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·21. Oktober 2025

Real gegen Juve: Ein verblasster Klassiker als gutes Omen

Artikelbild:Real gegen Juve: Ein verblasster Klassiker als gutes Omen

Oft führte Real Madrids Weg zu Titeln über Juventus, so auch 2017 und 2018 – Fotos: getty images

Nur gegen Bayern spielte Real öfter

Keine vier Monate ist es her, dass Real Madrid und Juventus Turin bei der FIFA Klub-Weltmeisterschaft in den USA zum letzten Mal aufeinandertrafen und nun kommt es erneut zur Begegnung des spanischen gegen den italienischen Rekordmeisters, diesmal in der Ligaphase der UEFA Champions League. Bisher duellierten sich die beiden Traditionsklubs ganze 22 Male, womit es sich um die zweithäufigste Paarung in der Geschichte des europäischen Fußballs handelt – nur Real und der FC Bayern trafen noch öfter aufeinander (28 Spiele). Sieht man von der Achtelfinal-Partie bei der Klub-WM mal ab, welche die Königlichen zwar knapp (1:0), aber doch sehr souverän für sich entschieden, liegt die Ära der großen Duelle zwischen Real und Juve eine ganze Weile zurück, was vordergründig an der Schwäche der „Alten Dame“ aus Turin liegt, die seit Jahren weder in Italien noch auf europäischer Bühne die Hauptrolle spielt, während die Blancos seit über einer Dekade vor allem die Königsklasse dominieren. Für Real spricht aber nicht nur die Gegenwart, sondern auch die Historie, denn zwölf der 22 Begegnungen gegen Juventus konnten die Madrilenen für sich entscheiden, die Italiener hingegen nur acht. Vor allem in den allesentscheidenden Duellen, den großen Finals, setzte sich immer der spanische Gigant durch.


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Gesamtbilanz Real Madrid vs. Juventus

  • Spiele (Europapokal , Champions League und Klub-WM): 22
  • Siege Real Madrid: 12
  • Unentschieden: 2
  • Siege Juventus: 8
  • Tore Real Madrid: 30
  • Tore Juventus: 26

Das lange Warten auf den siebten Titel

Als Real Madrid und Juventus sich am 20. Mai 1998 erstmals überhaupt in einem europäischen Finale gegenüberstanden, waren die Königlichen zwar mit insgesamt sechs Titeln immer noch Rekordsieger der Champions League, doch die glorreichen Tage lagen weit in der Vergangenheit – Jahrzehnte sogar. Denn der letzte Triumph in der Königsklasse lag ganze 32 zurück, und entsprechend groß war die Sehnsucht nach der „Septima“ in der spanischen Hauptstadt. Ins Endspiel von Amsterdam gingen die Merengues jedoch als klarer Außenseiter, denn Juventus galt in der zweiten Hälfte der neunziger Jahre als die europäische Übermannschaft – das von Marcello Lippi trainierte Team um Zinédine Zidane, Pavel Nedved, Edgar Davids und Alessandro Del Piero war der Real-Mannschaft von Trainer Jupp Heynckes zumindest nominell um Längen überlegen. Doch in einem engen und umkämpften Spiel sollte ein Treffer entscheidend sein – in der 66. Minute schoss Predrag Mijatović das entscheidende Tor zum 1:0 für die Königlichen. Das lange, sehnsüchtige Warten hatte endlich ein Ende, „La Septima“ war endlich in Madrid. Für Real war es der Startschuss in eine neue Ära, in der bis heute noch acht weitere CL-Titel folgten, während Juve das zweite Finale hintereinander verlor. Es sollte nicht das Letzte sein.

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Zidanes Perfektion

Denn ganze 18 Jahre später standen die beiden Rivalen erneut im Endspiel der Königsklasse, und diesmal war der spanische Rekordmeister als amtierender Titelverteidiger zumindest leicht favorisiert. Seinen Traum vom CL-Titel hatte sich Zinédine Zidane längst erfüllt – als Spieler von Real Madrid 2002 – und inzwischen saß der Franzose als Coach der Blancos auf der Bank. In der Vorsaison 2015/16, seiner ersten überhaupt als Cheftrainer, gewann Zidane gleich seinen ersten großen Titel, nämlich die Champions League gegen den Stadtrivalen Atlético. Was dann am 3. Juni 2017 in Cardiff folgte, war nicht nur einfach der nächste königliche Triumph über Juventus in einem Finale – es war eine Machtdemonstration. Nach einer relativ ausgeglichenen ersten Halbzeit ging es nach Toren von Cristiano Ronaldo und Mario Mandžukić mit einem 1:1 in die Pause, aber dann deklassierten die Madrilenen den Gegner nach allen Regeln der Kunst. Casemiro, erneut Ronaldo und Marco Asensio trafen zum Kantersieg der Königlichen, die zuvor schon spanischer Meister wurden und somit eine der besten Spielzeiten in der Vereinsgeschichte krönten. Zinédine Zidane bezeichnete den Finalsieg gegen seinen Ex-Klub erst kürzlich in einem Interview als „Fußball in Perfektion“ und seinen zweitbesten Moment in der Karriere, gleich hinter dem WM-Titel mit Frankreich 1998 als Spieler. Gleichzeitig war es die allererste Titelverteidigung seit Einführung der Champions League im Jahr 1992. Für „Zizou“ und sein Superteam war da aber längst nicht Schluss.

Rückspiel-Drama nach Jahrhunderttor

Und auch in der Folgesaison sollten die die Wege der beiden Großklubs in der Königsklasse kreuzen, diesmal im Viertelfinale. Nach dem Hinspiel in Turin am 3. April 2018 schien alles entschieden – zu überlegen waren die Königlichen, die Juve mit 3:0 auseinander nahmen. Erneut traf Cristiano doppelt, wie schon im Finale des Vorjahres, doch vor allem sein zweites Tor ging in die Geschichtsbücher – der Fallrückzieher des Portugiesen zum 2:0 war und ist bis heute einer der schönsten und spektakulärsten Treffer in der Geschichte der Champions League. Ins Rückspiel, das acht Tage später im Estadio Santiago Bernabéu stieg, gingen CR7 und Co. jedoch viel zu entspannt, was Juventus mehr als auszunutzen wusste, denn nach einer Stunde führten die Italiener mit 3:0 und standen kurz vor einer Sensation. Am Ende war er dann aber wieder Ronaldo, der den entscheidenden Punch setzte, als alles nach einer Verlängerung aussah: Tief in der Nachspielzeit traf Reals Nummer 7 vom Elfmeterpunkt zum vielumjubelten 1:3, das gleichbedeutend mit dem Halbfinaleinzug war. Schlussendlich holte sich Real dann auch den dritten CL-Titel in Folge, den 13. insgesamt, während Juventus bis heute nie wieder in die Nähe eines Triumphs kam. Auch nicht mit Cristiano Ronaldo, der nur wenige Monate nach dem Viertelfinal-Duell die Königlichen verließ und ausgerechnet bei der „Alten Dame“ landete. Für Real Madrid wiederum wäre ein Sieg gegen Juve im ersten CL-Duell nach über sieben Jahren zumindest ein gutes Omen auf dem Weg zum 16. Titel, wenn man in die Historie zurückblickt.

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