Mit 58 in die 41. Saison: Kazuyoshi Miura ist das Gegenprogramm zum Jugendwahn | OneFootball

Mit 58 in die 41. Saison: Kazuyoshi Miura ist das Gegenprogramm zum Jugendwahn | OneFootball

In partnership with

Yahoo sports
Icon: feverpitch.de

feverpitch.de

·31. Dezember 2025

Mit 58 in die 41. Saison: Kazuyoshi Miura ist das Gegenprogramm zum Jugendwahn

Artikelbild:Mit 58 in die 41. Saison: Kazuyoshi Miura ist das Gegenprogramm zum Jugendwahn

Kazuyoshi Miura macht einfach weiter. Mit 58 Jahren wechselt der japanische Stürmer zum Drittligisten Fukushima United, im Februar wird er 59. Die Frage, ob das noch Sinn ergibt, stellt sich ihm offensichtlich nicht. Und vielleicht ist genau das der Punkt.

Der Mann, den sie „King Kazu“ nennen, geht in seine 41. Profisaison. Das ist keine Karriere mehr, das ist ein Lebenswerk. Während andere Spieler mit Mitte 30 über den Zeitpunkt des Abschieds nachdenken, hat Miura längst aufgehört zu zählen.


OneFootball Videos


Seine Leidenschaft für den Fußball habe sich nicht verändert, sagt er selbst. Man kann das für eine Phrase halten. Oder man nimmt zur Kenntnis, dass dieser Spieler seit 1986 auf dem Platz steht, als er beim FC Santos in Brasilien debütierte.

Sieben Länder hat Miura in seiner Karriere durchlaufen: Brasilien, Japan, Italien, Kroatien, Australien, Portugal. Das ist mehr als eine Fußballvita, das ist eine Weltreise mit Stollenschuhen. Zuletzt spielte er beim Viertligisten Atletico Suzuka, kam dort auf sieben Einsätze.

Nun also Fukushima United, dritte Liga. Die Hierarchie der Ligen ist für Miura längst irrelevant geworden. Es geht ihm nicht um Prestige, es geht um das Spielen selbst. Der Fan-Liebling will bis zu seinem 60. Geburtstag aktiv bleiben.

Kazuyoshi Miura folgt keiner Marotte

Das klingt nach einer Marotte, nach einem alten Mann, der nicht loslassen kann. Doch wer so urteilt, verkennt die Dimension. Miura hat 2020 den Altersrekord der japanischen J-League gebrochen, als er mit 53 Jahren in der Startelf von Yokohama stand.

2017 wurde er zum ältesten Torschützen in einem Profispiel. Für die japanische Nationalmannschaft erzielte er zwischen 1990 und 2000 in 89 Spielen 55 Tore. Das sind keine Zahlen eines Hobbykickers, der seinen Ruhestand hinauszögert.

Was Miura antreibt, lässt sich nicht mit den üblichen Kategorien des Profifußballs erfassen. Er verspricht den Menschen in Fukushima, alles zu geben. Das mag pathetisch klingen, doch bei einem 58-Jährigen, der seit vier Jahrzehnten seinem Sport treu geblieben ist, wirkt es authentisch.

Der moderne Fußball ist besessen von Jugend, von Potenzial, von Marktwert. Miura ist das Gegenprogramm. Er beweist, dass Professionalität keine Frage des Alters sein muss. Ob er in der dritten japanischen Liga noch einen Unterschied macht, ist zweitrangig. Dass er dort steht, ist die eigentliche Aussage. King Kazu regiert weiter. Auf seine Weise.

Impressum des Publishers ansehen