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·24. Januar 2024

Kreuzers emotionales Comeback: "Ein kleiner Traum ging in Erfüllung"

Artikelbild:Kreuzers emotionales Comeback: "Ein kleiner Traum ging in Erfüllung"

Beim 3:2 in Duisburg feierte der Hallesche FC am Dienstagabend den zweiten Sieg in Folge und verschaffte sich damit weiter Luft im Abstiegskampf. Noch wichtiger als die drei Punkte war aber das Comeback von Niklas Kreuzer, der erstmals nach seiner Krebsdiagnose wieder auf dem Platz stand. Nach der Partie wurde er mit Tränen in den Augen von den Fans gefeiert.

Das Siegtor vorbereitet

Um kurz nach 20:30 Uhr am Dienstagabend war es soweit: 166 Tage, nachdem Niklas Kreuzer die niederschmetternde Diagnose Hodenkrebs erhalten hatte, kam der Verteidiger erstmals wieder in einem Pflichtspiel zum Einsatz. Der Rahmen hätte fraglos etwas emotionaler sein können, schließlich war die Duisburger Schauinsland-Reisen-Arena nur spärlich besetzt, doch das spielte am Ende dann keine Rolle. Wichtig war einzig, dass Kreuzer den Krebs besiegt hatte. All das Leiden und all die Qualen während der Chemotherapie waren in diesem Moment vergessen.


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Als der 30-Jährige nach Schlusspfiff vor den Gästeblock kam und von den mitgereisten Fans mit einem "Willkommen zurück"-Banner empfangen und gefeiert wurde, könnte er die Tränen nicht mehr zurückhalten. "Da kam alles nochmal hoch, was in den letzten Monaten passiert ist", sagte Kreuzer im anschließenden "MagentaSport"-Interview. "Das war keine einfache Zeit." Umso schöner nun der Moment, endlich wieder auf dem Platz zu stehen zu können.

Auch seinen Mannschaftskollegen war die Freude darüber deutlich anzumerken, als sie ihn bei den Feierlichkeiten nach der Partie mehrmals in die Luft warfen. "Es ist ein kleiner Traum, der heute in Erfüllung gegangen ist. So habe ich es mir gewünscht, so habe ich es mir vorgestellt." Gerade mal seit 20 Tagen war Kreuzer nach Abschluss seiner Chemotherapie wieder im Training. "Hätte mir einer gesagt, dass ich heute in Duisburg auf dem Platz stehe und dann noch für 25 Minuten, den hätte ich für verrückt erklärt." Denn der ursprüngliche Plan war, "dass ich mir länger Zeit nehme. Aber ich habe mich echt gut gefühlt".

"Werde das nie mehr vergessen"

Gleichwohl habe er schon gemerkt, "dass schon noch etwas fehlt". Nach über fünf Monaten Pause natürlich kein Wunder. Entsprechend sei ihm "ganz schön die Pumpe" gegangen, zudem habe er eine "gewisse Nervosität" sowie "ein Kribbeln" gespürt. "Während meiner Chemo habe ich immer versucht, fit zu bleiben – genau für den Moment." Und als wäre das Comeback des 30-Jährigen nicht schon Highlight genug gewesen, bereitete er in der 89. Minute mit einer Flanke auch noch den Last-Minute-Siegtreffer durch Jonas Nietfeld vor. Ein "unbeschreibliches Gefühl", so der Verteidiger.

"Natürlich wäre ich eher lieber bei einer 3:0-Führung reingekommen, denn schließlich kann es auch schieflaufen." Doch nun sei es "umso schöner, wenn du ins Spiel reinkommst und merkst die Mannschaft leidet, die Mannschaft kämpft. Du kannst nochmal einen Schub geben und mithelfen, dass du das Spiel drehst." Gleichzeitig sprach er der Mannschaft ein Lob aus: "Denjenigen, die meinten, wir können zwar gut spielen, aber nicht dagegenhalten, haben wir es heute bewiesen. Hut ab vor den Jungs. Sie haben es hervorragend gemacht." Comeback und das Siegtor vorbereitet – kurzum: "Ein Tag, den ich in meinem Leben nie mehr vergessen werde".

Ristic wollte "Emotionen reinbringen"

Warum er Kreuzer in die Partie brachte, erklärte Trainer Sreto Ristic so: "Ich hatte das Gefühl, dass ich irgendwas verändern und Emotionen reinbringen muss." Dafür schien der 30-Jährige der richtige Mann zu sein, nachdem Halle zweimal in Rückstand geraten war. "Kreuzer ist ein wichtiger Spieler für uns. Seine Anwesenheit tut schon sehr gut." Der Plan des Übungsleiters ging voll auf, auch dank Kreuzer drehte Halle die Partie noch und nahm alle drei Punkte mit. "Dass wir hinten raus noch das Tor erzwingen, ist super für uns. Wir sind überglücklich."

Drei Punkte liegt der HFC nun vor den Abstiegsplätzen – und das sogar bei einem Spiel weniger. Weiter ausbauen können die Saalestädter den Vorsprung schon am Freitag. Denn steht gegen den SV Waldhof Mannheim das nächste Sechs-Punkte-Spiel an. Und vielleicht wird Kreuzer dann erneut dazu beitragen, dass der Abstand nach unten weiter ausgebaut wird. Bis zu sechs Zähler könnten es werden.

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