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·28. Juni 2025
"Passt wie Arsch auf Eimer": Kettemann startet beim SCP07

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·28. Juni 2025
Der SC Paderborn 07 baut seine Sportliche Leitung in diesem Sommer zwangsläufig komplett um. Als Cheftrainer ist Ralf Kettemann bereits in die Arbeit bei den Ostwestfalen eingestiegen. Der 38-Jährige bezeichnete sich bei seiner Präsentation als Freigeist, der mehr als nur Fußball im Kopf habe. Die Chance auf die 2. Bundesliga schätzt der neue Coach umso mehr.
"Entschuldigen Sie, wenn ich das so sage, aber es passt wie Arsch auf Eimer", stellte sich Ralf Kettemann als neuer Cheftrainer des SC Paderborn am vergangenen Donnerstag vor. In seiner ersten Zweitliga-Medienrunde stellte sich der 38-Jährige an der Seite von Präsident Thomas Sagel vor. "Warum wir uns für ihn entschieden haben?", nahm der SCP-Chef die offensichtlichste Frage vorweg. "Allein von seiner Identität, wie er Fußball spielen lässt, glauben wir, dass er zum SC Paderborn sehr gut passt. (...) Er bringt vieles von Steffen Baumgart und Lukas Kwasniok mit, sodass wir uns auf eine spannende und, wie wir auch glauben, erfolgreiche Saison freuen dürfen."
Doch wer ist Ralf Kettemann überhaupt? Der 38-jährige Crailsheimer strebte eine Karriere als Profifußballer an, aber schon im Alter von 24 Jahren zog es ihn nach 43 Drittliga-Partien in den Amateurbereich zurück. Dort war er lange Spielertrainer, bevor etablierte Vereine den Baden-Württemberger im Nachwuchsbereich engagierten. Nun ist Kettemann in der 2. Bundesliga angekommen. "Irgendwann entsteht so ein Gefühl, dass der nächste Schritt kommen darf und das hat sich eben so für mich innerlich angebahnt. Ich bin natürlich happy, dass ich jetzt an dem Standort bin, an dem ich sein möchte", so Kettemann. Die Arbeit mit der Paderborner Mannschaft könne starten, denn - so auch Präsident Sagel - viele Veränderungen werde es am Kader voraussichtlich nicht mehr geben.
"Die Kombination von Demut und Großdenker, die passt zu mir. Das mag ich, das ist eine coole Kombination", fand Kettemann, dass der Paderborner Weg für ihn gemacht sei. "Jetzt geht es natürlich darum, einfach mal ein bisschen im Profifußball zu performen." Im Nachwuchsbereich konnte Kettemann gute Ergebnisse erzielen, die ihn nicht ohne Grund ins Unterhaus befördert haben. Zur Perfomance gehöre für den 38-Jährigen daher in erster Linie das gemeinschaftliche Auftreten seiner Mannschaft. "Danach dürfen wir uns absolut bewerten lassen", fand Kettemann. "Wenn wir spielen, dann intensiv und leidenschaftlich gerne. Damit man aus dem Stadion geht und sagt: 'Wow, das war eine Truppe. Da war Energie da in Verbindung mit den Fans.'".
Vorleben wird es der Trainer, der sich selbst als offenen Menschen mit Interesse für Menschen einschätzte. "Ich habe auch ein bisschen etwas von einem Freigeist. Also ich werde nicht immer der Erste am Trainingsgelände sein und auch nicht der Letzte, der geht. Das sehe ich nicht als Grundvoraussetzung für gute Arbeit", ordnete Kettemann ehrlich ein. Auch beim Spaziergang oder Daheim könne er gute Ideen haben - sehr leidenschaftlich, aber nicht "wahnsinnig strukturiert" als Persönlichkeit. "Ich schaue nicht 24/7 Fußball, weil es noch viele andere interessante Dinge im Leben gibt", so Kettemann. "Aber Entwicklung ist ein wichtiger Wert für mich, dass etwas passiert uns nichts stehen bleib. Das gilt für mich persönlich, aber natürlich werde ich das auch hier herienbringen, dass man immer weiterkommen möchte." So habe er es schon als Dorftrainer begonnen, was ihn aktuell erfolgreich bis in die 2. Bundesliga getragen hat.
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