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·15. November 2025
Nach Buhrufen: Italien-Coach Gattuso geht auf eigene Fans los

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·15. November 2025

Italien und Nationaltrainer Gennaro Gattuso müssen auf dem Weg zur WM 2026 wohl den Umweg über die Play-offs nehmen. Die Fans machen ihrem Unmut Luft.
Mit dem 2:0 über die Republik Moldau festigte die Squadra Azzurra zwar den zweiten Platz der Qualifikationsgruppe I, konnte bei dem schwachen Auftritt jedoch nicht überzeugen. Erst zwei späte Tore von Gianluca Mancini und Francesco Esposito erlösten den viermaligen Weltmeister.
Die Anhänger waren mit der müden Vorstellung ihrer Auswahl alles andere als einverstanden und wendeten sich nach rund 70 Minuten gegen die eigene Mannschaft. Ganz zum Ärger von Nationaltrainer Gattuso. Der wandte sich nach dem Abpfiff an die Zuschauer auf den Rängen. „Was ich heute gehört habe, ist eine Schande, das akzeptiere ich nicht“, wütete der Weltmeister von 2006.
„Ich bin zufrieden, aber wütend über das, was ich in den letzten 30 Minuten gehört habe. Wenn 500 Fans einem zurufen, man solle arbeiten, dann fühlt sich das schlecht an. Ich bin enttäuscht“, führte der 47-Jährige aus: „Jetzt ist nicht die Zeit, den Spielern zu sagen, sie sollen arbeiten gehen. Wir müssen zusammenhalten.“
Zwar ist Italien der zweite Platz in der Gruppe nicht mehr zu nehmen, Spitzenreiter Norwegen ist vor dem direkten Duell am letzten Quali-Spieltag bei einem Rückstand von drei Punkten und der um 17 Tore schlechteren Tordifferenz jedoch nur noch theoretisch einzuholen. Die Azzurri werden daher den Umweg über die Play-offs gehen müssen. Der Druck könnte dabei größer nicht sein, schließlich verpasste die stolze Fußballnation zuletzt zwei WM-Endrunden in Folge.
„Man muss diejenigen fragen, die die Gruppen und Regeln festlegen. 1994 gab es zwei afrikanische Mannschaften, jetzt sind es acht. Früher fuhren die besten europäischen Gruppenzweiten direkt zur WM“, kritisierte Gattuso den aktuellen Quali-Modus.

Foto: Getty Images
Sollte die Mannschaft erneut das Turnier verpassen, könnten auch Gattusos Tage als Nationalcoach schon wieder gezählt sein. Der frühere beinharte Abräumer der AC Milan hatte das Amt von Luciano Spalletti im Juni mit der klaren Mission übernommen, Italien zur Weltmeisterschaft zu führen. Seither gewann das Team zwar alle Spiele, konnte spielerisch aber nur selten überzeugen. Konkurrent Norwegen gab sich derweil bisher gar keine Blöße und darf dank des 3:0 gegen Italien Anfang Juni (damals noch unter Spalletti) bereits die Reise nach Nordamerika planen.
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