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Annika Becker·1. Dezember 2023
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Annika Becker·1. Dezember 2023
Am Freitagabend gibt es für das Deutsche Nationalteam der Frauen ein vorgezogenes Endspiel. Denn wenn die Qualifikation für das Olympische Fußballturnier 2024 weiter möglich sein soll, muss in Rostock gegen Dänemark (20:30 Uhr) ein Sieg mit mindestens zwei Toren Unterschied her. Im Stadion erwartet werden ca. 18.000 Zuschauer*innen. Alles, was sonst noch wichtig ist, liest Du hier bei uns.
Um sich für Olympia qualifizieren zu können, muss Deutschland den ersten Platz in der Gruppe erreichen, danach ginge es dann in eine Finalrunde, die Ende Februar gespielt wird. Durch die 0:2-Auftaktniederlage gegen Dänemark im September muss Deutschland dieses Ergebnis mindestens ausgleichen, um an den Däninnen in der Gruppe 3 der UEFA Women’s Nations League A vorbeiziehen zu können. Dabei zählt zuerst der direkte Vergleich. Das heißt: Gewinnt Deutschland mit drei Toren Unterschied oder mehr, zieht man in der Tabelle auf jeden Fall vorbei.
Bei einem Sieg mit zwei Toren Unterschied hätten beide dieselbe Anzahl von Toren gegeneinander erzielt. Dann käme es auf das Gesamt-Torverhältnis an, das durch einen Sieg mit Zwei-Treffer-Differenz pro Deutschland stünde. Allerdings geht es sowohl für den letzten deutschen Gegner Wales als auch für die Isländerinnen, die nochmals gegen Dänemark spielen, nächste Woche unter Umständen um nichts mehr. Um ein potenzielles Fernduell zu vermeiden, wäre ein hoher Sieg also gut.
Durch den Wintereinbruch mit Minusgraden und Schneefall wurde die Vorbereitung auf das Spiel ein wenig durcheinander geworfen, es musste ein anderer Trainingsplatz her und die Uhrzeiten verschoben sich. Für Horst Hrubesch ist aber klar, dass das keinen Einfluss auf das Spiel haben darf: „Wir haben es angenommen, wie es ist – es bleibt uns ja eh nichts anderes übrig. Wir wissen, was wir spielen wollen und können. Egal wie die Bedingungen sind, wir sind gut vorbereitet“, so der Interims-Bundestrainer.
Lea Schüller musste ihre Länderspielreise absagen, weil sie nach der Partie in der Champions League gegen PSG angeschlagen ist, für sie wurde Lena Petermann nachnominiert. Die ehemalige Freiburg- und Turbine-Spielerin wechselte in diesem Sommer nach vier Jahren bei Montpellier in die englische Women’s Super League zu Leicester City. Dort kommt sie in dieser Saison auf zwei Tore und drei Vorlagen in acht Spielen. Die 29-Jährige stand das letzte Mal 2020 beim Algarve-Cup für Deutschland auf dem Platz und hat bisher 19 Länderspiele absolviert.
Eine erste Nominierung gab es für Bayer Leverkusens Elisa Senß (26), die als Kapitänin bisher eine hervorragende Saison spielt. Da Lena Oberdorf mit Rückenproblemen ausfällt, ist es gut möglich, dass Senß auch zu ihren ersten Einsätzen kommt. Ansonsten fehlt Felicitas Rauch mit einer Zehenverletzung, dafür sind Sydney Lohmann und Lina Magull (Bayern München) sowie Merle Frohms (VfL Wolfsburg) wieder mit im Kader.
Und was ist mit dem Trainer*innen-Posten? Horst Hrubesch betont seit Wochen, dass es ihm nur um das Erreichen der Olympia-Qualifikation geht und er sich über alles andere keine Gedanken macht. Als Hrubesch zum Interimstrainer ernannt wurde, war noch davon auszugehen, dass Martina Voss-Tecklenburg zurückkehren könnte, was nicht mehr der Fall ist. Sollte die Finalrunde für die Olympia-Quali erreicht werden, ist es möglich, dass Hrubesch erstmal bleibt.
Eine langfristige Entscheidung über die Position kann erst fallen, wenn geklärt ist, wer in Zukunft das Sportdirektorin wird. Gerüchten zufolge könnte das Nia Künzer sein.
Die Däninnen haben sich unter ihrem im August neu angetretenen Nationaltrainer Andrée Jeglertz sukzessive verbessert im Vergleich zur WM. Dort warteten zwar im Achtelfinale ausgerechnet die australischen Gastgeberinnen und warfen Dänemark mit viel Rückendeckung raus – die Leistungen waren aber unabhängig davon auch nicht immer vollends überzeugend. Eine große Schwächung ist der Ausfall von Pernille Harder, die sich bei Bayern München früh in der Saison eine Innenband-Verletzung am rechten Knie zuzog.
In Harders Abwesenheit schießt in den letzten Monaten eine andere die Tore: Amalie Vangsgaard markierte in der Nations-League-Gruppenphase schon vier Treffer. Die 1,82-Meter-Stürmerin kommt bei ihrem Verein PSG zwar oft nur von der Bank, ist aber auch dort in guter Form. Trotz ihrer Größe ist sie keine reine Strafraumstürmerin, sondern recht viel unterwegs und sehr aktiv im Pressing. Da sie im Hinspiel beide Tore gegen Deutschland erzielte und auch da die Abwehr häufig unter Druck setzte, wird sich daran auch die Defensive der DFB-Frauen noch bestens erinnern.
Das ZDF überträgt die Nations League Partie Deutschland gegen Dänemark live im Fernsehen und im Livestream. Die Übertragung beginnt um 20:15 Uhr, Anstoß im Rostocker Ostseestadion ist im 20:30 Uhr.