OneFootball
Matti Peters·6. November 2024
In partnership with
Yahoo sportsOneFootball
Matti Peters·6. November 2024
Während der einzig wahre Special One, José Mourinho, derzeit nur mit harter Kritik an der Süper Lig und dem Schiedsrichterniveau in der Türkei für Schlagzeilen sorgt, haben zwei seiner potenziellen Erben gestern in der Champions League den beiden vermeintlich besten Trainern der letzten Jahrzehnte empfindliche Niederlagen beigebracht.
Bis vor einer Woche war Rúben Amorim im Weltfußball wohl noch ein eher unbeschriebenes Blatt. Als künftiger Coach von Manchester United stand er dann aber ganz plötzlich im ganz großen Rampenlicht. Der Portugiese übernimmt die Red Devils nun mit den süßesten Vorschusslorbeeren, die man in Manchester nur finden kann.
Bei seinem letzten Heimspiel als Trainer von Sporting CP fügte er ausgerechnet Uniteds Stadtrivalen Manchester City eine herbe Niederlage zu.
Mit 4:1 schickten die Portugiesen das Starensemble um Erling Haaland und Co. von Lissabon wieder zurück auf die Insel. Für Pep Guardiola war es in der Königsklasse erst die dritte Pleite mit vier Gegentoren (2014 mit Bayern gegen Real, 2016 mit ManCity gegen Barcelona).
Allein der Blick auf die Statistik deutet an, dass Sporting natürlich auch das Glück auf seiner Seite hatte (9:20 Torschüsse). Bei entsprechender Chancenverwertung wäre City schon im ersten Durchgang deutlich davon gezogen.
Sind sie aber nicht und so konnte Sporting mit einem Doppelschlag mitten in die Tiefschlafphase des englischen Meisters zu Beginn der zweiten Halbzeit die Weichen für den eindrucksvollen Erfolg stellen. Danach ließ Amorim Beton anrühren und die Skyblues bissen sich die Zähne aus.
Nicht weniger überraschend ging es knapp 630 Kilometer nordöstlich in der spanischen Hauptstadt zur Sache. Dort erlebten Real-Fans nach dem jüngsten Debakel im Clásico den nächsten Tiefschlag. AC Mailand fügte dem Titelverteidiger bereits die zweite CL-Pleite in der neuen Ligaphase zu. Bei den Italienern an der Seitenlinie, ebenfalls einer der Mourinhos Erbe als erfolgreicher Coach aus Portugal antreten könnte - Paulo Fonseca.
Vor ein paar Wochen schien seine letzte Stunde als Milan-Trainer bereits geschlagen, aber der Sieg der Rossoneri im Derby della Madonnina gegen Inter bescherte ihm weitere Möglichkeiten das Ruder rumzureißen.
Fonseca nutzte sie und bewies im gestrigen Duell, dass auch die Comeback-Könige aus Madrid mal keine Antwort mehr finden können. Das Pfeifkonzert für Ancelottis Startruppe war der beste Beweis für Milans starken Auftritt im Estadio Santiago Bernbéu.
Sein Matchplan mit einem Fokus auf Konter ging im Gegensatz zu dem des Titelverteidigers voll auf. Auf der Pressekonferenz im Anschluss stellte er eine steile These auf. Der Spielstil vieler Mannschaften in der Champions League käme ihnen entgegen, weil im Gegensatz zu den meisten Duellen in der Serie A nicht so konsequent mit Mann-Deckung gespielt wird.
"Es ist aufgrund dieser taktischen Herangehensweise ehrlich gesagt schwieriger in der italienischen Liga zu spielen, als in der Champions League. Solche Spiele wie heute Abend sind für uns einfacher, auch wenn es mit Real Madrid gegen das beste Team der Welt ging", erklärte Fonseca.
Die Art und Weise wie Sporting und Milan die beiden Topfavoriten gestern geschlagen haben, löste durchaus ein kleines Beben im europäischen Spitzenfußball aus. So wie es Mourinho einst regelmäßig gelang.
📸 PATRICIA DE MELO MOREIRA - Afp or licensors
Live
Live
Live