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·19. August 2025

Nicht noch eine Katastrophen-Saison: Wolfsburg und Hoffenheim im Check

Artikelbild:Nicht noch eine Katastrophen-Saison: Wolfsburg und Hoffenheim im Check

Der VfL Wolfsburg und die TSG Hoffenheim sind traditionell eher Teams, die man in der oberen Tabellenhälfte verorten würde. Davon waren aber beide Mannschaften in der abgelaufenen Spielzeit weit entfernt. Während die Wolfsburger im Niemandsland der Tabelle festhingen, war bei den Sinsheimern zwischenzeitlich Abstiegskampf an der Tagesordnung.

Beide wollen eine weitere solche Saison vermeiden. Und sich stabilisieren, tabellarisch weiter nach oben schielen. Kann das gelingen? Wir nehmen die beiden Klubs unter die Lupe!


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TSG Hoffenheim: Ilzer bleibt trotz Platz 15

Starten wir mit der TSG Hoffenheim. Gerade mal 32 Punkte holte man in der letzten Saison. Gerade genug um die Klasse zu halten. Drei Zähler weniger hatte der FC Heidenheim auf dem Relegationsplatz. Aber auch in Europa lief es nicht besser. In der Ligaphase landete man auf Platz 27 und schied somit bereits nach der Vorrunde aus. Im DFB-Pokal war im Achtelfinale Schluss. Mit 3:0 verlor man dort gegen den VfL Wolfsburg.

Nun muss sich einiges bessern. Und es gab auch einen größeren personellen Umbruch. Früh machte man bereits deutlich, weiter auf Trainer Christian Ilzer setzen zu wollen. Dieser übernahm das Ruder im November vergangenen Jahres. Zuvor durchbrach er mit Sturm Graz die langjährige Dominanz von RB Salzburg in Österreich. Dazu verlängerte Torwart und langjähriger Kapitän Oliver Baumann seinen Vertrag vorzeitig.

Aber auf der Abgangsseite muss man einige Verluste verschmerzen. Am Schwersten wiegen wohl die Verluste der Mittelfeldspieler Anton Stach und Tom Bischof. Stach zieht es für knapp 20 Millionen Euro in die Premier League, wo er künftig für Leeds United auflaufen wird. Bischof hingegen spielt keine nennenswerte Ablöse ein – für ihn geht es zu den Bayern. Mit Innenverteidiger-Talent Joshua Quarshie wechselt ein weiterer Spieler auf die Insel. Daneben verließen viele Spieler den Klub, die unter Ilzer nicht wirklich zum Zug gekommen sind.

Elversberg-Duo will nun bei TSG angreifen

Bei den Zugängen dürfte der Fokus vor Allem auf zwei Leih-Rückkehren liegen. Fisnik Asllani und Muhammed Damar spielten eine beeindruckende Saison bei der SV Elversberg und führten den Dorfklub mit neun Toren und sechs Vorlagen (Damar) und 18 Toren und neun Vorlagen (Asllani) fast zum Aufstieg. In der Relegation scheiterte man bekanntermaßen am 1.FC Heidenheim. Nun wollen die Beiden bei der TSG überzeugen. Mit Tim Drexler kehrt ein weiterer Spieler zurück, der letztes Jahr ins Unterhaus verliehen war, aber seine Zukunft steht noch in den Sternen. Eine weitere Leihe könnte hier möglich sein.

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Mit Bernardo (VfL Bochum) und Tim Lemperle (1.FC Köln) zwei Spieler, die im deutschen Fußball schon auf sich aufmerksam machen konnten. Beide kommen ablösefrei, genau wie Rechtsverteidiger Vladimir Coufal, der nach Ablauf seines Vertrags bei West Ham United ins Kraichgau wechselt und den Verletzten Valentin Gendrey vertreten soll. Im geschwächten Mittelfeld nahm man knapp zwölf Millionen Euro in die Hand und verpflichtete Wouter Burger von Stoke City und Leon Avdullahu vom FC Basel. Burger ist bekannt als starker, kompromissloser Zweikämpfer, während Avdullahu seine Stärken eher mit Ball am Fuß hat. Für die Innenverteidigung kam zudem noch Koki Machida von Union St.Gilloise.

Vorbereitung makellos, schwerer Saisonstart als Dämpfer?

Die Vorbereitung kann sich durchaus sehen lassen. Acht Siege aus acht Spielen sind eine starke Bilanz, auch wenn darunter natürlich auch Spiele gegen unterklassige Mannschaften fallen. Aber auf der anderen Seite besiegte man Werder Bremen zwei Mal, ein Mal mit 1:0, ein Mal mit 3:1 und fertigte im letzten Test den französischen Erstligisten FC Metz mit 8:0 ab. Ein Ausrufezeichen von Ilzer, der nun endlich seine Spielidee implementiert zu haben scheint.

Das Auftaktprogramm ist jedoch alles Andere als dankbar. An vier der ersten fünf Spieltage warten Teams aus den Top-5 der vergangenen Saison auf die Kraichgauer. Nicht auszuschließen, dass man einen schlechten Saisonstart hinlegt. Jedoch hat man nach wie vor einen Kader, der eigentlich zu gut für Bundesliga-Abstiegskampf ist. Man wird wohl nicht die Qualifikation für Europa anpeilem, aber es würde einen schon arg wundern, wenn man tatsächlich wieder ernsthaft in Abstiegssorgen gerät.

VfL Wolfsburg: Wer ist der neue Cheftrainer Paul Simonis?

Beim VfL Wolfsburg sieht die Ausganssituation etwas anders aus. In der abgelaufenen Saison landete man auf Platz elf, im trostlosen Niemandsland der Tabelle. Auf dem Transfermarkt signalisierte Wolfsburg durchaus Ambition nach oben, und auch an der Seitenlinie steht mit Paul Simonis ein neues Gesicht.

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Simonis will mit dem VfL zurück in den Europapokal, wie er in einem Interview gegenüber der Tagesschau verriet: „Natürlich möchte ich das erreichen.“, meinte er angesprochen auf die Frage nach einer Rückkehr in den internationalen Wettbewerb. Im Gegensatz zu vielen seiner Vorgänger ist der 40-Jährige aber ein weitgehend unbeschriebenes Blatt. Seine ersten Schritte im Profifußball machte er als Co-Trainer des ehemaligen Schalke-Coaches Kees van Wonderen, letzte Saison folgte dann die erste Cheftrainerstelle bei den Go Ahead Eagles. Mit dem Klub aus Deventer holte er den niederländischen Pokal und damit den ersten großen Titel seit der Meisterschaft 1933.

Bei den Niederländern setzte er auf schnelles Überbrücken von Raum durch lange Bälle, aber auch auf viel Ballbesitz, gerade gegen qualitativ schwächere Mannschaften. In der Defensive stand man häufig im 4-2-3-1 oder 4-3-3, was er auch bei Wolfsburg implementieren will. In der Vorbereitung war dies noch nicht wirklich von Erfolg gekrönt. Einzig gegen den 1.FC Magdeburg konnte man gewinnen, kassierte aber drei Gegentore. Gegen Espanyol, Feyenoord und Brighton setzte es dann Niederlagen. Dafür nahm man die erste Hürde im DFB-Pokal souverän und besiegte den SV Hemelingen mit 9:0.

Keine bedeutenden Abgänge, wer ist neu?

Auch auf dem Transfermarkt griff man an und verlor zeitgleich keinen bedeutenden Akteur. Erwähnenswert hier sind wohl nur die Abgänge von Tiago Tomas, der schon an den VfB Stuttgart verliehen war, sowie die der beiden Innenverteidiger Cedric Zesiger und Sebastian Bornauw. Shootingstar Mohamed Amoura konnte man indes fest verpflichten, wie auch Defensivspieler Denis Vavro. Mit Jesper Lindström holte man zudem einen alten Bekannten auf Leihbasis zurück in die Bundesliga. Bei Eintracht Frankfurt war er Teil der Mannschaft, die die Europa League gewinnen konnte. Die letzte Saison verbrachte er beim FC Everton, wo ihm gerade mal ein Tor gelang. Für knapp 4,5 Millionen Euro sicherte man sich mit Aaron Zehnter eine der großen Entdeckungen der letzten Zweitliga-Saison. Beim SC Paderborn kam er in der Liga auf ganze zwölf Vorlagen, meist eingesetzt als linker Schienenspieler. Am meisten Ablöse zahlte man aber für Vinicius Souza, der für 15 Millionen Euro von Sheffield United kommt. Der Sechser ist ein knallharter Abräumer vor der Abwehr und soll helfen, die Defensivprobleme der Niedersachsen in den Griff zu bekommen.

Europa ist für den VfL definitiv realistisch. Auf dem Transfermarkt hat man sich sehr gut verstärkt und mit Simonis einen zwar unerfahrenen, aber sehr spannenden Trainer verpflichtet, der in der Eredivisie schon zeigen konnte, was er aus einer Mannschaft rausholen kann. Zudem hat man mit Heidenheim, Mainz und Köln an den ersten drei Spieltagen ein machbares Auftaktprogramm.

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