Miron Muslic: Das halbe Stadion war Königsblau | OneFootball

Der FC Schalke 04 hat am Freitag (5.12.) einen 2:0-Auswärtssieg in Düsseldorf gefeiert. Nach dem Schlusspfiff sprachen Chef-Trainer Miron Muslic, Fortuna-Coach Markus Anfang, Direktor Profifußball Youri Mulder und Torhüter Loris Karius über die 90 Minuten in der Merkur Spiel-Arena und die aktuelle Situation. schalke04.de hat die Stimmen des Quartetts notiert.

Gefühlt war das halbe Stadion Königsblau. Das hat uns sehr geholfen. Gerade in den Momenten, als die Fortuna dran war, ein Tor zu erzielen, war das ein Push für uns. Von der Lautstärke her hat es sich fast angefühlt wie ein Heimspiel. Deshalb möchte ich mich einmal mehr bei unseren Fans bedanken!

Wir haben sicherlich kein perfektes Spiel gezeigt. Nicht alles war top, nicht alles lief nach Plan. Aber wir sind im Spiel geblieben, haben uns in ein, zwei schwierigen Momenten nochmal rausverteidigt. Wir als Trainerteam haben die Mannschaft bereits die ganze Woche gewarnt, dass Düsseldorf deutlich besser ist als es die aktuelle Tabelle aussagt. Das hat sich bestätigt. Der Gegner hatte seine Chancen.

Nach 25 Minuten waren wir richtig drin. Der Elfmeter war aus meiner Sicht eine klare Situation. In der zweiten Halbzeit sind wir dann stark rausgekommen, haben danach in Überzahl allerdings die eine oder andere Umschaltaktion zugelassen. Das darf uns nicht passieren. Dazu gab es wieder einige Momente, in denen wir noch ein Stück weit abgeklärter sein müssen. Das wird noch einmal ein Entwicklungsschritt für uns. Dass wir in solchen Situationen kühlen Kopf bewahren, bei unseren Prinzipien bleiben. Daran arbeiten wir.

Jetzt haben wir noch zwei Spiele bis zur Winterpause, in der wir dann die Gelegenheit haben, etwas durchzuschnaufen. Wir haben einige Ausfälle, die schmerzen. Aber wir jammern nicht, sondern machen immer das Beste aus der Situation. Paul Pöpperl hat den Part von Ron Schallenberg übernommen, der wegen einer Zerrung aussetzen musste. Paul hat sich seinen Einsatz verdient. Wer sich reinhaut, wird belohnt. Wir honorieren Leistung.

Zunächst einmal herzlichen Glückwunsch an den FC Schalke 04 zu den drei Punkten. Ich kann meinen Jungs keinen Vorwurf machen. Wir waren in der ersten Halbzeit voll im Spiel und in vielen Phasen die bessere Mannschaft. Durch Florent Muslija hätten wir schon früh in Führung gehen müssen.

Nach dem Elfmeter und dem Platzverweis kurz nach der Pause wurde es dann schwer für uns. Wir haben trotzdem Gas gegeben, hätten durch Christian Rasmussen den Ausgleich erzielen können. Wenn du oben stehst, gewinnst du solche Spiele – und wenn du unten stehst, verlierst du halt. Wir belohnen uns einfach nicht, machen keine Tore. Das Momentum ist derzeit nicht auf unserer Seite.

Der Abend hat Spaß gemacht. Dass wir in zwei Wochen Herbstmeister werden können, interessiert mich allerdings nicht. Dafür kann man sich nichts kaufen. Wir denken weiterhin von Spiel zu Spiel. Wir dürfen nicht den Fehler machen und uns komfortabel fühlen beim Blick auf die aktuelle Tabelle. Es gilt, jeden Tag etwas Neues zu lernen, einen Schritt nach vorne zu machen.

Ich stand auch schon einmal im Winter ganz oben, war am Ende der Saison dann aber nur für vier Minuten Meister. Was ich damit sagen möchte: Es sind erst 15 Spiele gespielt, die Saison ist noch lang. Wir haben auch in Düsseldorf gesehen, dass wir uns in einigen Bereichen noch steigern können. Was sehr gut ist, ist unser Kollektiv. Die Jungs halten zusammen, sie glauben an sich. Wenn jemand ausfällt, steht ein anderer bereit. Jeder weiß genau, was er zu tun hat. Es herrschen klare Abläufe – das ist ein großer Vorteil.

Ich habe immer an uns geglaubt. Hätte ich das nicht getan, wäre ich nicht hier. Dann hätte ich meinen Vertrag im Sommer nicht verlängert. Ich war immer sehr positiv gestimmt. Hinter den bisherigen Ergebnissen steckt viel harte Arbeit, in der einen oder anderen Phase dazu das nötige Quäntchen Glück. Auch das gehört im Fußball dazu. Wir haben jetzt noch zwei Spiele bis zur Winterpause – die möchten wir beide gewinnen.