Montella über WM 2026, Kenan Yildiz & Arda Güler: „Ich habe meinen Vertrag bis 2028 verlängert“ | OneFootball

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·8. Dezember 2025

Montella über WM 2026, Kenan Yildiz & Arda Güler: „Ich habe meinen Vertrag bis 2028 verlängert“

Artikelbild:Montella über WM 2026, Kenan Yildiz & Arda Güler: „Ich habe meinen Vertrag bis 2028 verlängert“

Vincenzo Montella, Trainer der türkischen Nationalmannschaft, hat nach der Auslosung der FIFA-Weltmeisterschaft 2026 in den USA ausführlich über die Zukunft der „Milli Takim“ gesprochen. Im Gespräch mit der italienischen Sportzeitung La Gazzetta dello Sport ordnete der 51-Jährige die Chancen der Türkei ein, analysierte die Unterschiede zu den Topnationen Europas, lobte die Entwicklung von Kenan Yildiz und Arda Güler – und gab zugleich eine klare Antwort auf die Frage nach seiner eigenen Zukunft auf der Trainerbank.

Montella über die WM 2026: „Unser Spiel wird im März gespielt“

Montella erinnerte daran, dass die Türkei den entscheidenden Schritt Richtung WM-Ticket erst noch gehen muss. Der Italiener betonte, man müsse sich die Teilnahme an der Endrunde im Juni 2026 zunächst über die Playoffs verdienen. „Wir haben eine junge, enthusiastische Mannschaft mit großem Potenzial, sich weiterzuentwickeln“, erklärte der Nationaltrainer und machte deutlich, dass der Fokus voll auf den Partien im Frühjahr liegt. Die Chance, nach 24 Jahren erstmals wieder an einer Weltmeisterschaft teilzunehmen, sei ein historisches Ziel, das die gesamte Nation antreibe.


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Gleichzeitig machte Montella klar, dass die Euphorie nach der Auslosung nicht darüber hinwegtäuschen dürfe, wie hart der Weg dorthin ist. Die Playoff-Spiele im März seien der Prüfstein, an dem sich alle Erwartungen messen lassen müssten. Erst wenn die Türkei diesen Schritt geschafft habe, wolle er intensiver über die Konstellationen und die Gruppe bei der Endrunde sprechen.

„Wir haben keine 30 Weltklassespieler wie Spanien und Frankreich“

Deutlich sprach Vincenzo Montella den Unterschied zu den europäischen Schwergewichten an. „Spanien, Frankreich, England und Portugal haben mindestens 30 hochkarätige Spieler in ihren Kadern. Wir haben das nicht“, stellte er fest. Um gegen diese Teams bestehen zu können, müsse die Türkei „in jedem Spiel 100 Prozent geben“ und ihre Qualitäten als kompakte, leidenschaftliche Einheit auf den Platz bringen.

Damit zeigte der Nationaltrainer sowohl Demut als auch Anspruch: Die Türkei könne den großen Namen qualitativ in der Breite nicht das Wasser reichen, verfüge aber über genügend individuelle Klasse und Mentalität, um an einem guten Tag jeden Gegner zu gefährden. Entscheidend sei, dass die Mannschaft ihre Intensität, Laufbereitschaft und Disziplin über 90 Minuten halte.

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Montella über Italien: „Ich glaube, du bist zu traurig“

Im Interview wurde Montella vom italienischen Reporter mit der Aussage konfrontiert, die Türkei stehe Italien in nichts nach. Der Italiener reagierte mit einem Augenzwinkern, aber auch mit klarer Analyse. „Bist du dir sicher? Ich glaube, du bist zu traurig“, erwiderte er und zeigte sich überzeugt, dass Italien mit Trainer Gennaro Gattuso wieder zu alter Stärke finden werde. Es sei keine Frage der Spielerkategorie, sondern der Zeit und der Balance.

Montella hob hervor, dass die italienische Nationalmannschaft über enorme Qualität verfüge. Italien habe „den besten Torwart der Welt“, eine hervorragende Abwehr und mit Sandro Tonali und Nicolò Barella zwei international anerkannte Mittelfeldspieler. Dazu komme eine Offensive mit Torgefahr, unter anderem durch das Duo Moise Kean und Mateo Retegui. Aus seiner Sicht sei das größte Defizit der „Azzurri“ eher die Gelassenheit als das Niveau des Kaders.

„Kenan Yildiz ist ein großartiger Spieler – und erst 20“

Besonders ins Schwärmen geriet Vincenzo Montella, als er auf Kenan Yildiz angesprochen wurde, der bei Juventus Turin für Aufsehen sorgt. „Yildiz ist ein großartiger Spieler, ein großartiger Mensch und erst 20 Jahre alt“, so der Nationaltrainer. Er betonte, dass Kenan sich noch in vielen Bereichen verbessern müsse, aber aufgrund seines Ehrgeizes beste Voraussetzungen habe, dauerhaft erfolgreich zu sein.

Zur idealen Position des Offensivjuwels wollte sich Montella noch nicht festlegen. Der 51-Jährige sieht Kenan Yildiz derzeit als variabel einsetzbaren Offensivspieler. Er könne als offensiver Mittelfeldspieler, zweiter Stürmer oder allgemein „überall im Angriff“ agieren, sei aber auf der linken Seite besonders effektiv. „Auf der linken Mittelfeldposition ist er definitiv effektiver, das ist sein Bereich“, erklärte der Coach und fügte hinzu, dass noch ein klarer Entwicklungsschritt nötig sei.

Was Kenan noch verbessern muss

In einem Punkt sieht Montella bei Kenan Yildiz klaren Verbesserungsbedarf: Der Youngster müsse lernen, „entschlossener und konstanter in den Strafraum zu gehen“. Gelinge ihm das, werde er regelmäßig Tore erzielen – so, wie es bereits in den vergangenen Wochen zu sehen gewesen sei. Entscheidender Faktor sei, dass Yildiz seine Laufwege und seine Präsenz im letzten Drittel noch zielstrebiger gestalte. Montella betonte, er verfolge „alle seine Spiele“ und begleite die Entwicklung sehr genau.

Arda Güler: Entwicklung im Mittelfeld und physischer Fortschritt

Auch Arda Güler, der türkische Youngster von Real Madrid, war Thema des Gesprächs. Montella stellte heraus, dass sich Güler vor allem physisch weiterentwickelt habe. Der Spielmacher könne im Mittelfeld „jede Position übernehmen“: klassischer Zehner, Verbindungsspieler oder offensiver Mittelfeldspieler. Wie bei Kenan Yildiz sieht der Nationaltrainer auch bei Güler ein enormes Entwicklungspotenzial.

Für Montella ist entscheidend, dass beide Talente – Kenan Yildiz und Arda Güler – langfristig auf höchstem Niveau Spielpraxis sammeln. Ihre individuellen Stärken, Kreativität und Entscheidungsfreude im letzten Drittel sollen künftig tragende Säulen in der Offensive der türkischen Nationalmannschaft werden. Der Italiener betrachtet sie als zentrale Bausteine für die Vision einer dauerhaft konkurrenzfähigen Türkei im internationalen Fußball.

Klare Zukunftsaussage: Vertrag als Nationaltrainer bis 2028

Zum Abschluss des Interviews wurde Vincenzo Montella nach seiner eigenen Zukunft nach der Weltmeisterschaft 2026 gefragt. Der Italiener antwortete nicht mit vagen Andeutungen, sondern mit einer klaren Botschaft. „Ich habe meinen Vertrag bis 2028 verlängert. Ich werde respektiert und geschätzt. Das Leben in der Türkei ist schön“, erklärte der Nationaltrainer.

Damit schickte Montella ein deutliches Signal der Kontinuität an Mannschaft, Verband und Fans. Unabhängig vom Verlauf der WM-Playoffs und einer möglichen Endrundenteilnahme sieht er seine Aufgabe langfristig in der Entwicklung der türkischen Nationalmannschaft. Gerade mit Blick auf die junge Generation um Kenan Yildiz und Arda Güler versteht sich der Italiener als Projekttrainer, der Strukturen, Mentalität und Spielidee der Türkei nachhaltig prägen will.

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