DFB-Frauen
·22. November 2025
Natasha Kowalski schießt SGS Essen zum ersten Sieg

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Im elften Anlauf hat es geklappt. Mit dem überraschenden 1:0 (0:0)-Auswärtserfolg bei Bayer 04 Leverkusen landete die SGS Essen am 11. Spieltag in der Google Pixel Frauen-Bundesliga den ersten Saisonsieg und schöpfte damit im Kampf um den Klassenverbleib neue Hoffnung. Das Team von Trainerin Jessica Wissmann verließ mit jetzt fünf Punkten auf dem Konto den letzten Tabellenplatz und verkürzte den Rückstand zu einem Nichtabstiegsrang auf zwei Zähler.
Den entscheidenden Treffer in diesem NRW-Duell im Ulrich-Haberland-Stadion erzielte Essens Mittelfeldspielerin Natasha Kowalski (58.) in der zweiten Halbzeit. Die Gastgeberinnen gingen zum zweiten Mal in Folge in der Liga leer aus und verpassten erneut den möglichen Sprung auf den dritten Tabellenplatz.
"Die Gefühlslage ist schwer in Worte zu fassen", meinte Jessica Wissmann nach dem erlösenden Erfolgserlebnis. "Ich freue mich unfassbar für die Mannschaft. Wir verbessern uns stetig und haben jetzt nach dem Pokalspiel in Potsdam zu zweiten Mal zu Null gewonnen. Endlich konnten wir unsere Leistung auch mal in Punkte ummünzen - und das auch noch auswärts beim Tabellenfünften. Wir waren taktisch sehr diszipliniert, haben unseren Weg nie verlassen und uns in keiner Minute aus dem Konzept bringen lassen."
Bayer 04-Trainer Roberto Pätzold sagte: "Man hat gesehen, dass uns nach dem Rückstand ein wenig die Selbstverständlichkeit gefehlt hat, wieder zurückzukommen, obwohl wir schon oft gezeigt haben, dass wir das können. Es tut mir sehr leid für die Mannschaft, weil sie wieder einmal viel investiert hat. Wir haben im Moment aber Schwierigkeiten, offensiv unsere Wirkung zu entfalten. Wenn du lange nicht in Führung gehst, musst du bei Kontern weite Wege gehen, das kostet viel Kraft. Das Gegentor fällt dann extrem unglücklich - bezeichnend für unsere aktuelle Situation."
Trotz des Ausscheidens im DFB-Pokal-Achtelfinale vertraute Roberto Pätzold, Trainer von Bayer 04 Leverkusen, erneut den elf Spielerinnen, die auch in der Partie beim Ligakonkurrenten Hamburger SV (2:4 im Elfmeterschießen) begonnen hatten.
Ida Daedelow (angeschlagen), Nationalspielerin Carlotta Wamser (Schleimbeutelreizung), Cornelia Kramer (Muskelverletzung), Torhüterin Charlotte Voll (Schultereckgelenkssprengung) und Shen Menglu (Kreuzbandriss) fielen weiterhin aus. Kapitänin und Torfrau Friederike Repohl trainierte nach ihrer Muskelverletzung in dieser Woche erstmals wieder auf dem Platz. Ein Einsatz kam aber noch zu früh.
Die SGS Essen hatte durch das 1:0 beim Zweitligisten 1. FFC Turbine Potsdam im DFB-Pokal der Frauen die Runde der verbliebenen acht Teams erreicht. Siegtorschützin und Spielführerin Jacqueline Meißner verpasste die Partie in Leverkusen. Außerdem saßen Maike Berentzen, Leonie Köpp und Jana Feldkamp zunächst auf der Bank. Die freien Plätze im Team nahmen Paula Flach, Shari van Belle, Paulina Platner und Ramona Maier ein.
Die SGS Essen startete äußerst mutig in die Begegnung und kam auch zu einigen Torannäherungen. So verpasste die aufgerückte Innenverteidigerin Laura Pucks eine Freistoßflanke von Spielmacherin Natasha Kowalski äußerst knapp. Außerdem zielte Mittelstürmerin Ramona Maier nach einem hohen Ballgewinn der Essenerinnen freistehend knapp am Leverkusener Kasten vorbei. Auf der Gegenseite probierte es Kristin Kögel von der Strafraumgrenze, Essens Lany Mia Bäcker klärte jedoch per Kopf zum Eckball.
Nach einer guten Viertelstunde hatte Leverkusens Toptorjägerin Vanessa Fudalla nach einem guten Rückpass von Kristin Kögel ihren achten Saisontreffer auf dem Fuß. Ihr Schuss aus etwa acht Metern ging jedoch am langen Pfosten vorbei. Einen Abschluss von Linksverteidigerin Julia Mickenhagen parierte SGS-Torfrau Kim Sindermann. Eine weitere gute Möglichkeit für die Gastgeberinnen hatte schließlich Selina Ostermeier in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit im Anschluss an einen Eckball, konnte die Kugel jedoch aus kurzer Entfernung nicht über die Torlinie befördern, weil die Essenerinnen gemeinschaftlich gut verteidigten.
Die beste Chance des ersten Durchgangs verzeichnete allerdings SGS-Mittelfeldspielerin Shari van Belle. Nach einem Zuspiel von Ramona Maier nahm die Belgierin die Kugel direkt, scheiterte aber an der Latte. Zusätzliches Pech für die Gäste: Kurz vor der Pause schied Außenbahnspielerin Paula Flach mit einer stark blutenden Platzwunde am Kopf aus und wurde durch Maike Berentzen ersetzt.
Auch nach der Pause versteckte sich die SGS Essen nicht, sondern suchte weiterhin ihre Chance. So zögerte Natasha Kowalski im Leverkusener Sechzehner ein wenig zu lange, so dass ihr Abschluss noch geblockt werden konnte. Den Nachschuss setzte Laureta Elmazi von der Strafraumgrenze über den Kasten.
Daher ging die 1:0-Führung der Gäste absolut in Ordnung. Laureta Elmazi setzte Leverkusens Torhüterin Anne Moll nach einem Ausrutscher unter Druck. Der Abpraller landete bei Natasha Kowalski, die von der Strafraumgrenze direkt abzog. Anne Moll kam zwar noch mit den Fingerspitzen an den Ball, konnte das 0:1 (58.) aber nicht mehr verhindern.
In der Schlussphase warf Bayer 04 zwar alles nach vorne, konnte sich aber nur wenige Tormöglichkeiten erarbeiten. Ein Kopfball von Caroline Kehrer strich am langen Pfosten vorbei, die eingewechselte Valentina Mädl scheiterte an Kim Sindermann und ein Distanzschuss von U 23-Nationalspielerin Loreen Bender verfehlte sein Ziel. Mit viel Einsatz und Leidenschaft verteidigte die SGS Essen den knappen Vorsprung und durfte nach der sechsminütigen Nachspielzeit den ersten Dreier in der laufenden Spielzeit bejubeln.









































