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·22. August 2025

Neue Saison, neue Ziele: Die Aufgaben für Kompany beim FC Bayern

Artikelbild:Neue Saison, neue Ziele: Die Aufgaben für Kompany beim FC Bayern

Der FC Bayern München geht nach einem Jahr Abstinenz wieder als Titelverteidiger in der Bundesliga in die neue Saison. Geht es nach den Verantwortlichen des Rekordmeisters, dann wird man auch am Ende der nun startenden Saison die Meisterschale in die Höhe recken.

Am heutigen Freitag startet der FC Bayern mit einem Heimspiel gegen RB Leipzig in die Spielzeit. Es könnte eine spannende Saison werden, was unter anderem daran liegt, dass sich der Rekordmeister im Sommer das Leben selbst schwer machte. Sparmaßnahmen waren vorher zwar angekündigt, aktuell sieht der Kader aber in einigen Teilen beängstigend dünn aus. So dünn, dass sogar einige Spieler zuletzt darauf hinweisen, wie knifflig diese Situation ist.


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Trainer Vincent Kompany muss aus der aktuellen Situation das bestmögliche Ergebnis rausholen. „Ich mag die Opferposition nicht. Egal was ist, wir wollen angreifen“, sagte er zuversichtlich vor dem ersten Spiel. Dass Bayern dabei keinen gestandenen Profi für die Offensive auf der Bank haben wird, sollte aber auch beachtet werden. Und den Verantwortlichen ganz oben zu denken geben.

FC Bayern: Gute Vorbereitung, aber…

Dabei war die Vorbereitung gut. Gegen Olympique Lyon, Tottenham und die Grasshoppers konnte der FC Bayern Siege einfahren. Und die Leistungen waren vielversprechend. Junge Spieler wie Lennart Karl oder Jonah Kusi-Asare bekamen ihre Chancen und trafen. Die erste Elf, zumindest der Teil von ihr, der übrig war, funktionierte sehr gut. Bayern wirkte wie ein eingespieltes Team mit guten Ideen, hoher Dominanz und auch einer gewissen Flexibilität. Doch im Hintergrund brodelte es. Was sich rund um den Transfermarkt abspielte, hatte nämlich nichts mit klarer Strategie zu tun.

Die Kurzfassung: Alles wurde auf Wirtz gesetzt, ein Plan B wurde erst nach dessen Absage entwickelt. Auf einem aufgeheizten Markt mussten dann mehrere Dinge gleichzeitig erledigt werden, während der Aufsichtsrat nur dann Neuzugängen zustimmte, wenn viel Geld eingenommen wurde. Die Folge: Es gab Abgang um Abgang, aber nicht viel Neues an der Säbener Straße. Luis Diaz für 70 Millionen Euro sowie die beiden deutschen Nationalspieler Tom Bischof und Jonathan Tah nach Vertragsablauf. Das war und ist bis heute die Ausbeute.

Mit der Folge, dass nicht einmal mehr jede Position doppelt besetzt ist. Adäquat schon gar nicht. Bayern baut darauf, dass manch ein Spieler durch seine Flexibilität ja mehrere Lücken stopfen kann. Das ist ein gefährliches Gedankenspiel. Die Gefahr liegt nämlich darin, mehrere Ausfälle gleichzeitig zu haben, die bei hoher Belastung der anderen Spieler dann dazu führen, dass man sich mehr und mehr vom eigenen Optimum entfernt. Und am Ende bei einer „Was wäre wenn“-Saison landet. Wie es schon mit einem breiteren Kader der Fall war. Bayern geht bewusst ein sehr großes Risiko.

Das sind die großen Aufgaben für Kompany

Managen muss all das der Trainer. Vincent Kompany hat im ersten Jahr beim Rekordmeister in einem, wie man nicht erst seit gestern weiß, alles andere als einfachen Umfeld überzeugt. Klar, im Pokal schied man zu früh aus und in der Champions League wäre unter Umständen mehr möglich gewesen, aber der Weg war soweit schon einmal der richtige. Die Kompany-Aufgabe für die kommende Saison liest sich allerdings nicht leicht. Er soll mit einem deutlich kleineren Kader, der in der Breite unerfahrener und teilweise sogar auf Kante genäht ist, nicht nur den Bundesliga-Titel gewinnen, sondern auch um die anderen mitspielen. Vergleicht man die erste Elf von Bayern mit den andren europäischen Topteams: Ja, okay. Vergleicht man die Backup-Möglichkeiten, scheint es ein Ding der Unmöglichkeit zu sein.

Artikelbild:Neue Saison, neue Ziele: Die Aufgaben für Kompany beim FC Bayern

(Foto: Getty Images)

Also, wie kann Kompany die gesteckten Ziele erreichen? Abgesehen davon, dass er hoffen muss, dass es im Saisonverlauf keine weiteren schweren Verletzungen gibt. Da wäre eine leichte Anpassung des Spielstils. Bayern steht hoch, spielt riskant, was für viele Sprints gerade bei den defensiv orientierten Spielern sorgt. In Topform, wenn Be- und Entlastung passen, dann zeigte sich, dass das ein Stil ist, der gut funktionieren kann. Wenn aber dem ein oder anderen Spieler Prozentpunkte fehlen, wird es schwierig. Hier muss Kompany Lösungen finden, auch mal erlauben, länger tiefer zu stehen. Und das ohne Unsicherheiten.

Hinzu kommt, dass er jetzt natürlich auch auf die jungen Spieler setzen muss Es ist ja sonst kaum noch jemand da. Sie müssen als Alternativen gelten. Karl, Kusi-Asare und co. brauchen dafür aber auch einen gewissen Rhythmus und nicht ein bis zweimal im Monat drei Minuten zum Zeitschinden. Hier muss Kompany den Spagat finden und einen idealen Mittelweg finden. Während die Ergebnisse weiterhin stimmen. Das ist knifflig.

Eine weitere Aufgabe ist es, extrem auf die Belastungssteuerung zu achten. Es wird Fälle geben, in denen Schlüsselspieler auch ohne Blessur einfach mal vier, fünf Tage durchschnaufen müssen. Eigentlich lässt der Kader das nicht zu, die Vernunft muss aber dafür sorgen, dass rechtzeitig die Reißleine gezogen wird. Wie bei Harry Kane und Konrad Laimer nach dem Supercup. Hier immer die richtigen Entscheidungen zu treffen, wäre von immenser Bedeutung. Kann die Bayern-Saison also erfolgreich werden? Unter gewissen Umständen schon. Aber um mehr als einen Titel zu holen muss wirklich nahezu alles stimmen.

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