1. FSV Mainz 05
·14. Januar 2025
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·14. Januar 2025
Was kann der Fußball dazu beitragen, dass sich die Gräueltaten und Morde der Nationalsozialisten nicht wiederholen? Die Initiative !Nie wieder hat sich diese Frage im Jahr 2004 zu eigen gemacht und den Erinnerungstag im deutschen Fußball etabliert, mit dem Vereine und Verbände seitdem anlässlich des Jahrestages der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz ein Zeichen gegen Antisemitismus und Diskriminierung setzen. Am 27. Januar jährt sich dieses Datum zum 80. Mal. Der 1. FSV Mainz 05 war am Dienstagabend in der MEWA ARENA Gastgeber für die Auftaktveranstaltung zu den Erinnerungswochen. Ein denkwürdiger und berührender Abend.
Eva Szepesi kann berichten, sie hat den Schrecken persönlich erlebt. Als 12-Jährige war die gebürtige Budapesterin ins Konzentrationslager nach Auschwitz deportiert worden. Den systematischen Massenmord hat sie durch glückliche Umstände überlebt. Nach jahrzehntelangem Schweigen tritt die heute in Frankfurt lebende 92-Jährige als Zeitzeugin auch öffentlich auf, sie erinnert, sie mahnt, sie versöhnt. Ihr Wort hat Gewicht, ihr wird voller Ehrfurcht zugehört. Auch im Rahmen der Veranstaltung zum Erinnerungstag.
Jeder Mensch trägt Verantwortung
"Ohne Erinnerung kann es keine Zukunft geben. Die heutige Generation kann nichts dafür, was damals passiert ist. Aber sie trägt Verantwortung, dass die Erinnerung bleibt. Viele Menschen wurden ausgelöscht, sie können heute nicht mehr darüber reden. Der Fußball kann so viele Menschen erreichen, er kann bei dieser Erinnerung helfen“, sagte Szepesi vor den etwa 150 geladenen Gästen aus Sport, Gesellschaft und Politik. Es liege jedoch vor allem in den Händen jedes einzelnen Menschen, dass sich die Geschichte nicht wiederhole. "Jeder muss aufpassen. Niemand darf schweigen, wenn er Ungerechtigkeiten bemerkt. Man muss aufstehen und widersprechen!“ mahnte Szepesi eindringlich.
Stefan Hofmann, Vereins- und Vorstandsvorsitzender des 1. FSV Mainz 05 betonte in seiner Begrüßungsrede: "Den Zeitzeugen zuzuhören, wann immer wir es können, ist unsere Pflicht. Ihre Botschaft aufzunehmen und weiterzutragen, eine andere, die wir alle erfüllen können. Gerade auch wir Fußballclubs. Unser Geschäft ist der Sport, die Show, das Stadionerlebnis, die Ablenkung vom Alltag. Doch es gibt sie auch bei uns, die stillen Momente des Gedenkens und Erinnerns, in denen man auch uns zuhört. So wie beim Erinnerungstag des deutschen Fußballs. Der Fußball kann aber noch viel mehr sein, ein Vorbild für viele Menschen und vor allem Kinder und Jugendliche. Mainz 05 engagiert sich hierfür beispielsweise umfangreich in Bildungsprojekten sowie bei karitativen und sozialen Aktionen.“