe, um Kritik zu üben. Doch was macht man nun aus diesem Spiel?
Die Frage ist schnell beantwortet: Im Idealfall nicht sehr viel. Die Aussage von Vincent Kompany nach dem Spiel erklärt eigentlich schon die Richtung der Analyse: „Wir sind zufrieden, dass wir zurückgekommen sind, aber nicht zufrieden, dass wir das Spiel nicht gewonnen haben.“ Das trifft es für beide Seiten. Es gab positive Ansätze und einige Dinge, die gestimmt haben, aber für einen Schritt nach vorne, der als solcher deutlich zu erkennen wäre, reichte es eben nicht.
(Photo by Stuart Franklin/Getty Images)
Einen Erkenntnisgewinn für beide brachte das Spiel aber dennoch mit. Angefangen beim Gastgeber, der in der Lage ist, auch gegen hohes Pressing mit den eigenen Aufbaumechanismen zu funktionieren. Hier mag man argumentieren können, dass Bayerns Pressing nicht am Limit war und Dortmund trotzdem punktuell Angebote machte, aber eben nicht in der Form, in er es in der Vergangenheit der Fall war. Das Umschaltspiel war indes ebenfalls gut bis sehr gut, gerade nach eigenen Ballverlusten in der Offensive waren viele Spieler schnell hinter dem Ball. Allerdings: 90 Minuten Paroli bieten konnte man nicht, in der zweiten Halbzeit gab es viele Druckphasen für Bayern.
Die größte Erkenntnis aus Sicht des FCB ist sicherlich, dass es ein Problem mit dem „zweiten Anzug“ gibt. Spieler wie Konrad Laimer, Leon Goretzka, Leroy Sané oder Mathys Tel konnten in Dortmund nicht liefern. Bayerns eigenes Spiel war auch so fehleranfällig, weil diesen Spielern leichte technische Fehler passierten, sie nicht den nötigen Rhythmus haben oder einfach falsche Entscheidungen getroffen wurden. Die Einwechslung von Thomas Müller war auch nicht ideal, gerade bei den Pressingangeboten des BVB fehlte ihm das notwendige Tempo, zumal er eine riesengroße Chance liegen ließ.
Gleichzeitig war die Reaktion auf den Rückstand und die schwache erste Halbzeit, wie Trainer Kompany ansprach, sehr gut. Als dann später Kingsley Coman und Michael Olise auf dem Feld standen, wirkte Bayern auch technisch wieder besser, fußballerisch sicherer. Joshua Kimmich und Jamal Musiala erhielten mehr Entlastung, was dem Spiel sichtlich gut tat. Spätestens jetzt dürfte in München aber jeder wissen, warum Max Eberl und Christoph Freund dem Kader gern noch 1-2 Elemente hinzugefügt hätten – auf Kosten weiterer Abgänge. Das ist eine Baustelle, die behoben werden muss. In jedem Fall sind wir insgesamt nach dem Spiel nicht bedeutend schlauer als zuvor. Auch so etwas soll es geben.
(Photo by Stuart Franklin/Getty Images)
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