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·3. September 2025
Kritik an Transferpolitik: SGD-Sportchef Brendel wehrt sich

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·3. September 2025
Am letzten Transfertag gab es keine Vollzugsmeldung mehr bei der SG Dynamo Dresden. Das sorgte bei einigen Fans für Unmut, weil sie noch dringenden Handlungsbedarf in der Abwehr sehen. Sport-Geschäftsführer Thomas Brendel bezog Stellung.
Drei Punkte aus vier Spielen, dazu das Aus im DFB-Pokal - in allen Partien zeigte sich die SG Dynamo Dresden durchaus ebenbürtig, aber das berüchtigte i-Tüpfelchen fehlte bislang. Einige Fans wünschten sich daher, dass die Sachsen ihren Kader vor Transferschluss noch weiter verstärken, um die letzten Prozente herauszukitzeln. Doch am Deadline Day geschah nichts mehr. Sport-Geschäftsführer Thomas Brendel wehrte sich in der "Bild"-Zeitung gegen die Kritiker.
"Wir haben auf vielen Positionen Spieler bekommen, die uns weiterhelfen. Ich glaube, wir können damit zufrieden sein. Diese Mannschaft hat definitiv das Potential, in der 2. Liga zu bestehen", führte der 49-Jährige aus - und verwies auf einzelne Namen wie Kofi Amoako. "Dass Dynamo einen aktuellen U20-Nationalspieler gekauft hat, gab es bisher selten bis gar nicht. Und mit Julian Pauli haben wir jetzt noch einen weiteren U20-Nationalspieler ausgeliehen." Weitere Akteure wie Vincent Vermeij, Nils Fröling oder Alexander Rossipal gelten dagegen als erfahrene und gestandene Spieler. Zumindest in der 2. Bundesliga sowie der 3. Liga.
Hat Dresden zu wenig Qualität in der Spitze verpflichtet? "Ich weiß, dass der eine oder andere sagt, es fehlt ein gestandener Erst- oder Zweitligaspieler. Den hätten wir auch gern geholt", räumte Brendel ein. Doch als Zweitliga-Aufsteiger sah sich die SGD neuen Herausforderungen bei der Spielersuche ausgesetzt. "Wir haben es jetzt auch mit anderen wirtschaftlichen Faktoren zu tun. Da liegen teilweise Lichtjahre zwischen unseren Möglichkeiten und denen anderer Vereine", so der SGD-Sportchef. Rund 900.000 Euro soll Dresden in Zugänge investiert haben, wenngleich über Ablösemodalitäten keine konkreten Angaben gemacht wurden.
Dass mancher Spieler wie Maximilian Bauer nicht gekommen ist, oder wie im Falle von Tim Drexler noch kurzfristig woanders unterschrieb, sei Teil des Geschäfts. "Es gibt immer Gründe für die Absagen, das muss man akzeptieren", so Brendel - und schob eine kleine Spitze nach. "Ich glaube, dass sich der eine oder andere Spieler noch ärgert, nicht gekommen zu sein."
Über die eigene Zukunft hat der Sport-Geschäftsführer nach eigener Aussage noch nicht mit dem Verein gesprochen. Sein Vertrag wird zum Saisonende auslaufen - aber der Fokus gilt dem Liga-Start. "Ich konzentriere mich auf meine Aufgabe, die ich im Sinne des Vereins so gut wie möglich mache. Für alles andere ist der Aufsichtsrat zuständig", betonte Brendel. Aber auch der 49-Jährige wird irgendwann Klarheit wollen. "Klar kommst du an einen Punkt, wo du auch über deine eigene Perspektive ein paar Informationen erhalten möchtest. Aber das kommt dann mit der Zeit..." Wahrscheinlich umso schneller, je erfolgreicher die Ideen von Brendel in dieser Transferphase aufgehen.