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·29. Dezember 2025

Red Bulls „Königstransfer“: Jahrestag für Jürgen Klopp

Artikelbild:Red Bulls „Königstransfer“: Jahrestag für Jürgen Klopp

Wenn Oliver Mintzlaff ein dringendes Problem hat, scheut sich Jürgen Klopp auch nicht vor Überstunden. „Er ist ständig erreichbar. Wenn man ihm um 23.00 Uhr schreibt, bekommt man eine Antwort. Wenn man um 5.58 Uhr morgens etwas möchte, meldet er sich um 6.02 Uhr“, sagte Red-Bull-Geschäftsführer Mintzlaff kürzlich im Interview mit der SportBild: „Jürgen Klopp ist ein Workaholic.“

Seit einem Jahr stellt Klopp seine wertvolle Arbeitskraft in die Dienste des Brause-Imperiums. Am 1. Januar feiert der langjährige Startrainer sein einjähriges Jubiläum als „Head of Global Soccer“ bei Red Bull – und blickt nach Ansicht seines Chefs auf eine erfolgreiche Zeit zurück. „Viele hatten die Sorge, dass er bei uns alles überstrahlt. Aber die Wahrheit ist: Jeder nutzt den Austausch mit ihm, trifft seine Entscheidungen aber allein“, sagte Mintzlaff. Für Red Bull sei Klopp „der Königstransfer ohne Ablöse“.


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Klopp ein Jahr im Amt

Der frühere Erfolgscoach von Borussia Dortmund und dem FC Liverpool ist für die strategische Ausrichtung des gesamten Fußball-Netzwerks von Red Bull verantwortlich – darunter auch Bundesligist RB Leipzig. Klopp wirkt nicht im Tagesgeschäft als Trainer, sondern als übergeordneter Ideengeber. Zu seinen Aufgaben zählen unter anderem die Weiterentwicklung der Spielphilosophie, die Ausbildung von Trainern, die Optimierung von Scouting- und Transferprozessen sowie die strukturelle Verzahnung der internationalen Standorte.

Öffentlich trat der 58-Jährige dabei nur dosiert in Erscheinung, zeigte sich nur vereinzelt bei Spielen auf der Tribüne. Klopp selbst betonte immer wieder, er wolle vor allem „Ratgeber“ sein: „Ich bin nicht der Schattenchef, sondern ich versuche, meine Erfahrung einzubringen – und davon habe ich eine ganze Menge.“

Die Fußball-Welt hatte Klopp überrascht und zu Teilen erzürnt, als er nur gut ein halbes Jahr nach seinem Abschied vom FC Liverpool den Einstieg in den RB-Kosmos verkündete. Ursprünglich hatte er eine längere Pause angekündigt, dann kam es jedoch anders. „Nach fast 25 Jahren an der Seitenlinie könnte ich nicht aufgeregter sein, mich an einem Projekt wie diesem zu beteiligen“, sagte Klopp im Oktober 2024. Sein Amtsantritt folgte zwei Monate später.

An seiner grundsätzlichen Entscheidung gegen ein Comeback als Trainer hält er fest. „Ich habe nicht aus einer Laune heraus aufgehört, das war eine generelle Entscheidung.“ Gleichwohl ließ er eine kleine Hintertür offen: „Ich bin jetzt 58. Müsste ich die Entscheidung heute treffen? Ich werde nicht wieder Trainer sein. Aber Gott sei Dank muss ich das nicht tun.“ Aktuell sei er „an einem Projekt beteiligt, das ich wirklich liebe“.

Begehrt wäre Klopp auf dem Trainermarkt wohl weiterhin. Doch selbst wenn einmal Posten wie der des Bundestrainers oder ein Engagement bei Real Madrid locken würden, macht sich Mintzlaff keine Sorgen: „Es gibt keine Ausstiegsklausel im Vertrag und er hat sich eindeutig zu uns bekannt.“

Stattdessen sucht Klopp weiterhin neue Herausforderungen abseits der Seitenlinie. So wird er bei der Weltmeisterschaft im kommenden Sommer als TV-Experte bei MagentaTV arbeiten. Ein echter Workaholic eben.

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