Peter Pacult im Geburtstags-Talk: Von Toren, Knacker und einem verschwundenen „z" Teil 1 | OneFootball

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·25. Oktober 2023

Peter Pacult im Geburtstags-Talk: Von Toren, Knacker und einem verschwundenen „z" Teil 1

Artikelbild:Peter Pacult im Geburtstags-Talk: Von Toren, Knacker und einem verschwundenen „z" Teil 1

Peter Pacult im Geburtstags-Talk: Von Toren, Knacker und einem verschwundenen „z" Teil 1

25. Oktober 2023 in ADMIRAL Bundesliga

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Vor fast 43 Jahren ist Peter Pacult zum ersten Mal in der ADMIRAL Bundesliga aufgetaucht. Warum das nicht nur sein Leben, sondern auch seinen Namen verändert hat, erzählt der Klagenfurt-Trainer, der am Samstag bei seinem 653. Bundesligaspiel seinen 64. Geburtstag feiert, im Gespräch über seine Karriere mit bundesliga.at.


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Herr Pacult, wenn man Sie am Handy anruft, hört man seit Jahren Bob Marleys „Buffalo Soldier“, haben Sie nicht überlegt, so kurz vor Ihrem 64. Geburtstag auf Beatles und „When I’m Sixty Four“ zu ändern?

Den Buffalo Soldier gibt’s schon so lange, weil ich gar nicht mehr weiß, wie ich es ändern könnte, weil ich das Passwort vergessen habe. Aber das ist Musik, die ich immer noch gerne höre. Wobei es von den Beatles natürlich auch ein paar super Nummern gibt, die mir gut gefallen.

Die Bundesliga feiert heuer ihre 50. Saison, Sie sind – mit Unterbrechungen – seit knapp 43 Jahren dabei, haben beim 3:2-Sieg in Hütteldorf Ihr 652. Spiel in der ADMIRAL Bundesliga (als Spieler und Trainer) absolviert. Was ist diese Liga für Sie?

Die Bundesliga war von kleinauf mein Ziel. Ich erinnere mich an meine Volksschullehrerin, die gemeint hat, „den Peter werden wir irgendwann als Fußballer im Fernsehen sehen“. Das war dann auch mein Ziel, das habe ich jedem gesagt.

Stimmt es, dass Sie erst in der Bundesliga zum mit „k“ ausgesprochenen Pacult wurden?

Ja, als ich 1981 zum Sport-Club gekommen bin, hat mich Trainer Karl Schlechta auf einmal Pacult, also mit „k“, gerufen, das ist mir geblieben. Bis dahin wurde das „c“ immer als „z“ ausgesprochen. Bei meiner Oma wurde der Name sogar noch mit „z“, also Pazult, geschrieben.

Warum sind Sie im Winter 1980/81 vom FAC ausgerechnet zum Wiener Sport-Club in die Bundesliga gewechselt?

Ich habe eine sehr erfolgreiche Herbstsaison in der Regionalliga Ost gespielt, mit 17 Toren in 13 Spielen, deshalb waren alle Wiener Vereine interessiert. Ausschlaggebend war das Gespräch mit Karl Schlechta, der mit meinem FAC-Trainer Otto Walzhofer befreundet war und mich während des Stadthallenturniers sprechen wollte. Das war ja damals ohne Handy alles nicht so einfach. Ich habe also meine Tour als Postler unterbrochen und bin in die Stadthalle gefahren. Weil bei allen anderen Vereinen nicht klar war, ob ich für die Kampfmannhaft oder für die Reserve eingeplant werde, habe ich ihn gefragt, für welche Mannschaft er mich haben will. „Na, für die Kampfmannschaft“, hat er gesagt, „wenn du nicht die Qualität hast, um Pepi Larionows Druck zu machen, dann hast du in der Bundesliga eh keine Chance.“

Sie haben dann gleich bei Ihrem Debüt, einem 3:5 gegen die Austria, ein Tor erzielt.

Daran kann ich mich ehrlich gesagt, gar nicht mehr erinnern, ich weiß nur, dass ich in meiner ersten Halbsaison sechs Tore gemacht habe, darunter auch eines gegen Rapid. Das hat sich dann Saison für Saison gesteigert.

Es gab aber auch Zeiten, als Sie hungrig auf der Ersatzbank saßen. War da nicht einmal was?

Das war auf der Hohen Warte. Waschi Frank, der mittlerweile WSC-Trainer war, hat Tommy Pfeiler und Alfred Roscher aufgestellt und mich auf die Bank gesetzt. Ich war eh schon enttäuscht und dann hab’ ich auch noch so ein Hungergefühl gekriegt, also hab’ ich einem Zuschauer hinter mir gefragt, ob er mir eine Knackwurst mit einer Semmel bringen kann. Ich hab’ gerade den Mund voll gehabt, als sich der Waschi zu mir dreht und mich zum Aufwärmen schickt. Schnell hab’ ich die Wurst in die Jacke verschwinden lassen und bin aufwärmen gegangen. Ich bin dann auch eingewechselt worden, habe sogar das 3:0 geschossen und wir haben 5:2 gewonnen.

Nach 46 Toren für die Dornbacher sind Sie 1984 zu Rapid gewechselt, dabei hätte es genauso gut die Austria werden können. Wie war das genau?

1983 hat alles schon nach einem Transfer zur Austria ausgeschaut, aber dann ist Herbert Prohaska von der AS Roma zurück gekommen und Austria-Boss Joschi Walter musste mir sagen, dass er nicht das Geld für beide hat. Ein Jahr später hat es dann mit Rapid geklappt. Otto Baric hat mir gleich vermittelt, dass er mich unbedingt neben Krankl und Kranjcar braucht. Sehr zum Leidwesen von Christian Keglevits, der deshalb zum Sport-Club musste, weil es sich auch da finanziell nicht für beide ausgegangen wäre.

Bei Rapid haben Sie einige legendäre Tore erzielt, gegen Celtic, gegen Dresden…

Das erste Highlight war einmal der Cupsieg 1985, das wir im Elferschießen gewonnen haben. Das Solo-Tor gegen Celtic und die zwei Tore beim 5:0 gegen Dresden nach dem 0:3 auswärts sind Klassiker. Das Erreichen des Europacup-Finales – auch wenn es dann nicht mein Spiel war und ich heftige Kritik einstecken musste, so viele Österreicher gibt es nicht, die behaupten können, ein Europacup-Finale gespielt zu haben. Aber danach hatte ich ein schwieriges Jahr mit Vlatko Markovic.

Inwiefern?

Weil ich in jedem Vorbereitungsspiel gespielt und auch die meisten Tore geschossen hab’, aber zum Meisterschaftsstart war ich auf einmal nicht in der Startelf. Da habe ich natürlich meinen Unmut geäußert und es hat lange gedauert, bis er begriffen hat, dass ich in die Stammelf gehöre. Wobei ich sagen muss, dass Sulejman Halilovic, dem er den Vorzug gegeben hat, auch sehr gute Leistungen gebracht und Tore geschossen hat. Aber die hätte ich auch machen können. Im Europacup habe ich sie zum Glück gegen Fram Reykjavik eh gemacht. Besonders die zwei daheim zum 3:0-Sieg waren wichtig. Der Hans (Krankl) hat nämlich schon bei der Auslosung gesagt: „Island im November? Da bin i net dabei!“. Und so war’s dann auch. Dort haben wir dann 2:1 verloren, ich habe wieder das Tor gemacht und wir sind ins Viertelfinale aufgestiegen. Aber dann ist der Hans ganz weggegangen und in seine Fußstapfen zu treten, war nicht einfach. Das waren ja Fußstapfen wie von Siebenmeilenstiefel!

Die 270 Bundesliga-Tore von Hans Krankl waren wirklich außer Reichweite, aber mit 186 Toren waren Sie in der Bundesliga-Bestenliste lange Zeit Zweiter, ehe Ivica Vastic Sie noch um ein Tor überholt hat. Ist das eine Marke, auf die Sie stolz sind?

Ja, der Ivo hat mich in seinem letzten Spiel noch überholt, mit einem Freistoß, glaube ich. Natürlich ist das eine tolle Geschichte, wenn man da unter den ersten Drei dabei ist. Wobei man sagen muss, dass Toni Polster da ja auch dazu gehört hätte, wenn er nicht so lange im Ausland gewesen wäre. Der wäre sicher dem Hans nahe gekommen oder hätte ihn sogar überholt.

Hatten Sie einen Lieblings-Sturmpartner?

Ich habe mich eigentlich mit allen wohl gefühlt. Mit Fredi Drabits beim Sport-Club, obwohl er der Shooting-Star der Mannschaft war, bevor ich gekommen bin. In Tirol habe ich mich dann gut mit Alfred Roscher ergänzt und auch mit Vaclav Danek, mit dem ich mich um die Torjägerkrone gematcht habe, gab es keine Eifersüchteleien. Er war sogar mein Zimmerpartner.

Und weil die Fußballfans gerade aufgerufen sind, ihr Team aus „50 Jahren Bundesliga“ zu wählen:  Von wem haben Sie die besten Vorlagen bekommen? Von Antonin Panenka bei Rapid oder von Hansi Müller und Pipo Gorosito in Innsbruck?

Schwierig. Der Antonin hat eher den Hans (Krankl) gesucht, da war ich mehr der Mitläufer, der geschaut hat, dass er reinhaut, was übrig bleibt. Der Hansi (Müller) war nach einer Knieverletzung, die er nicht operieren hat lassen, unter Happel nicht mehr ganz der alte. Am ehesten der Pipo, der hat schon ein Auge für die Stürmer gehabt.

Den zweiten Teil des Interviews über den Trainer Peter Pacult lest ihr hier:

Die Wahl zum Team der 50 Jahre findet ihr hier:

Fotos: Gepa pictures, Votava / brandstaetter images / picturedesk.com

Redakteur: Horst Hötsch

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