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·30. Juni 2025
„Multi-Club-Ownership“: UEFA wirft Klub aus Conference League

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·30. Juni 2025
Noch vor dem offiziellen Start der Saison 2025/26 hat die UEFA einen Klub aus der Conference League ausgeschlossen. Der Verein ist vor allem in Deutschland durch die Content-Creator-Szene bekannt geworden, verstößt laut Verband aber gegen die Regularien zur „Multi-Club-Ownership“.
Kurze Zeitreise: Es ist der 23. Mai 2025. Dunajská Streda aus der Slowakei kann in der heimischen Mól Arena einen großen Schritt in Richtung Conference League machen. Ein Klub, der in Deutschland kein unbeschriebenes Blatt ist. Anfang der 2020er Jahre erlangte der einmalige slowakische Pokalsieger hierzulande Bekanntheit durch die Verpflichtungen der Followerstarken Sidney Friede und Niklas-Wilson Sommer. Die Social-Media-Kanäle des Klubs explodierten förmlich und waren zeitweise größer als jene von Ligaprimus Slovan Bratislava. Doch vom vor fünf Jahren entstandenen Hype ist nicht mehr viel übrig geblieben. Weder die bekannten Namen im Kader noch der große Support aus Deutschland.
Zurück zur Qualifikation für das europäische Geschäft im Mai. Drei Tage nach einem 2:1-Halbfinalsieg traf der Klub aus dem slowakischen Süden auf den Tabellennachbarn Zeleziarne Podbrezova. In den letzten zehn Minuten dann die Entscheidung. Ein Treffer von Offensivspieler Ammar Ramadan sicherte DAC den Einzug in die Conference-League-Qualifikationsrunden. Ein Erfolg, den der Tabellenvierte gebührend feierte. DAC konnte die Qualifikation für die Conference League bislang jedoch noch nie überstehen.
Doch dieses Jahr wird es nicht einmal zur fünften Teilnahme in Folge an der Qualifikation für den 2021 gegründeten Wettbewerb kommen. Dunjaská Streda hätte ursprünglich in der 2. Runde auf FC Urartu Jerewan aus Armenien oder FK Njoman Hrodna aus Belarus treffen sollen. Wie die UEFA am Montag bekanntgab, wurde der Verein für die kommende Saison aus dem europäischen Geschäft ausgeschlossen. Der Grund: DAC verstößt gegen die „Multi-Club-Ownership“-Regeln. Neben dem slowakischen Klub besitzt Eigentümer Oszkar Vilaga auch den Györi ETO FC aus Ungarn, der sich ebenfalls für die Conference League qualifizieren kann.
Gemäß der UEFA-Regularien dürfen Institutionen mit mehreren Klubs im Besitz nur einen Verein pro Wettbewerb ins Rennen schicken. Stehen zwei in derselben Runde, entscheidet die Tabellenplatzierung in der heimischen Liga. DAC und Györi wurden jedoch beide Vierter. Im UEFA-Ranking der Länderverbände zieht die Slowakei gegen Ungarn aber den Kürzeren — somit darf Dunajská Streda nicht europäisch antreten.
DAC ist nicht der erste Verein, der trotz Qualifikation nicht am Platzierungsweg für die Conference League teilnehmen darf. Auch Drogheda United musste aufgrund der „Multi-Club-Ownership“-Regularien kürzertreten. Die Trivela Group besitzt neben dem irischen Pokalsieger auch den dänischen Teilnehmer Silkeborg IF. Solange ein Eigentümer zwei Klubs nicht vor dem 1. März entflechtet, darf nur einer pro UEFA-Wettbewerb teilnehmen.
Im vergangenen Jahr gab es eine Ausnahme: Mit Manchester City und dem FC Girona durften zwei Klubs aus der City Group in der Champions League ran. Die UEFA hatte beiden „blind vertraut.“ Diese Ausnahmen soll es angeblich jedoch nicht mehr geben. Deshalb ist weiterhin offen, ob Crystal Palace nach dem FA-Cup-Sieg an der Europa League teilnehmen darf. Der Klub von Trainer Oliver Glasner dürfte allerdings gute Chancen haben.
Zünglein an der Waage für Glasner-Klub: John Textor (links). Foto: Wagner Meier/Getty Images
Miteigentümer John Textor, der auch die Mehrheit an (Noch-)Ligue-1-Klub Olympique Lyon hält, macht wohl den Weg frei. Nach dem abgekündigten Zwangsabstieg von Lyon gab der US-Amerikaner am Montag seinen Rücktritt von allen Ämtern bekannt. Medienberichten zufolge will er auch bei Crystal Palace aussteigen. Damit wäre der Premier-League-Klub sicher für die Europa League qualifiziert.
Doch die Zeit drängt: Für alle ausgeschlossenen Klubs müssen Nachrücker gefunden werden. Zudem muss Lyons Abstieg noch formal bestätigt werden. Klar ist aber: Der Ausschluss vom einst gehypten „FC“ DAC ist im modernen Fußballgeschäft keine Seltenheit.