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·22. Dezember 2025

Neymar muss Brasilien endlich zeigen, dass er mehr als ein Sprücheklopfer ist

Artikelbild:Neymar muss Brasilien endlich zeigen, dass er mehr als ein Sprücheklopfer ist

Neymar steht auf einer Konzertbühne, ruft den Namen des Nationaltrainers in die Menge und bittet öffentlich um Unterstützung für seinen WM-Traum. Es ist eine Szene, die viel über den Zustand des brasilianischen Fußballs erzählt – und noch mehr über einen Spieler, der nicht loslassen kann.

Der 33-Jährige hat sich in den vergangenen Jahren zu einem Experten für große Ankündigungen entwickelt. Die Realität auf dem Platz sah meist anders aus. Drei Weltmeisterschaften, dreimal das Scheitern an der Mission „Hexa“, dem sechsten WM-Titel für Brasilien. Jetzt steht eine Arthroskopie im linken Knie an, und trotzdem verspricht Neymar, im Juli bereit zu sein. Das Mögliche und das Unmögliche wolle er tun.


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Carlo Ancelotti wird diese Worte gehört haben. Der italienische Trainer hat in seiner Karriere genug erlebt, um zwischen Enthusiasmus und Belastbarkeit unterscheiden zu können. Er hat klare Anforderungen formuliert: 100 Prozent Fitness.

Neymar erfüllt Vorgaben nicht

Neymar konnte diese Vorgabe über die gesamte Saison nicht erfüllen. Das ist keine Interpretation, das ist die Faktenlage, mit der Ancelotti arbeiten muss.

Natürlich hat Neymar zuletzt beim FC Santos gezeigt, dass er noch Tore schießen kann. Fünf Treffer in den letzten vier Ligaspielen trugen zum Klassenverbleib bei. Doch eine Handvoll guter Auftritte in der brasilianischen Liga ist etwas anderes als die physischen Anforderungen einer Weltmeisterschaft. Ancelotti weiß das. Er hat Real Madrid zu Champions-League-Titeln geführt, indem er auf Spieler setzte, die über 90 Minuten und mehr funktionieren.

Die öffentliche Ansprache an den Trainer ist ein zweischneidiges Schwert. Einerseits zeigt sie Neymars unbedingten Willen. Andererseits setzt sie Ancelotti unter Druck, der sich davon nicht beeindrucken lassen darf. Ein Nationaltrainer, der seine Kaderentscheidungen nach emotionalen Appellen auf Konzertbühnen trifft, wäre fehl am Platz.

Neymar muss zeigen, dass er nicht nur einen großen Namen hat

Ende März stehen die Testspiele gegen Kroatien und Frankreich an. Zwei Gegner, die keine Geschenke verteilen. Bis dahin muss Neymar nicht nur von seiner Knie-OP genesen sein, sondern auch beweisen, dass er mehr ist als ein Name mit großer Vergangenheit.

Die Wahrheit ist unbequem: Brasilien hat genug Talent, um auch ohne Neymar eine WM zu spielen. Die Frage ist nicht, ob das Land seinen gefallenen Star braucht. Die Frage ist, ob Neymar dem Team mehr gibt, als er ihm nimmt. Ancelotti wird diese Rechnung aufmachen müssen. Sentiment hat dabei keinen Platz.

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