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·7. August 2025
Kleinhenz im Interview: "Wir leben nicht nur von der Euphorie”

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·7. August 2025
Bis 2023 trainierte Victor Kleinhenz noch den kleinen TSV Aubstadt in der Regionalliga Bayern. Nach dem Aufstieg mit dem 1. FC Schweinfurt ist der 34-Jährige jetzt erstmals Profitrainer. Mit liga3-online.de spricht Kleinhenz über die 0:2-Auftaktniederlage bei Viktoria Köln, das “Erlebnis” 3. Liga und das kommende Duell am Freitagabend gegen Energie Cottbus, welches für Schweinfurt das erste Profi-Heimspiel seit 23 Jahren sein wird.
liga3-online.de: Wie haben Sie Ihre ersten Wochen als Cheftrainer in der 3. Liga erlebt, Herr Kleinhenz?
Victor Kleinhenz: Es ist eine sehr spannende Aufgabe für mich. Alles ist größer, dazu gehört auch der professionellere und intensivere Trainingsumfang. Aber das Miteinander bei uns ist außergewöhnlich gut, Neuzugänge wie Johannes Geis und Manuel Wintzheimer haben sich schnell akklimatisiert. Das macht es einfacher, sich an die neuen Rahmenbedingungen zu gewöhnen.
Gibt es Dinge, die Sie in der 3. Liga überrascht haben?
Der Medienrummel ist ein anderer, aber darauf habe ich mich größtenteils schon eingestellt. Es wird bestimmt viele Momente in dieser Saison geben, wo ich denke: “Wow, das hätte ich so nicht erwartet." Denn sich darauf vorzubereiten ist das eine. Es dann wirklich zu erleben, das andere.
Bis 2023 trainierten Sie noch den kleinen TSV Aubstadt, jetzt sind Sie mit Schweinfurt zu Gast bei Vereinen wie 1860 München und Rot-Weiss Essen. Ist das immer noch etwas surreal für Sie?
Ich bin schon stolz auf meine Entwicklung in den letzten Jahren. Es ist noch nicht allzu lange her, da war ich noch Spielertrainer bei meinem Heimatverein in der Kreisliga. Jetzt bin ich Profitrainer. Dafür bin ich extrem dankbar. Aber ich muss dazu auch sagen, dass ich oft zur richtigen Zeit am richtigen Ort war. Sowohl in Aubstadt als auch in Schweinfurt hatte und habe ich die richtigen Leute um mich herum, um einen so erfolgreichen Weg gehen zu können.
Zum Saisonauftakt gab es ein 0:2 bei Viktoria Köln. Wie fällt Ihr Fazit aus?
In vielen Bereichen waren wir zufrieden. Aber wir haben zu lange gebraucht, bis wir den Respekt abgelegt haben. Wir müssen es schaffen, mehr Torgefahr bei Umschaltaktionen auszustrahlen und im letzten Drittel zielstrebiger zu sein.
Welche positiven Erkenntnisse haben Sie aus der Partie mitgenommen?
Wir standen defensiv über weite Strecken stabil und hatten kontrollierte und gute Ballbesitzphasen. Das macht Mut.
Am Freitag gastiert Energie Cottbus zum ersten Schweinfurter Profi-Heimspiel seit 23 Jahren. Wie besonders ist das für den Klub – und wie groß ist die Vorfreude?
Für uns alle wird es ein besonderer Tag. Die gesamte Region fiebert darauf hin. Letzte Saison in der Regionalliga Bayern hatten wir zu Beginn der Saison 800 Zuschauer im Stadion. Jetzt werden es rund zehnmal so viele. Die Euphorie in Schweinfurt ist riesig.
Wie wichtig ist es, jetzt zu punkten und nicht mit zwei Niederlagen in die Saison zu starten?
Extrem wichtig, da brauchen wir nicht drumherumreden. Wenn wir die notwendige Galligkeit auf den Platz bekommen und die taktischen Vorgaben bestmöglich umsetzen, können wir gegen Cottbus gewinnen.
Wie schätzen Sie die Chancen auf den Klassenverbleib ein?
Die 3. Liga ist sehr ausgeglichen und die meisten Partien werden auf Augenhöhe stattfinden. Trotz der Niederlage in Köln gibt uns der Auftakt ein gutes Gefühl. Wir wollen vor allem in den nächsten Wochen auch noch die Aufstiegseuphorie nutzen, um Punkte zu holen. Aber: Wir leben nicht nur von der Euphorie, sondern haben genügend Qualität, um uns in der 3. Liga zu behaupten.
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