Der-Jahn-Blog
·18. Dezember 2025
Mit Rückenwind ein Bein stelllen

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·18. Dezember 2025

Die Woche startet gut, wenn ich meinem Kollegen auf der Arbeit erzählen kann: „Gwunna hams!“, wenn er mich fragt, wie mein Jahn am Wochenende gespielt hat. Auch bei Joshi war es auf der Arbeit oft so, dass er in der laufenden Saison eher Blicke voll Mitgefühl geerntet hat. Dies ist sicherlich noch nicht vorbei, aber immerhin gibt es mittlerweile immer wieder Momente, über die man sich freuen kann. Auch wenn man zuerst beim letzten Heimspiel des Jahres nicht wusste, wo genau die Reise hingeht. Dazu erfahrt ihr gleich mehr. Umso wichtiger ist es nun aber, das Jahr bei Energie Cottbus erfolgreich abzuschließen.
Aber Vorsicht: Energie aus Brandenburg möchte den Titel des Herbstmeisters in der Lausitz behalten. Dafür wird die Truppe um Trainer Wollitz sicherlich alles geben. Wir blicken mit euch zusammen auch auf dieses Spiel voraus.
Ehrlich gesagt bin ich eher mit einem schlechten Gefühl in das Nachmittagsspiel am Sonntag gegangen. Die Mannheimer hatten bis dahin einen guten Lauf, mit drei Siegen im Gepäck kam man nach Regensburg. Unsere Jahnelf hingegen hatte zuletzt zwei torlose Niederlagen vorzuweisen. Besonders die unnötige Niederlage gegen die Zweitvertretung der Hoffenheimer lag noch in der Luft. Zudem hat Mannheim mit ihrer Offensive in Persona Boyd und Okpala, die gemeinsam auf 13 Treffer kommen, eine wirklich gefährliche Kombi. Noel Eichinger, wohl einer unserer aktivsten und stärksten Spieler bisher, fiel aus. Eigentlich eher schlechte Vorzeichen. Zu Spielbeginn präsentierte der S2-Block eine schöne Choreo zum 25-jährigen Bestehen des Power vom Tower Fanclubs. Glückwunsch auch von uns.
Die Regensburger starteten mit Wurm, Kapitän Strauss und Ziegele in der Innenverteidigung. Stolze und Bauer markierten die Außen. Fein und Saller positionierten sich im hinteren Mittelfeld, während der zuletzt in der Kritik stehende Kühlwetter Eichingers Position einnahm. Das Sturmduo Hermes und Hottmann blieb unberührt.
So rollte im leider nur halb gefüllten, nebligen und eiskalten Jahnstadion pünktlich um 16:30 Uhr der Ball. Nur ein paar Minuten später hätte sich das dumpfe Bauchgefühl beinahe bestätigt. Okpala legt den Ball gut rein, Boyd verlängert ihn Richtung Tor und Iwe hält als letzter den Fuß dazwischen. Der Hamburger Unparteiische entscheidet auf Abseits. In der Zusammenfassung und von der Pressetribüne aus sehr schwer erkennbar. Mannheims Trainer Holz meinte, es war kein Abseits. Wimmer ging in der PK zwar damit d’accord, meinte aber, dass der Jahn nun auch mal das nötige Spielglück hatte, nachdem in den letzten Wochen ja doch die ein oder andere eher fragwürdige Schiedsrichterentscheidung im Raum stand. Warum Iwe da überhaupt noch reinhält, weiß wohl auch nur er selbst.
Die nachfolgenden Minuten zeichnen ein sehr ähnliches Bild: Immer wieder werden die Mannheimer über die schnellen Außen gefährlich, der Jahn tut sich vor allem mit Okpala schwer, hat aber meistens entweder einen Fuß oder den starken Gebhardt dazwischen. In der 19. Minute köpft ebenjener einen langen Freistoß ins Tor, wird jedoch abermals vom Schiedsrichtergespann zurückgepfiffen. Die wenigen Halbchancen, die die Jahnelf sich erspielt, werden vertändelt.
Kurz vor der Halbzeitpause schießt Stolze am rechten Rand des Sechzehners den Mannheimer Verteidiger Sechelmann an, der danach kurz behandelt werden muss. Den folgenden Schiedsrichterball schlägt Stolze ohne Umwege in den Strafraum. Ein Mannheimer Spieler, der vorher noch vom Schiri ein paar Meter zurückgeschickt wurde, fälscht den Ball unglücklich ab und Saller grätscht ihn unnachahmlich zum 1:0 ins Tor. Saller, der von Kollege Fein neuerdings zum „Kaulbachweg-Kimmich“ (wohl bezogen auf die Umschulung vom Verteidiger zum Mittelfeldspieler) getauft wurde, kann so nach langer Verletzungspause wieder für den Jahn netzen.
So geht’s mit einem durchaus glücklichen 1:0 in die Pause.
Die zweite Hälfte beginnt mit einer deutlich sichereren und gefestigteren Jahnelf. Erst legt sich Fein kurz nach Wiederanpfiff den Ball etwas zu lang an Keeper Nijhuis vorbei und der Winkel wird zu spitz, dann legt sich Hottmann den Ball etwas besser vorbei, vergisst aber freistehend vor dem Tor die Quintessenz seines Berufes und lässt sich den Ball vom Mannheimer Keeper weggrätschen. Die darauf folgende Ecke flippert sich ein wenig durch den Kasten, ehe unser Lieblingsösterreicher und Kapitän Strauss den Ball mit Gewalt über die Linie drückt. 2:0!
Die folgenden Minuten verteidigen die Regensburger konsequent. Den Mannheimern ist der Frust deutlich anzumerken, so wird das Spiel immer wieder unterbrochen, was unserer Truppe aber eher zugutekommt. 20 Minuten vor Schluss zeigt Kühlwetter absolute Torjägerqualitäten. Er nimmt einen langen Ball im Strafraum gut an, macht einen schönen Haken und schlenzt den Ball sehenswert in den Mannheimer Kasten zum 3:0-Endergebnis.
Das Spiel verläuft ohne weitere große Höhepunkte und am Ende gewinnt der Jahn aufgrund der zweiten Halbzeit nicht unverdient, aber vielleicht ein wenig zu deutlich.
Das 3:0 gegen Waldhof Mannheim ist eigentlich ein Spiegel der bisherigen Saison. Eine krampfhafte, unsichere und zu langsame erste Halbzeit, in der die Truppe von Wimmer nicht eingespielt und fahrig wirkt, mündet in eine gegenteilige zweite Hälfte, in welcher die Jahnelf deutlich selbstbewusster, konsequenter und spielstärker auftritt. Auch dass die Null (mit ein bisschen Glück) gehalten werden konnte, spricht für die Wimmerelf.
Nun geht es also zum Abschluss des Jahres nach Cottbus. Freitagabend, 19 Uhr und Flutlicht. Klingt geil, wird aber sicherlich kalt. Und zum Abschluss des Jahres hätte ich jetzt nicht unbedingt den Tabellenführer gebraucht.
Trotz der Niederlage gegen Wehen Wiesbaden und erneuter Probleme mit den Schiedsrichtern, was in Cottbus ja nichts Neues ist, dürften die Lausitzer mit breiter Brust auftreten. Trainer Wollitz, auch genannt Pele Wollitz, ist durchaus für sein selbstbewusstes Auftreten bekannt. Außerdem ist dem Brandenburger Club sicherlich klar, dass unser Jahn trotz einer kurzen guten Form langsam in die Saison gestartet ist und erst jetzt nach und nach seine PS auf den Rasen bringt. Das schaffte Cottbus sicherlich vor uns, und das hat zur Konsequenz, dass Energie gerne Herbstmeister werden würde. Von der Moral seiner Mannschaft war der Trainer nach dem Spiel gegen die Hessen überzeugt.
Mit neun Mann das Spiel fast noch zu korrigieren, das war stark, meine Hochachtung Wollitz bei Niederlausitz aktuell
Nun verlangt der Trainer die nötige Gier, um gegen unseren Jahn zu bestehen. Außerdem beschwor er neben dem Publikum auch, dass es eine gute Tiefenabsicherung, ein sauberes Positionsspiel und eine gute Restverteidigung benötige. Das und die nötige Entschlossenheit sollen die Lausitzer zum Erfolg führen.
Nicht mehr dabei helfen wird der Ex-Jahnspieler Erik Tallig. Dessen Vertrag wurde, nachdem er nun endlich wieder genesen war, einvernehmlich aufgelöst, was Wollitz bedauerte. Weitere Abgänge schließt er nicht aus und lobte seinen Kaderplaner Maniyel Nergiz.Auch so sind die Cottbuser Verantwortlichen zum Umplanen verdammt. Pelivan ist gesperrt, Butler fehlt, Juckel und Bethke fehlen und Can sowie Cigerci haben grippale Infekte. Der wichtige Spieler Cigerci könnte jedoch noch eine Option werden.
Auch Chefcoach Michi Wimmer stellte heraus, dass Cottbus eine Top-Mannschaft sei, die Herbstmeister werden könne. Ob der Jahn Cottbus vielleicht ein Bein stellen könnte?
Eine schöne Nachricht zu Beginn: Der Jahn konnte einen Neuzugang vermelden, der so halb neu ist. Jakob Seibold konnte offenbar so von sich überzeugen, dass die Verantwortlichen des SSV Jahn ihn mit einem Profivertrag bis 2027 ausstatten. An dieser Stelle auch von unserem Team herzlichen Glückwunsch und zeig uns, was du kannst! (Foto: SSV Jahn Regensburg)

Thema Ausfälle: Philipp Müller schafft es leider weiterhin nicht, nach seinem Infekt in den Kader zurückzukehren. Die anderen sind alle zurück im Trainingsbetrieb und waren gestern zum ersten Mal im Training. Es wurde jedoch mit Vorsicht trainiert. Noel Eichinger ist ebenfalls fit, aber man muss die letzten Einheiten abwarten.
Auf die Frage, ob Oscar Schönfelder starten würde, gab Wimmer an, dass er sich grundsätzlich erst einmal für Oscar freue, dass er beginnen konnte – und das ohne Reaktion vom Knie. Es sei eine schöne Entscheidung, ob er Bene Bauer oder Oscar aufstellen wolle, aber gegebenenfalls seien auch beide möglich.
Der Sieg gegen Mannheim lässt Michael Wimmer zwar etwas Luft schnappen, aber nicht sehr viel. Er erkennt zwar an, dass es mit 23 Punkten besser ist als mit 20, aber sie wissen, dass aufgrund der harten Liga jeder Punkt zählt.
Wir vom Blog wollten wissen, wieso die Gegner bei den Abseitstoren sich so leicht taten, bis vors Tor zu kommen, und wie man das verhindern könne. Der Coach merkte an, dass man zu spät Druck auf den Ball bekam, die Flanke nicht verhindern konnte und die Box nicht gut verteidigt war. Das mit der Boxverteidigung ist generell ein Thema, auch im Hinblick auf Freitag, wo die zweitbeste Offensive der Liga kommt. Man muss da rigoros, am Mann und konsequent sein.
Wimmer selbst hat Bock auf das Spiel und erinnert sich aus seiner Jugend an das Cottbuser Stadion. Er fordert Mut, Leidenschaft und Freude auf ein Spiel mit einer geilen Atmosphäre. Die Mannschaft selbst bricht Donnerstag bereits nach Cottbus auf.
Mit einem Schmunzeln stellte Wimmer fest, dass viele im Toto-Pokal wohl ein anderes Los gewünscht hätten. Er freut sich jedoch, dass es ein Heimspiel ist.
Wir hoffen, dass unsere Mannschaft sich die Worte des Trainers zu Herzen nimmt und uns einen Auswärtsdreier beschert. Forza Ratisbona!









































