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·14. November 2025

Nach Personalbeben: Wie es beim SSV Ulm 1846 weitergeht

Artikelbild:Nach Personalbeben: Wie es beim SSV Ulm 1846 weitergeht

Erst das 0:5-Debakel gegen Hansa Rostock, dann der Brandbrief von Johannes Reichert und Christian Ortag und schließlich das Aus von Trainer Moritz Glasbrenner und Geschäftsführer Markus Thiele: Hinter dem SSV Ulm 1846 liegen turbulente Tage. Wie es bei den Spatzen nun weitergeht.

"Unterschiedliche Auffassungen"

Es sei den Verantwortlichen schwergefallen, sich sowohl von Glasbrenner als auch von Thiele zu trennen, sagt Aufsichtsratsvorsitzender Dominik Schwärzel in einem Interview mit dem Vereins-TV. Schließlich habe es sich um eine Entscheidung mit "großer Tragweite für den Verein" gehandelt. Letztlich gehe es aber nicht um einzelne Personen, "sondern darum, was das Beste für den Verein ist".


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Und diesbezüglich seien Vorstand und Aufsichtsräte zur Auffassung gekommen, "dass wir in der jetzigen Konstellation die Zielsetzung, am Ende über dem Strich zu stehen, so nicht mehr erreichen können." Sportliche Themen wie Kaderzusammenstellung und das Verletzungspech hätten in der Bewertung nur "eine untergeordnete Rolle" gespielt, sagt Schwärzel. Vielmehr sei es um die zukünftige Ausrichtung des Vereins gegangen. "Da muss man ehrlich sagen, gab es unterschiedliche Auffassungen."

Brandbrief nicht als Auslöser

Das Fass zum Überlaufen gebracht hatte die 0:5-Niederlage gegen Hansa Rostock – und nicht der Brandbrief von Johannes Reichert und Christian Ortag. Zumal die Entscheidung, in der bisherigen Konstellation nicht mehr weiterzuarbeiten, bereits am Sonntagvormittag getroffen worden sei. Der Brief habe den Aufsichtsrat erst danach erreicht. Dass Sand im Getriebe gewesen sei und es Spannungen gibt, habe das Gremium nicht erst durch den Hilferuf der beiden Kapitäne festgestellt.

Zudem betont Schwärzel, das von einer "vergifteten Atmosphäre" keine Rede sein könne. Die Wortwahl hatten Reichert und Ortag in einer am Donnerstag veröffentlichten Stellungnahme bedauert und diese als "absolut falsch" bezeichnet. "Das fand ich richtig gut", lobt der Aufsichtsratschef die Reaktion der Spieler. Dass sich der SSV in einer Krise befinde und Probleme habe, dem widerspricht Schwärzel dagegen nicht, nachdem Vorstandschef Thomas Oelmayer in der vergangenen Woche lediglich von einer "Delle" gesprochen hatte.

"Wollen uns Zeit nehmen"

Um die Krise zu überwinden, sollen die Posten des Geschäftsführers und des Trainers so schnell wie möglich wieder besetzt werden. "Wir führen extremst viele Gespräche und bekommen viele Kontakte", berichtet Schwärzel, der sein Handy derzeit dreimal am Tag aufladen müsse. Es sei ein Gremium gebildet worden, dem auch "externe Fachleute mit Fußballsachverstand" angehören. "Wir sprechen mit unterschiedlichen Personen für das Thema Geschäftsführung und Sportdirektor, zudem haben wir unterschiedliche Trainer-Optionen.“

Wann mit einer Entscheidung gerechnet werden könne, sei schwierig zu beantworten. Klar sei nur: "Wir brauchen ganz schnell einen Trainer, wollen uns aber Zeit nehmen, die bestmögliche Lösung zu finden." Vorerst wird NLZ-Leiter Oliver Unsöld an der Linie stehen. Indes ruft Schwärzel zum Zusammenhalt auf und erklärt den Klassenerhalt weiterhin für "auf jeden Fall machbar".

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