Nach Aussortierung: Besiktas-Urgestein Necip Uysal kündigt Karriereende an – emotionales Statement nach 22 Jahren | OneFootball

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·31. Dezember 2025

Nach Aussortierung: Besiktas-Urgestein Necip Uysal kündigt Karriereende an – emotionales Statement nach 22 Jahren

Artikelbild:Nach Aussortierung: Besiktas-Urgestein Necip Uysal kündigt Karriereende an – emotionales Statement nach 22 Jahren

Besiktas hat in der Kaderplanung eine klare Entscheidung getroffen – und für ein Vereinsgesicht hat dieser Schritt nun weitreichende Folgen. Necip Uysal, seit Jahren Identifikationsfigur und Kapitän der Schwarz-Weißen, teilte nach seiner Aussortierung über Social Media mit, dass er seine Karriere am Ende der Saison beenden will. Gleichzeitig kündigte der 34-Jährige an, bis dahin weiter zu trainieren und seinen Abschied „in dieser Form“ zu gestalten.

„Ich werde bis zum Ende der Saison weiter trainieren“: Uysal setzt eine klare Linie

Uysal formulierte in seinem Statement unmissverständlich, dass er nicht abrupt aufhören will, sondern den Weg bis Saisonende konsequent zu Ende geht. „Ich werde meine Karriere am Ende der Saison in diese Form bringen, egal unter welchen Bedingungen“, schrieb er und ergänzte: „Mit dieser Form werde ich meiner Karriere einen großen Schritt voraus sein.“ Für den Routinier ist es ein Abschied mit Haltung – nicht als spontaner Schnitt, sondern als bewusst gesetzter Schlusspunkt.


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Dass Besiktas offiziell erklärte, Uysal werde in der Fußballplanung keine Rolle mehr spielen, war der Auslöser für die öffentliche Reaktion. Der Spieler selbst machte deutlich, wie eng seine Identität mit dem Klub verbunden ist – und wie sehr ihn die Art der Trennung trifft.

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22 Jahre Besiktas: Kapitänsstolz, Loyalität und der Wunsch, „zwischen den Zeilen“ zu stehen

Im Kern ist Uysals Text eine Liebeserklärung an den Verein. „Ich habe 22 Jahre meines Lebens im schwarz-weißen Trikot verbracht“, schrieb er. Hoffnungen, Träume, Freuden und Sorgen seien immer an diese Farben gebunden gewesen. Besonders hob er hervor, dass das Leben ihm die Möglichkeit gab, Kapitän des „glorreichen Besiktas-Teams“ zu sein – ein Stolz, den er für immer tragen werde.

Uysal betonte, er habe versucht, respektvoll zu bleiben, nicht zu verletzen und stets sein Bestes zu geben: „Ich fiel, ich stand auf; aber kein einziges Mal verhielt ich mich auf eine Weise, die nicht zu unserer Vereinsgemeinde passte.“ Er räumte ein, nie der Name gewesen zu sein, der ganz oben auf den Seiten der Fußballgeschichte steht, stellte aber genau das als Wert heraus: „Die Fußballgeschichte schreibt die auffälligen Namen immer oben auf die Seite, aber zwischen den Zeilen stehen die Namen dieser Arbeiter.“ Sein Traum sei gewesen, eines Tages ohne Fragezeichen zu diesen Namen zu gehören.

„Ich habe keinen Satz gemacht, der mit ‚Aber‘ begann“: Kein anderes Trikot, kein anderes Wappen

Uysal unterstrich seine Loyalität mit einer klaren Botschaft: Er habe in seinem Leben nie ein anderes schwarz-weißes Trikot getragen und nie ein anderes Wappen auf der Brust gehabt – und er werde es auch nicht mehr tun. Damit zeichnet er den Abschied als Endpunkt einer einzigartigen Vereinsbiografie, die über Jahrzehnte nur einen Klub kannte.

Für ihn gehört auch die Trennung zur Liebe. Mit einem Dichterzitat ordnete er den Abschied ein: „Die Trennung ist auch in der Liebe enthalten …“ und deutete an, dass jede gute Geschichte irgendwann endet – entscheidend sei, den richtigen Moment zu erkennen.

Vorwurf der fehlenden Kommunikation: „Ich konnte keinen Gesprächspartner finden“

Der schmerzhafteste Teil des Statements betrifft weniger die sportliche Entscheidung als den Umgang damit. Uysal schrieb, dass ihm im Gespräch keine Informationen gegeben worden seien, außer der knappen Mitteilung: „Ich bin aus dem Kader raus.“ Als er seine persönliche Planung verstehen wollte, um den Saisonabschluss in seiner gewünschten Form vorzubereiten, sei er „negativ aufgenommen“ worden.

Er betonte zudem, er habe keine Nachfrage von Besiktas erhalten. Gleichzeitig widersprach er Darstellungen, wonach ihm Optionen angeboten worden seien: „Mir wurde keine Option gegeben. Ich wurde gebeten, den Fußball dort sofort zu lassen.“ Gerade weil er Kapitän war und seine gesamte Laufbahn in diesem Klub verbracht hat, wog der Satz besonders schwer: „Ich wollte meinen Trainer anrufen und seine Meinung einholen, aber ich konnte nicht.“

Ein Abschied mit Bitte um Ruhe: „Schadet dieser Gemeinschaft nicht“

Uysal bat darum, die Debatte nicht weiter zu eskalieren. Er wolle, dass das Thema „stillschweigend abgeschlossen“ wird, und appellierte: „Schadet dieser Gemeinschaft, diesem Klub nicht.“ Gleichzeitig zeigte er sich emotional: Er habe Herzenskummer, bereue aber nichts. „Ein bisschen Freundlichkeit würde alles anders machen“, schrieb er und dankte Unterstützern, Trainern und Vorstandsmitgliedern.

Sein letzter Wunsch ist ein Satz, der hängen bleibt: „Ich möchte nicht, dass das Ende so ist.“ Für Besiktas ist es damit nicht nur eine Personalie – sondern ein Moment, der die Beziehung zwischen Klub, Kapitän und Fans auf eine harte Probe stellt.

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