"Müssen jetzt liefern": Aue und Härtel gegen 1860 unter Druck | OneFootball

Nach der vierten Niederlage in Folge beim 1:3 in Osnabrück stand Aue-Coach Jens Härtel vor dem Aus, bekam vom Vorstand aber weiterhin das Vertrauen ausgesprochen. Im Krisenduell mit 1860 München muss der 46-Jährige nun allerdings liefern.

"Nicht mit der Keule durchmarschieren"

Gut habe es getan, Rückendeckung vom Vorstand erhalten zu haben, sagte Härtel bei der Spieltags-Pressekonferenz am Donnerstag, war sich aber bewusst, dass das ausgesprochene Vertrauen keineswegs ein Freibrief für die nächsten Wochen ist: "Nach vier Niederlagen wissen wir, dass die Situation natürlich nicht einfach ist." Dennoch werde er "jetzt nicht mit der Keule hier durchmarschieren und und alle niedermachen". Stattdessen habe er "deutlich mehr Einzelgespräche" geführt, um Vertrauen zu geben.

Schließlich war trotz der ausgebliebenen Ergebnisse keineswegs alles schlecht. "Wir haben gesehen, dass wir Dinge richtig gut gemacht haben. Jetzt gilt es, diese Dinge noch besser zu machen", sagte Härtel und meinte damit unter anderem das Verwerten von Torchancen. Denn auf der einen Seite haben die Veilchen ligaweit die viertmeisten Torschüsse abgegeben, brachten den Ball auf der anderen Seite aber nur sechsmal über die Linie.

"Die Mannschaft lebt!"

Schönreden werde er die aktuelle Lage nicht, so Aues Coach. "Natürlich gab es auch Dinge, die wir verbessern können." Dazu gehört unter anderem das Abwehrverhalten, das zuletzt Schwächen offenbarte. Die Mannschaft sei Härtel zufolge aber gewillt, die Dinge zu verändern und habe unter der Woche auch gut mitgezogen. "Ich hatte nicht das Gefühl, dass die Jungs den Kopf hängen lassen. Die Mannschaft lebt! Aber klar ist: wir müssen natürlich liefern."

Gerade vor eigener Kulisse werde es darum gehen, die Luft zum brennen zu bringen. Möglichst bereits mit Anpfiff. "Alle Karten liegen auf dem Tisch, und jeder weiß Bescheid. Wir müssen den Bock umstoßen und endlich diesen Dreier holen", forderte der 46-Jährige, der sich mit seiner Mannschaft nicht verstecken will. Härtel freut sich auf "ein geiles Spiel, das Stadion wird gut gefüllt sein. Und es ist richtig Druck auf den Kessel bei beiden".

Besonders Spiel für Guttau

Auch 1860 München steht nach zwei Niederlagen, darunter einem 1:5-Debakel gegen Hoffenheim II, mächtig unter Druck. Wie es bei den Löwen läuft, weiß Julian Guttau ganz genau. Schließlich verbrachte er die letzten beiden Spielzeiten beim TSV. "Ich hatte eine gute Zeit und habe mich sehr wohl gefühlt", blickt der Offensivspieler zurück. Nun freue er sich, "alte Gesichter wieder zu sehen. Aber ich will natürlich, dass wir am Wochenende das Spiel gewinnen".

Nicht mit dazu beitragen kann neben den Langzeitverletzten auch Ryan Malone (Rot-Sperre). Als Ersatz stehen Eric Uhlmann und Erik Majetschak bereit. Zudem könnte Ricky Bornschein nach seiner Krebs-Erkrankung erstmals bei einem Ligaspiel wieder im Kader stehen. Damit es für Härtel wiederum nicht das letzte Spiel wird, braucht Aue dringend Punkte – am besten natürlich derer drei.