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·24. Dezember 2025
Kvaradona, Xhaka oder Woltemade: Wer war der Transfer des Jahres?

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·24. Dezember 2025

Das Fußballjahr 2025 neigt sich dem Ende entgegen. Auch in diesem Jahr ist viel passiert und es gibt vieles, worauf man zurückblicken kann. Große Emotionen, große Ereignisse und viel Spannung, all das war präsent.
Und zum Abschluss geht es natürlich auch wieder einmal traditionell darum, die 90PLUS-Jahresawards zum Kalenderjahr 2025 zu verleihen. Den Anfang macht der Transfer des Jahres. Zum Ablauf: Vorab wurde redaktionell eine Vorauswahl getroffen, letztlich könnt IHR aber abstimmen!
Es geht dabei in dieser ersten Kategorie nicht darum, den spektakulärsten Wechsel zu küren. Vielmehr geht es um die Symbiose aus der Bedeutung des Wechsels, aber auch um den Einfluss, den besagter Spieler bei seinem neuen Klub ausüben konnte. Kurzum: Das Gesamtpaket war und ist entscheidend.
70 Millionen ließ sich Paris Saint-Germain den Transfer von Khvicha Kvaratskhelia zu Jahresbeginn kosten. Damit kann der Georgier selbst in heutigen Transferdimensionen wahrlich nicht als Schnäppchen bezeichnet werden.
Trotzdem ist Kvaratskhelia zweifellos einer der bedeutendsten Transfer des Jahres, steht er doch symbolisch für das erfolgreichste Vereinsteam des Kalenderjahres 2025: PSG. Während die Hinrunde der vergangenen Saison noch recht schleppend lief, explodierte das Team von Luis Enrique in der zweiten Saisonhälfte. Kvaratskhelia spielte dabei eine ganz zentrale Rolle. Er bot Enrique die Option in der offensiven Dreierreihe flexibler aufzustellen, seine ständigen Positionswechsel mit Désiré Doué, Bradley Barcola und Ousmane Dembélé stellten gegnerische Abwehrreihen vor schier unlösbare Probleme.

Foto: IMAGO
Ob über seine präferierte linke Seite, über rechts oder durch die Mitte als falsche Neun, Kvaratskhelia benötigte nur wenig Anlaufzeit sich in Paris zurechtzufinden und überzeugte mit dreizehn Scorerpunkten auf voller Linie. Dazu steht Kvaratskhelia beispielhaft für das neue Gesicht PSGs: vorbei ist die Zeit eigensinniger Superstars, das Team steht im Vordergrund. Kaum ein Spieler verkörpert dies besser, als der zurückhaltende Georgier, der zudem im Champions-League-Finale mit seinem Sprint über den halben Platz und der anschließenden Defensivaktion gegen Denzel Dumfries beim Stand von 4:0 für eine der Szenen der Saison sorgte.
Jakob Haffke
Nicht wenige schüttelten verwundert den Kopf, als Granit Xhaka im Sommer nach zwei Jahren sein Kapitel bei Bayer 04 Leverkusen beendete und sich dem AFC Sunderland anschloss. Dass er das Rheinland verlassen würde, zeichnete sich nach dem Abschied von Trainer Xabi Alonso zwar früh ab, zunächst deutete vieles auf einen Wechsel nach Saudi-Arabien hin.
Aber Sunderland? Abstiegskampf in der Premier League statt Königsklasse mit der Werkself, die er 2024 noch zum Double geführt hatte? Mitnichten! Die Black Cats mischen nach dem Aufstieg das englische Oberhaus auf, standen zwischenzeitlich sogar auf einem Champions-League-Platz. Weihnachten verbringt der Traditionsklub auf dem sechsten Tabellenplatz, die leidgeprüften Fans träumen längst von einer Rückkehr in den Europapokal.

Foto: Getty Images
Die Mannschaft von Regis le Bris hat mit dem Tabellenkeller gar nichts zu tun. Das liegt auch – oder vor allem – an Xhaka, der sich gleich zum Kapitän und Anführer einer sehr spannenden Mischung aus Erfahrung und Top-Talenten aufgeschwungen hat. In allen 17 Ligaspielen stand der Schweizer von Beginn an auf dem Rasen, erzielte dabei ein Tor und gab vier Vorlagen. Nach Arsenal sind die Black Cats aus dem Nordosten Englands die zweite Insel-Station für den 33-Jährigen. Dass er bei den Gunners einst im ganzen Land als Flop abgestempelt wurde, ist heute kaum noch zu glauben.
Till Gabriel
Nick Woltemade war im Sommer ein heißes Gesprächsthema. Denn er wurde vom FC Bayern gejagt. Der Rekordmeister wollte den Stürmer verpflichten, aber biss sich an den Forderungen der Stuttgarter die Zähne aus. Mehr als 50 Millionen Euro bot Bayern, was nach einer Saison, in der er zwar sehr gute Leistungen zeigte, aber in der er nicht einmal von Beginn an auf dem höchsten Niveau agierte, aus Sicht des FCB mehr als nur genug war. Den Schwaben aber nicht. Sie ahnten, dass noch etwas passieren könnte.
Und so kam es auch. Woltemade geriet in das Visier von Newcastle United. Der Angreifer wurde kontaktiert, fand das Projekt spannend und wenig später gab es die Einigung. 75 Millionen Euro – circa – lautete die Ablöse. Woltemade machte den nächsten Schritt, Stuttgart fühlte sich in der eigenen Taktik bestätigt. Jetzt kommt aber noch hinzu: Der Spieler hat sich auch noch gut eingelebt.
Er musste in die Fußstapfen von Alexander Isak, dem Topstürmer, der zu Liverpool wechselte, treten. Und machte das auf beeindruckende Weise. Woltemade fand sich schnell in der Premier League zurecht, steht nach 14 Spielen schon bei sieben Toren und einem Assist, traf auch in der Champions League für die Magpies. Es ist vielleicht noch zu früh, um zu sagen, dass niemand mehr über Isak spricht, aber Woltemade hat sofort Verantwortung übernommen und hält dem Druck stand.
Manuel Behlert
Honorable Mentions: Florian Thauvin zum RC Lens, Antony zu Real Betis, Finn Jeltsch zum VfB Stuttgart, Luis Diaz zum FC Bayern oder Tijjani Reijnders und Rayan Cherki zu Manchester City.









































