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Simon Bartsch
20. Dezember 2024
In den Dänen hatte vor allem Christian Keller große Hoffnungen gesteckt. Doch erfüllen konnte der 24-Jährige diese zuletzt nicht mehr. Unter Gerhard Struber spielt der Rechtsverteidiger keine Rolle und bekommt nun auch noch Jusuf Gazibegovic vor die Nase gesetzt. Hat Rasmus Carstensen beim 1. FC Köln noch eine Chance?
Wie geht es weiter mit Rasmus Carstensen?
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Falls FC-Geschäftsführer Christian Keller sich ab und an die Werte seiner Schützlinge auf dem Online-Portal transfermarkt.de anschaut, dann dürfte sich auf dem Gesicht des Sportdirektors vor ziemlich genau einem Jahr ein leichtes Lächeln ausgebreitet hat. Denn Keller schien da ein kleines Schnäppchen an Land gezogen zu haben. Natürlich rein nach den Werten des Online-Portals, dessen Werte zumindest in Teilen geschätzt sind. Dennoch bilden sie einen Fingerzeig, vielleicht einen Richtwert ab. Und bei Rasmus Carstensen stand da eine Marktwert-Steigerung auf drei Millionen Euro. Und der Sportdirektor, sollte er diese Zahl wahrgenommen haben, dürfte ein Gefühl von Bestätigung empfunden haben. Denn er holte den jungen Dänen gegen einige Widerstände – auch innerhalb des Vereins.
Zumindest erklärte der Sportdirektor genau das in einem Podcast dem WDR. „Auf den ersten Blick war klar, wenn ich mir die vier Einsätze von Genk anschaue, dann brauchen wir über den Spieler nicht weiter nachzudenken“, gab der Sportdirektor zu. Aber: „Ich kannte den Spieler noch von seiner Zeit aus Dänemark, bei Silkeborg“, so Keller weiter. Das habe er noch im Kopf gehabt. In Dänemark galt Carstensen als großes Talent, war Stammspieler bei Silkeborg und legte in 89 Spielen 24 Tore auf, erzielte zwei selbst. „Ich hatte einfach den Eindruck, dass wir uns mit dem Spieler noch näher beschäftigen müssen. Wir waren uns in der Runde alles andere als einig. Es gab einen, der war vehement dafür, dass wir uns mit dem Spieler beschäftigen, es gab auch andere, die nicht so überzeugt waren.“ Keller stimmte dafür.
Carstensen war zu diesem Zeitpunkt vor einem Jahr Stammspieler, einer der wenigen Spieler, die ihren Marktwert in einer schwierigen Spielzeit steigern konnten. Und angesichts einer bevorstehenden Kaufoption in Höhe von 1,5 Millionen Euro deutete die Marktwertsteigerung doch auf ein Schnäppchen hin. Ein Jahr später ist die Situation eine ganz andere. Der Rechtsverteidiger verlor seinen Platz in der Startelf an Benno Schmitz und später auch an den positionsfremden Jan Thielmann. Dennoch zogen die Kölner die Kaufoption. Angesichts der Transfersperre ein logischer und wohl auch richtiger Schritt. Denn die Kölner wären wohl nur ungerne ausschließlich mit Thielmann in die neue Spielzeit gestartet. Schon unter Timo Schultz erhielt der Däne immer weniger Spielzeit, unter Gerhard Struber spielt Carstensen kaum noch eine Rolle.
Auf vier Einsätze kommt Carstensen, einer von Beginn an und dort verloren die Geißböcke 1:5 gegen Darmstadt. Das sicher nicht wegen Carstensen, nahezu die gesamte Mannschaft war an diesem Abend desolat. Seit zwei Monaten stand der Rechtsverteidiger nicht mehr für die Geißböcke auf dem Feld, einzig im Testspiel gegen Aachen lief der 24-Jährige zuletzt auf und wurde von Struber auch über den grünen Klee gelobt. Dass der Däne aber auf der linken Seite auflief, dürfte Zeichen genug gewesen sein. Und nun haben die Kölner mit Jusuf Gazibegovic einen Fünf-Millionen-Euro schweren Abwehrspieler verpflichtet. Einen mit Champions-League-Erfahrung, einen Nationalspieler. Selbst für Jan Thielmann wird die Rückrunde wohl eine mit großem Konkurrenzkampf, die von Carstensen wird wohl ungemein schwerer werden.
Und so dürften die Zeichen wohl schon ein halbes Jahr nach der festen Verpflichtung wieder auf Abschied stehen. Möglicherweise wird der Däne noch einmal verliehen. Zumindest sprachen die Kölner Verantwortlichen zuletzt davon, dass man für einige junge Spieler ein Leihkonstrukt anstrebt. Das hängt unter anderem von der Länge des Vertrags ab und die ist bei Carstensen nicht bekannt. Die aktuellen Werte von transfermarkt.de werden Christian Keller sicher nicht gefallen. Der von Carstensen ist auf eine Million Euro gefallen.
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