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·25. August 2025

Reals Titel-Fundament: Warum die Defensive den Unterschied macht

Artikelbild:Reals Titel-Fundament: Warum die Defensive den Unterschied macht

Die Verpflichtungen von Álvaro Carreras, Trent Alexander-Arnold und Dean Huijsen eröffnen defensiv deutlich mehr Möglichkeiten als in der Vorsaison – Fotos: Getty Images

Hohes Pressing als Schlüssel

„Ich glaube, wir haben ein sehr gutes Spiel gemacht. In der ersten Halbzeit hatten wir einen sehr guten Rhythmus mit und ohne Ball. Wir waren sehr überlegen. (…) Von hinten heraus haben wir Bälle gewonnen und umgeschaltet – und das 2:0 und 3:0 hat uns dann Sicherheit gegeben. Es war ein sehr komplettes Auswärtsspiel, in dem das Team eine gute Einstellung sowohl mit als auch gegen den Ball gezeigt hat“, sagte Alonso nach der Partie. Die Statistik untermauert seine Analyse: 26:6 Torschüsse, 2,67:0,50 Expected Goals – die Sprache ist eindeutig.


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Alonsos Handschrift zeigt sich dabei vor allem im Pressing. Real attackiert in vielen Phasen sehr hoch – und im Vergleich zu Vorgänger Carlo Ancelotti mit deutlich erkennbarer Systematik. „Das führt dazu, dass der Gegner Schwierigkeiten hat, gut aufzubauen“, erklärte Thibaut Courtois. Gepaart mit einer guten Restverteidigung nimmt das viel Druck vom Real-Tor – auch wenn es passieren könne, dass sich ein Gegner einmal aus dem Pressing der Königlichen befreit.

Zwar ist die Extraklasse des belgischen Keepers ohne Frage ein wichtiger Faktor. Doch nach nunmehr 180 LaLiga-Minuten unter Alonso wird bereits deutlich, dass die Königlichen in allen Phasen des Spiels auf hohem Niveau agieren. „Wir verfügen über eine gute Balance zwischen Offensive und Defensive. Es ist das Wichtigste, dass wir den Ball so schnell wie möglich zurückerobern. So können wir uns Chancen erspielen. Heute haben wir drei Tore erzielt, aber es ist natürlich noch nicht alles perfekt“, betonte Aurélien Tchouaméni.

Kaderbreite als Faustpfand

Hinzu kommt die vor allem im Abwehrbereich außergewöhnliche Kaderbreite, die in dieser Saison ein echtes Plus sein dürfte. Auf rechts stehen mit Daniel Carvajal und Trent Alexander-Arnold zwei starke Außenverteidiger zur Verfügung, auf links Ferland Mendy, Álvaro Carreras und Fran García. Im Zentrum herrscht fast schon Luxus: Neben dem auf vielen Positionen einsetzbaren Tchouaméni, der auch in die Innenverteidigung rücken kann, stehen Antonio Rüdiger, der wiedergenesene Éder Militão, David Alaba, Neuzugang Dean Huijsen und Raúl Asencio bereit – insgesamt also sechs Optionen.

Eine Notlage wie in der Vorsaison, als Real über Monate improvisieren musste, dürfte es damit kaum mehr geben. Selbst mehrere Ausfälle gleichzeitig ließen sich abfedern. So entsteht eine defensive Stabilität, die für Alonso nicht nur Absicherung ist, sondern das Fundament für die nächsten Entwicklungsschritte im Offensivspiel darstellen dürfte.

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Blick zurück: Defensive als Fundament

Die vergangenen Jahre haben bereits gezeigt, wie wichtig eine stabile Abwehr für Titelgewinne ist. Bei den letzten beiden Meisterschaften der Königlichen war Real defensiv das Maß aller Dinge: 2021/22 holten die Blancos den Titel mit einem Torverhältnis von 80:31, nur Sevilla kassierte mit 30 Gegentoren noch einen Treffer weniger. 2023/24 lautete die Bilanz 87:26 – wieder stellte Madrid die beste Defensive der Liga.

Eine Ausnahme ist die Vorsaison: 2024/25 holte sich Barcelona mit 102:39 Toren den Titel – und fuhr dabei im Zweifel lieber einen 6:2-Kantersieg als ein solides 2:0 ein. Mit Blick auf die Gegentore standen allerdings gleich mehrere Teams besser da: Der Athletic Club kassierte nur 29 Treffer (bei allerdings mageren 54 eigenen Toren), Atlético Madrid 30 und sogar die Königlichen selbst nur 38. Da die Katalanen aber fast doppelt so viele Tore wie die Konkurrenz aus Bilbao erzielten und 24 Mal häufiger jubelten als der Rekordmeister aus Madrid, relativierte sich die höhere Gegentorzahl. Dass Barça unter Hansi Flick mit enormem Offensiv-Mut dennoch triumphierte, ändert aber nichts an der Grundregel: Ohne eine (zumindest verhältnismäßig) stabile Defensive ist der Weg zum Titel kaum möglich. Die Offensive entscheidet Spiele, doch das Fundament für eine ganze Saison liefert nach wie vor die Abwehr.

Ausblick: Konkurrenz im Blick

Während Real defensiv schon überzeugt – erstmals seit 2015/16 kassierte Real an den ersten beiden Spieltagen kein Gegentor –, zeigt sich der große Rivale Barcelona offensiv wie gewohnt torhungrig: Am zweiten Spieltag drehten die Katalanen ein 0:2 gegen Levante noch in ein 3:2, am ersten Spieltag gewann die Flick-Elf mit 3:0 auf Mallorca – sechs Treffer nach zwei Partien sprechen für sich. Atlético dagegen erlebte einen Fehlstart, holte bislang nur einen Punkt bei 2:3 Toren. Überraschender Tabellenführer ist Villarreal, das mit 7:0 Toren und sechs Punkten makellos in die Saison gestartet ist.

Offensiv muss Alonso die Abläufe noch verfeinen – Foto: Juan Manuel Serrano Arce/Getty Images

Für die Königlichen bedeutet das: Der Titelkampf dürfte sich wie so oft in puncto Konstanz entscheiden – und genau dort könnte Reals defensive Stabilität der entscheidende Vorteil sein. Zugleich verschafft sie Alonso die nötige Ruhe, um Schritt für Schritt auch die offensiven Abläufe zu schärfen. Erste Ansätze im Ballbesitzspiel sind bereits zu erkennen (siehe Analyse während der Klub-WM) – und wenn sich defensive Sicherheit und offensive Automatismen im Laufe der Saison verbinden, könnte Real zu einem schlagkräftigen Komplettpaket heranwachsen.

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