90PLUS
·20. Februar 2025
Kylian Mbappe: Angekommen im Mittelpunkt Real Madrids
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·20. Februar 2025
Mit vielen Vorschusslorbeeren und nicht weniger Nebengeräuschen wechselte Kylian Mbappe im Sommer 2024 von PSG zu Real Madrid. Der französische Offensivstar sollte bei den Königlichen endgültig zum absoluten Superstar reifen, der die größten Titel gewinnt und den Weltfußball prägt.
Unumstritten waren seine Qualitäten, die er schon in Monaco, vor allem aber in Paris und in der Nationalmannschaft Frankreichs zeigte. Der Schritt nach Madrid war der letzte, entscheidende auf dem Weg zum Weltstar. Dass aller Anfang oftmals schwer ist, zeigte sich im Falle des Stürmers in seiner Anfangszeit bei Real.
Von einem Spieler des Kalibers Kylian Mbappe erwarten Fans und Medien natürlich von Beginn an Topleistungen. Doch selbst einem Weltklassespieler sollte man eine gewisse Zeit der Akklimatisierung in einem neuen Umfeld zugestehen. Kritische Stimmen gab es aber dennoch früh, in den ersten drei Spielen für Real in der Liga traf er kein einziges Mal, wirkte teilweise wie ein Fremdkörper, musste sich erst einmal auf die Laufwege und Ideen der Mitspieler einstellen. Vinicius, Rodrygo und er standen sich zu oft im Weg, bespielten die gleichen Räume, verstanden einander noch nicht.
Das erste Ausrufezeichen setzte der neue Starspieler am vierten Spieltag gegen Betis. Real gewann mit 2:0, er erzielte beide Tore. Mbappe fand sich in der Folge besser zurecht, traf in drei aufeinanderfolgenden Ligapartien. Dominieren konnte er La Liga aber noch nicht, an den Spieltagen 9 bis 16 gelangen ihm vier Tore. Das ist nicht schlecht, aber eben auch nicht das Optimum.
Das Fazit nach einem halben Jahr fiel also eher durchwachsen aus. Es gab einige gute Mbappe-Momente, aber noch griffen die einzelnen Zahnräder nicht ineinander. Mit dem Jahreswechsel sollte sich das ändern, jetzt wurde er Schritt für Schritt besser, sukzessive auch effizienter. Seine Bilanz in der Liga 2025: Sechs Spiele, sieben Tore. Dazu traf er gegen Salzburg in der Champions League, gegen Celta Vigo im der Copa der Rey und gegen Barcelona in der Supercoppa.
Es war, als hätte man im Winter irgendeinen Schalter umgelegt. Das Spiel der Königlichen änderte sich nicht. Das Spiel seiner Partner in der Offensive änderte sich auch nicht. Was sich änderte, war die Art und Weise wie der Franzose auftrat, wie er Dinge umsetzte, wie er Räume besetzte. Weil mehr funktionierte wuchs das Selbstvertrauen. Und damit wurde die Körpersprache positiver, die Abschlüsse wurden geradliniger.
Bei Real Madrid erwartet man von den besten Spielern aber nicht nur, dass sie regelmäßig Tore erzielen. Nein, sie sollen Spiele entscheiden. Und das möglichst oft, idealerweise auch auf der größtmöglichen Bühne. Diese betraten Mbappe und die Königlichen am Mittwochabend im Estadio Santiago Bernabeu beim Spiel gegen Manchester City. Mit einem 3:2 aus dem Hinspiel ging Real in das zweite Duell mit den Skyblues. Und war von Beginn an das bessere Team. Auch, weil Mbappe von Minute eins an als ständiger Unruheherd fungierte, selbst im Pressing Akzente setzte.
(Photo by Clive Brunskill/Getty Images)
Was folgte, war eine erste Champions-League-Gala des Franzosen im neuen Gewand. An diesem Mittwochabend stand er im Spotlight, alle Augen waren auf ihn gerichtet und er lieferte. Einen Hattrick. Und erzielte nicht etwas irgendwelche „tap-ins“, sondern hervorragende Treffer. Beim ersten Tor setzte er sich klug von der Abwehr ab, behielt vor Ederson die Nerven und hob den Ball mit der Innenseite per Halbvolley gefühlvoll in die Maschen.
Beim zweiten Treffer setzte er Josko Gvardiol in vollem Lauf mit einem kurzen, aber effektiven Haken auf den Hosenboden und schloss aus der Bewegung perfekt temperiert in die kurze Ecke ab. Und beim dritten Tor setzte er all seine Dynamik ein, zog am Gegenspieler vorbei und schoss bedacht wie platziert in die lange Ecke. Alle Facette seines Spiels waren in diesen drei Toren vereint.
Und hinterher folgte auch noch eine Ansage, die der Konkurrenz Reals Angst machen sollte. „Die Zeit der Eingewöhnung ist vorbei“, ließ der Offensivstar verlauten. Heißt: Ab jetzt sieht man den richtigen, den wahren Kylian Mbappe. Und sollte die Harmonie mit den anderen Angreifern, die ohnehin schon deutlich besser ist als in der Hinrunde, noch einmal gesteigert werden können, dann wird auf die gegnerischen Abwehrreihen in Zukunft noch so einiges zukommen.
(Photo by Clive Brunskill/Getty Images)