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·14. April 2025
Nicht mehr gut genug für Bayern? Hoeneß zieht harten Vergleich bei Müller

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·14. April 2025
Der Abschied von Thomas Müller vom FC Bayern ist beschlossen – doch die Debatte um die Art und Weise reißt nicht ab. Nun hat sich Ehrenpräsident Uli Hoeneß im Gespräch mit dem Bayerischen Rundfunk noch einmal ausführlich zur Situation geäußert – und dabei einen harten Vergleich gezogen.
„Es wäre besser gewesen, wenn er die Entscheidung getroffen hätte und nicht der FC Bayern“, erklärte Hoeneß im BR. Der Bayern-Patron sieht Müller am Ende seiner Karriere sportlich wohl nicht mehr gut genug für die höchsten Ansprüche der Bayern. Hoeneß sagte nämlich: „Ich habe viele, viele große Spieler erlebt, die aufgehört haben. Günter Netzer, Wolfgang Overath, Franz Beckenbauer und Gerd Müller. Bei allen hat es am Ende gekracht, weil sie einfach nicht einsehen wollten, dass sie nicht mehr so gut sind, wie sie es gerne hätten.“
Kritisch bewertet Hoeneß aber auch die Kommunikation des Klubs in der Causa Müller: „Wir haben Fehler gemacht, indem wir Thomas zu lange den Eindruck vermittelt haben, dass sein Vertrag verlängert werden könnte. Und als die sportliche Leitung die Gespräche mit ihm geführt hat, war die Entscheidung, seinen Vertrag nicht zu verlängern, eigentlich schon gefallen. Das war der Startschuss für eine gewisse Unruhe. Thomas war darauf nicht vorbereitet und natürlich wütend.“
Hoeneß hatte bei der Premiere der Müller-Doku Ende Februar gesagt: „Ein Thomas Müller, der ständig auf der Bank sitzt, das kann auch nicht eine Lösung sein“. Zu dieser Aussage erklärte er jetzt im BR: „Ich ärgere mich wahnsinnig, dass ich das gesagt habe, weil ich eigentlich dem Thomas eine Brücke bauen wollte. Ich wusste zu dem Zeitpunkt schon, dass sein Vertrag nicht verlängert wird.“
Dass Müller von der Entscheidung überrascht wurde, hatte Hoeneß bereits vor einigen Tagen in der Welt am Sonntag bestätigt. Demnach sei der Routinier mit der Erwartung in die Gespräche gegangen, dass zumindest über eine Verlängerung diskutiert würde. Die Absage traf ihn hart.
Hoeneß betonte nun erneut: „Diese Entscheidung wurde vom gesamten Verein gemeinsam getroffen. Und es gab keine einzige Person – keine einzige Person – in den Gremien, auch im Aufsichtsrat, die eine andere Meinung hatte. Es wurde schlecht kommuniziert. Dafür müssen wir die Verantwortung übernehmen.“
Thomas Müller selbst hatte nach dem 2:2 im Bundesliga-Klassiker gegen Borussia Dortmund bei Sky auf diese Aussagen von Hoeneß reagiert: „Ich kann das weder bestätigen noch dementieren.“ Und er fügte vielsagend hinzu: „Manchmal glaubst du dem Uli, manchmal nicht.“
Nach BILD-Informationen soll sich Müller im Umgang mit seiner Person verletzt gefühlt haben – insbesondere, weil das lang angekündigte Gespräch mit Max Eberl und Christoph Freund erst stattfand, als die Entscheidung längst gefallen war. Dass Details der Trennung zuvor an die Medien durchgesickert waren, sorgte intern zusätzlich für Frust.
Ein klärendes Gespräch mit Vorstandschef Jan-Christian Dreesen brachte offenbar etwas Ruhe in die Situation. Dabei wurde auch über eine mögliche Teilnahme an der Klub-WM im Sommer sowie ein Abschiedsspiel in der Allianz Arena gesprochen.
Fest steht: Die Art der Trennung wird beim FC Bayern noch lange nachwirken. Und selbst Uli Hoeneß gibt inzwischen offen zu: „Es hätte anders laufen müssen.“