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·17. Juni 2024

Niederlande und der wichtige Auftaktsieg: Mehr als drei Punkte

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Die Niederlande sind mit Fragezeichen im Gepäck nach Deutschland gereist. Mit dem 2:1-Auftaktsieg gegen Polen konnten zumindest ein paar davon beseitigt werden. Ein Kommentar.

Aus dem Hamburger Volksparkstadion berichtet Michael Bojkov.


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Niederlande: Der Weg ist der richtige

„Eigentlich hätten wir viermal innerhalb einer Stunde ein Tor erzielen müssen“, sagte Bondscoach Ronald Koeman auf der Pressekonferenz nach dem knappen 2:1-Sieg seiner Mannschaft gegen Polen, um dann einen interessanten Vergleich herbeizuführen: „Denn wenn wir getroffen hätten, hätte man gesagt: Oh, wir sind auf dem Niveau von Deutschland. Sie haben dementsprechend vier Tore geschossen, wir haben keine vier Tore geschossen. Das ist der Unterschied.“ Nun, ganz so einfach ist es dann doch nicht. Denn während die DFB-Elf beim Turnierauftakt am Freitag 90 Minuten lang die pure Dominanz ausstrahlte und Schottland nicht den Hauch einer Chance ließ, hatte die Elftal gegen Polen defensiv zumindest etwas Arbeit und auch mal eine Phase, in der die Luft raus zu sein schien.

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Was aber klar ist: Die Niederlande waren die deutlich aktivere Mannschaft, die in der schweren Gruppe D so immens wichtigen drei Punkte mehr als verdient. Und im Kern hat Koeman ja auch recht: Es war insbesondere die Art und Weise, die beeindruckte. Im Hamburger Volksparkstadion übernahm Oranje direkt zu Beginn das Zepter und suchte den Weg nach vorne, was durch viel Bewegung mit wie ohne Ball, schnelle, präzise Pässe zwischen die Ketten des Gegners und starke individuelle Leistungen auch in einer recht hohen Schlagzahl gelang. Besonders Cody Gakpo stach hervor. Der Angreifer von Liverpool rochierte häufig mit Memphis Depay die Position und war durch seine flinken Bewegungen und Stärken im Eins-gegen-Eins für den Gegner kaum zu greifen. Die Nummer 11 der Niederländer erweist sich augenscheinlich einmal mehr als Schlüsselspieler in einem großen Turnier.

Kurzum: Beim deutschen Nachbarn gab es wenig zu meckern. Und wie Koeman schon deutlich machte: Wenn es doch etwas zu meckern gab, dann eher am Endergebnis, das höher hätte ausfallen müssen, als an der Leistung. Das war nicht immer so unter dem früheren niederländischen Europameister – beileibe nicht. Dass die aktuelle Generation Talent hat, stand nie zur Debatte. Jede Menge Talent sogar. Allerdings zeigte die Elftal selten als Einheit, was wirklich in ihr steckt. Gründe dafür gab und gibt es nach wie vor viele, unter anderem auch mit Kritik an Koeman verbunden, seinem Umgang mit jungen Spielern und seinem zuweilen als inspirationslos verschrienen Fußball. Das Ganze vor dem Hintergrund, dass der 61-Jährige bereits der zehnte (!) Bondscoach seit der Weltmeisterschaft 2014 ist und die Niederlanden in diesem Zeitraum zwei große Turniere verpasst haben. Der Druck ist also für alle Beteiligten hoch. Der gute Start gegen Polen war auch dahingehend von immenser Bedeutung und zeugt zudem davon, dass endlich die richtigen Weichen gestellt sind. Denn schon die beiden finalen Testspiele sahen mit 4:0-Siegen gegen Kanada und Island durchaus verheißungsvoll aus. Da hatte Koeman auch wirklich seine vier Treffer.

(Photo by Julian Finney/Getty Images)

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