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·12. November 2025

Nagelsmann beschwört den Bayern-Geist: „Diesen Spirit brauchen wir“

Artikelbild:Nagelsmann beschwört den Bayern-Geist: „Diesen Spirit brauchen wir“

Julian Nagelsmann hasst es, von anderen abhängig zu sein. Doch als Bundestrainer habe er nun mal „eine super Abhängigkeit von den Vereinen“, sagt er. Was liegt da näher, als aus der Not eine Tugend zu machen – und Dinge, die bei den Klubs gut funktionieren, in die DFB-Auswahl zu übertragen. So vertraute Nagelsmann lange zahlreichen Spielern des rauschhaft emporsteigenden VfB Stuttgart, und so greift er jetzt, da der FC Bayern alles und jeden dominiert, auf einen Münchner Block zurück.

Der Lauf seines Ex-Klubs, erklärt Nagelsmann, bedeute „sehr viel“ für ihn als Bundestrainer – Stichwort: Abhängigkeit. Auch der Nationalmannschaft tue es „sehr gut, dass sie so stabil sind und gut verteidigen, einen guten Geist haben, sich auch sehr viel übers Verteidigen definieren und darüber sehr viele Chancen kreieren. Diesen Geist brauchen wir auch!“


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Weil er gleich mehrere Probleme lösen könnte, die Nagelsmann schon seit geraumer Zeit plagen. Zum einen das eben erwähnte aggressive Vorwärtsverteidigen. „Da dürfen sie gerne bei uns in der gleichen Intensität weitermachen“, sagt Nagelsmann in Richtung seiner fünf Münchner Nationalspieler.

Nagelsmann setzt auf einen Bayern-Block

Zum anderen soll der Bayern-Spirit auch seinen Angriff beleben. In der „roten Zone“, wie Nagelsmann das Angriffsdrittel nennt, sei die DFB-Elf zuletzt „ein bisschen zu träge gewesen“ und habe auf der Suche nach Kontrolle „ein bisschen zu viele Kontakte“ gebraucht. Der Bundestrainer wünscht sich „mehr Leinen los und mehr Risiko“.

Wie bei den Bayern. „Die schießen super viele Tore aus One-Touch-Aktionen“, sagt Nagelsmann: „Das sind nicht immer super Kombinationen, sondern oft Ballgewinne, die sie dann mit einem Kontakt spielen und mit viel Kreativität und oft einem genialen Moment zum Abschluss bringen.“

Für die Ballgewinne sind häufig die Sechser verantwortlich – und auch da orientiert sich Nagelsmann am deutschen Rekordmeister. Im Oktober ließ er die beiden Münchner Leon Goretzka und Aleksandar Pavlovic im „Herzstück“ agieren.

Was logisch wirkt, ist nicht ohne Risiko: Bei den Bayern ist dort Joshua Kimmich gesetzt, den Nagelsmann wieder rechts hinten einsetzt. Goretzka und Pavlovic haben in der Münchner Schaltzentrale erst elfmal gemeinsam begonnen, in dieser Saison nur in Hoffenheim (4:1). Nagelsmann aber schätzt das unterschiedliche Profil des Duos: Goretzka spiele „offensiver“, Pavlovic sorge für Stabilität.

Weil das erstmals beim Final Four gegen Portugal (1:2) erprobte Gespann aus Nagelsmanns Sicht so gut harmoniert, kann der Bundestrainer inzwischen auf etablierte Kräfte wie Robert Andrich und Pascal Groß oder auch Angelo Stiller verzichten. Als Backup steht der Dortmunder Felix Nmecha bereit, dem Nagelsmann „eine stabile Saison“ bescheinigt.

Und notfalls wäre da ja auch noch Kimmich, der seine neue, alte Rolle als Rechtsverteidiger ohnehin mit sehr viel Drang ins Zentrum spielt. Doch egal, auf welcher Position: Kimmich hat für den Bundestrainer neben all seinen anderen Qualitäten einen entscheidenden Vorteil: Er spielt beim FC Bayern.

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