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·10. Februar 2025

Leverkusens Selina Ostermeier: "Der DFB-Pokal ist ein Bonus"

Artikelbild: Leverkusens Selina Ostermeier: "Der DFB-Pokal ist ein Bonus"

Eine Woche nach den Männern hat auch das Frauenteam von Bayer 04 Leverkusen die Chance, ins Halbfinale um den DFB-Pokal einzuziehen. Die Rheinländerinnen bekommen es in der Runde der verbliebenen acht Teams am Mittwoch (ab 18.30 Uhr, live bei Sky) mit dem SV Werder Bremen zu tun. Im DFB.de-Interview spricht U 23-Nationalspielerin Selina Ostermeier mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über das Duell.

DFB.de: Im DFB-Pokal erwartet Bayer 04 den SV Werder Bremen. Wie groß ist der Anreiz, zum vierten Mal in der Vereinsgeschichte in das Halbfinale einzuziehen, Frau Ostermeier?


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Selina Ostermeier: Natürlich sehr groß. Wir hatten schon in der zurückliegenden Saison die Möglichkeit dazu. Das Aus gegen die SGS Essen war bitter, was uns zusätzlich motiviert, nun in die nächste Runde einziehen zu wollen. Das ist auch auf jeden Fall drin, auch wenn Werder Bremen ein starker Gegner ist. Wir wollen den Heimvorteil nutzen und hoffen darauf, dass uns viele Fans im Ulrich-Haberland-Stadion unterstützen werden.

DFB.de: Auch in der Google Pixel Frauen-Bundesliga läuft es mit Platz vier in dieser Saison sehr erfolgreich, auch wenn zuletzt nur ein Punkt aus zwei Partien heraussprang. Was zeichnet das Team aus?

Ostermeier: Unser neuer Trainer Roberto Pätzold hat eine neue Spielidee eingebracht. Es ist uns schnell gelungen, seine strukturellen Vorgaben umzusetzen. Außerdem sind wir als Team sehr gut zusammengewachsen und haben mit unserem hohen Pressing einige Gegner vor Probleme gestellt. Durch unsere mentale und konditionelle Stärke konnten wir einige Spiele auch in der Schlussphase noch für uns entscheiden.

DFB.de: Was zeichnet Roberto Pätzold als Trainer aus?

Ostermeier: Seine klare Struktur, hohe Professionalität und die Fähigkeit, seine Philosophie und Mentalität auf die Mannschaft zu übertragen, haben uns enorm vorangebracht. Besonders beeindruckt mich, wie er jeder Spielerin ihren individuellen Wert aufzeigt und damit eine positive Dynamik sowie starken Teamgeist fördert. Das sind wesentliche Faktoren für eine erfolgreiche Mannschaft.

DFB.de: Ist der Doublesieg des Männerteams möglicherweise auch noch eine zusätzliche Motivation?

Ostermeier: Das war ein emotionales und großartiges Jahr, das im gesamten Verein deutlich spürbar war. Auch wir als Team und jede Spielerin einzelne Spielerin haben den Anspruch, so erfolgreich wie möglich zu sein. Wir haben gezeigt, dass wir uns gegen keinen Gegner verstecken müssen.

DFB.de: Während Sie in der zurückliegenden Saison lediglich neun Einsätze bestritten haben, standen Sie bislang schon in 13 von 14 Ligapartien von Beginn an auf dem Feld. Woran haben Sie besonders gearbeitet?

Ostermeier: Auch da spielt Roberto Pätzold eine Rolle. In unseren Gesprächen hatte er klar signalisiert, was er von mir auf der Position als Innenverteidigerin erwartet: Viele Wege machen, immer anspielbar sein, das Spiel verlagern oder auch den Ball verteilen. Das habe ich vom ersten Tag an versucht, so gut wie möglich umzusetzen. Jedes Spiel hilft mir dabei, mich bestmöglich weiterzuentwickeln.

DFB.de: Für die wieder eingeführte U 23-Nationalmannschaft waren Sie in den beiden zurückliegenden Länderspielen am Ball. Was war das für ein Gefühl?

Ostermeier: Atemberaubend und sehr emotional Die Nominierung war ein großer Schritt, der mich sehr stolz gemacht hat. Dass das Spiel gegen Spanien dabei auch noch in Unterhaching und damit in meiner Heimat ausgetragen wurde, hat es noch spezieller gemacht. Ich komme gebürtig aus Rosenheim. Entsprechend haben mich auch meine Familie und viele Freunde im Stadion spielen sehen können.

DFB.de: Machen Sie sich nun auch Hoffnungen auf eine Nominierung für die A-Nationalmannschaft?

Ostermeier: Natürlich ist es mein Traum, eines Tages in der A-Nationalmannschaft zu spielen. Ich hatte mir in der Richtung aber nie den großen Druck gemacht. Auch jetzt lege ich den Fokus auf das, was ich beeinflussen kann: Das sind meine Leistungen im Verein. Was sich daraus dann ergibt, wird man sehen.

DFB.de: Ihren Vertrag bei Bayer 04 Leverkusen haben Sie erst vor wenigen Wochen bis 2027 verlängert. Was waren die ausschlaggebenden Gründe?

Ostermeier: Ich spüre große Wertschätzung von den Verantwortlichen und meinen Mitspielerinnen. Außerdem bin sehr dankbar, hier nicht nur sportlich, sondern auch beruflich durch meine Ausbildung zur Mediengestalterin in der Content-Abteilung gefördert geworden zu sein. Erstmals kann ich mich nun voll auf den Fußball konzentrieren, was mir sowohl auf dem Platz als auch persönlich sehr zugutekommt. Die zusätzliche Zeit ermöglicht es mir, mich intensiver auf mein Training und meine Entwicklung als Spielerin zu konzentrieren, während ich gleichzeitig mehr Raum für Familie und Freunde habe.

DFB.de: Selbst der Gewinn der Deutschen Meisterschaft scheint in dieser Saison trotz der jüngsten Dämpfer möglich zu sein. Sehen Sie für Bayer 04 auch langfristig die Möglichkeit, zum FC Bayern München, zum VfL Wolfsburg und zu Eintracht Frankfurt aufzuschließen?

Ostermeier: Unser Sieg gegen den VfL Wolfsburg gehört bislang definitiv zu meinen Höhepunkten in dieser Saison. Dieses Potenzial gilt es möglichst konstant abzurufen. Wir haben jeden Grund, die Aufgaben mit Überzeugung anzugehen. Auf Sicht ist es auf jeden Fall ein Ziel, uns für die Champions League zu qualifizieren. Ob das schon in dieser Saison möglich ist, werden wir sehen.

DFB.de: Welchen Stellenwert hat vor diesem Hintergrund der DFB-Pokal für Sie persönlich?

Ostermeier: Der DFB-Pokal ist ein Bonus zur Liga. Die Spiele haben immer ihren ganz speziellen Reiz und sorgen für eine besondere Motivation. Wenn man nun schon im Viertelfinale steht, hat man umso mehr Lust auf die nächsten Spiele.

DFB.de: Welche Erinnerungen haben Sie an das 1:1 in der Meisterschaft beim SV Werder?

Ostermeier: Das Spiel war ein absolutes Highlight. Vor mehr als 22.000 Fans im Weserstadion aufzulaufen, war eine einzigartige Erfahrung, die ich so schnell nicht vergessen werde. Es war beeindruckend zu sehen, wie viele Menschen den Weg ins Stadion gefunden haben, um ein Spiel der Frauen-Bundesliga zu verfolgen - ein klares Zeichen für das wachsende Interesse am Frauenfußball. Das Unentschieden war leistungsgerecht, auch wenn der späte Ausgleich natürlich etwas geschmerzt hat. Jetzt freuen wir uns umso mehr auf das Pokalspiel vor heimischer Kulisse.

DFB.de: Worauf wird es nun ankommen?

Ostermeier: Entscheidend wird sein, dass wir mental voll da sind. Unser Ziel ist es, das Spiel früh in die richtige Richtung zu lenken, indem wir vor dem Tor effizient auftreten. Gleichzeitig müssen wir über die gesamte Spielzeit konzentriert bleiben und dürfen keine Nachlässigkeiten zulassen. Wenn wir unser Potenzial abrufen, bin ich überzeugt, dass wir das Spiel für uns entscheiden können.

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In Leipzig, genauer gesagt im "Restaurant zum Mariengarten", wurde am 28. Januar 1900 der Deutsche Fußball-Bund gegründet. Seinerzeit gehörten dem Verband überschaubare 90 Vereine an, aber das änderte sich rasch. Heute gibt es mehr als 24.000 Klubs mit mehr als 7,7 Millionen Mitgliedern. Dazwischen hat der DFB eine bewegte und bewegende Geschichte hingelegt, mit vielen Titeln, Tränen und Triumphen. 125 Jahre DFB bedeuten auch 125 Jahre Fußballliebe - für uns Anlass genug, auf dfb.de/fussballliebe zu sagen: "Ti amo, Fußball!" Auf dieser DFB.de-Subsite wollen wir auch mit den Fans und Fußballinteressierten in den Austausch kommen. Hier sammeln wir eure Themen - und machen sie zu unseren Themen.

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