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·12. September 2025
"Nicht in Jubelarien ausbrechen": Eichner warnt vor Übermut

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Acht Punkte aus vier Spielen - der Saisonstart des Karlsruher SC ließ sich sehen. In der Länderspielpause freute sich Cheftrainer Christian Eichner über einen vollen Trainingsplatz, Neuzugänge und die gesteigerte Defensivleistung. Trotzdem wird er das kommende Spiel gegen den 1. FC Nürnberg (Samstag, 13 Uhr) nicht auf die leichte Schulter nehmen.
In den letzten Tagen der Transferphase verstärkte sich der KSC noch mit Shio Fukuda (Borussia Mönchengladbach/Leihe), Philipp Förster (vereinslos) und Leon Opitz (Werder Bremen/Leihe). Aber nicht nur die zusätzliche Auswahl an Spielern machte Cheftrainer Christian Eichner froh, sondern die Gesamtsituation. "Ein voller Trainingsplatz ist die Devise", erklärte der 42-Jährige nach der Länderspielpause, dass Erkältungen und Blessuren im Kader vollständig abgeklungen waren. So werden lediglich Louey Ben Farhat (Mittelfußbruch) und Niclas Dühring (Trainingsrückstand) für die kommende Partie gegen Nürnberg ausfallen.
Ob die späten Zugänge im Kader schon eine Option für die Startelf werden, ließ Eichner offen. Förster und Fukuda seien zumindest näher dran als Opitz, der als letzter Akteur zu den Badenern kam. Einfügen soll sich jedenfalls jeder Einzelne in die neue Defensivstärke der Karlsruher, die zuletzt dreimal in Folge ohne Gegentreffer vom Platz gingen. "Ich glaube schon, dass der dritte Mann in der letzten Linie der Mannschaft ein Stück weit mehr Sicherheit gibt", begründet Eichner die Entwicklung unter anderem damit, dass der KSC seit Saisonbeginn konsequent auf eine Dreierkette setzt. Aber nicht nur das: "Das ist auch eine Haltungsfrage und die hat die Mannschaft momentan."
Die Liebe zur Defensive bedeutet in erster Linie auch, dass "wenn du keines bekommst, hast du schonmal nicht verloren", so Eichner. Nun soll es aber auch darum gehen, die Stürmer mehr in Szene zu setzen, um noch größeren Ertrag aus dem guten Saisonstart zu siehen. Generell blieb der KSC-Coach aber demütig: "Wir müssen aufpassen, dass wir nach vier Spieltagen nicht in Jubelarien ausbrechen, weil wir mal zwei, drei Spiele kein Gegentor bekommen haben. Wir sollten dem Ganzen mal noch fünf Wochen Zeit geben." Schließlich sei auch in der Liga allgemein aufgefallen, dass nicht so viele Tore wie üblich gefallen waren - gefühlstechnisch. "Ich habe jetzt keine Statistik, aber so ohne groß zu überlegen, habe ich das Gefühl, dass vermehrt Mannschaften in der Grundordnung auf der letzten Linie unterwegs sind", so Eichner. "Das kann aber auch totaler Käse sein."
Ein einziges Tor kann enge Spiele entscheiden, das sei nicht nur dem KSC-Coach klar. Auch Nürnberg erlebte diesen Faktor hautnah, denn zweimal wurde den Franken ein Punktgewinn in der Nachspielzeit entrissen. Der FCN rutschte dadurch schnell auf den letzten Platz ab. "Es ist leider so in einer ausgeglichenen Liga, dass man sicherlich mit einer großen Portion Vorsicht ans Werk gehen sollte, wenn man den Club anhand des Tabellenbilds bewerten sollte", warnte Eichner vor Übermut. "Ihre Spiele waren so strukturiert, dass sie auch in eine andere Richtung hätten kippen können." Zumal auch der FCN in der Länderspielpause nochmal in Sachen Transfers nachgelegt hatte. Eichner schärfte daher die Sinne: "Ich erwarte einen Club, der auf Sieg spielen wird und aus seiner Sicht so richtig in die Saison starten will."
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