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Nina Probst·25. April 2024
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Nina Probst·25. April 2024
Wird es ein Champions-League-Finale mit deutschen Spielerinnen geben? Noch ist die Chance groß – auch wenn kein deutscher Klub mehr im Rennen ist. Denn sowohl in Halbfinale eins als auch in Halbfinale zwei sind (ehemalige) DFB-Stars vertreten und könnten am Wochenende mit ihren Mannschaften ins Finale einziehen.
Besondere Schlagzeilen machte im Halbfinal-Hinspiel Sjoeke Nüsken vom FC Chelsea. Die deutsche Nationalspielerin trug maßgeblich dazu bei, dass ihr Team nun zuhause die beste Ausgangslage hat, um sich das Ticket fürs Finale zu sichern.
Nüskens Vorarbeit war es, die dem FC Barcelona die erste Heimniederlage in der Champions League seit mehr als fünf Jahren bescherte. Sie zeigte tolle Ballkontrolle und starkes Durchsetzungsvermögen gegen die mächtigen Spanierinnen, bevor sie mit ihrem Pass auf Erin Cuthbert das einzige Tor des Spiels möglich machte. Der FC Chelsea ist in der Champions League dadurch seit zehn Spielen ungeschlagen.
Genau wie Teamkollegin Melanie Leupolz, die sich zuletzt aus der DFB-Elf zurückgezogen hatte, um sich voll auf den FC Chelsea zu konzentrieren, stand auch Nüsken in der Start-Elf im Halbfinale gegen Barcelona. Das war wohl die Resonanz auf ihre gute Leistung im Viertelfinale gegen Ajax Amsterdam, als Nüsken zweimal traf. Ihre ersten beiden Tore für Chelsea in der Champions League. „Sie hat eine natürliche Begabung, innerhalb der Box in den richtigen Räumen zu sein. Sie ist eine Spielerin für den Strafraum, keine Frage“, sagte Trainerin Emma Hayes über die 23-Jährige.
Auch Melanie Leupolz hatte sich mit zuletzt guter Leistung ihren Platz in der Start-Elf verdient. Mit einer Passgenauigkeit von rund 85 Prozent und viel Laufbereitschaft ist die 30-Jährige eine wichtige Spielerin für Chelsea.
Die Dritte im Bunde, Ann-Katrin Berger, sorgte zuletzt vor allem mit ihrem Wechsel in die USA für Aufsehen. Die Torhüterin wird den FC Chelsea nach der Saison verlassen und bei Gotham FC in der NWSL zwischen den Pfosten stehen. Bei dem amerikanischen Klub aus Harrison/New Jersey erhielt die 33-Jährige einen Einjahresvertrag mit der Option auf Verlängerung. Im Halbfinal-Hinspiel in Barcelona war Berger allerdings nicht im Kader gewesen und auch in den beiden Viertelfinal-Partien gegen Ajax Amsterdam kam die Nationaltorhüterin nicht zum Einsatz.
Voraussichtlich werden Nüsken und Leupolz auch beim Halbfinal-Rückspiel im Kader sein, wenn nicht sogar wieder in der Startelf. Chelsea glänzte zuletzt vor allem auswärts, tat sich zuhause deutlich schwerer. Die Motivation für dieses Halbfinale dürfte aber groß sein. Die Londonerinnen können zum zweiten Mal ins Champions League Finale einziehen – und damit Trainerin Hayes einen gebührenden Abschied bereiten.
Auch im zweiten Halbfinale sieht es für die deutschen Spielerinnen gut aus mit den Chancen auf ein Finalticket. Lyon gewann zuhause mit 3:2 gegen Paris. Dabei waren allerdings Torhüterin Laura Benkarth, Sara Däbritz und Dzenifer Marozsán nicht mit dabei.
Däbritz, die im Viertelfinal-Hinspiel gegen Benfica noch den Siegtreffer erzielte, verletzte sich im Training vor dem Halbfinal-Hinspiel gegen Paris am Knöchel und musste nun operiert werden. Klubtrainerin Sonia Bompastor bestätigte auf einer Pressekonferenz vor dem Halbfinale das Saison-Aus für die 29-Jährige.
Während Torhüterin Benkarth zumindest auf der Bank saß, war Marozsán im Halbfinal-Hinspiel gar nicht erst für den Kader nominiert worden. Der Grund war „ein kleines Unbehagen“, wie Bompastor es vor der Partie gegen PSG bezeichnete. Mehr über den Gesundheitszustand der Deutschen ist nicht bekannt, auch nicht, ob sie für das zweite Halbfinale wieder fit sein wird.
Marozsán, die am 18. April ihren 32. Geburtstag feierte, steht bei OL bis 2025 unter Vertrag. Selbst wenn sie in dieser Champions-League-Saison also nicht mehr zum Einsatz kommen sollte, hat sie im kommenden Jahr noch einmal die Möglichkeit.
Jetzt hat Lyon erst einmal gute Chancen, ins Finale einzuziehen – das verspricht immerhin die Statistik. Gegen Ligakonkurrenten Paris ging das Team von Däbritz und Co. aus den letzten sechs Begegnungen als Sieger hervor.
Für Lyon wäre es der elfte Finaleinzug, für Paris der dritte. Laura Benkarth wird dabei vermutlich nicht im Tor stehen. Die Nummer eins bei OL ist klar die Chilenin Christiane Endler, während Benkarth lediglich ein Spiel in der Champions League für Lyon absolviert hat. Sollte es einen Finaleinzug geben, wird sie ihn aber sicher von der Bank aus verfolgen können.