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Simon Bartsch
27. November 2024
Am Mittwochvormittag kehrte Timo Hübers nach seiner Gehirnerschütterung wieder zurück ins Training des 1. FC Köln. Damit ist der Kölner Kapitän wohl rechtzeitig fit für das Duell gegen Hannover 96. Ein besonderes Duell, denn der 28-Jährige trifft auf seinen Heimatclub. Und ist damit nicht alleine. Das auch für Hannovers Kapitän wird es eine Reise in die Vergangenheit: Timo Hübers und Ron-Robert Zieler treffen auf Ex-Clubs
Timo Hübers bei Hannover 96 und Ron-Robert Zieler beim 1. FC Köln (Foto Zieler: Sebastian Widmann/GettyImages)
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Es ist gerade einmal sieben Wochen her, da war eine Schar an Weltmeistern im Kölner Stadion zu Besuch. Lukas Podolski hatte geladen und unter anderem Erik Durm, Kevin Großkreutz, Benedikt Höwedes, Christoph Kramer und Per Mertesacker, allesamt Gewinner der WM 2014, waren dem Ruf in die Domstadt gefolgt. Sonst ist es in Köln aktuell bekanntlich eher selten weltmeisterlich – zumindest auf dem Platz. Am kommenden Samstag wird sich das allerdings ändern. Dann kommt ein noch aktiver Weltmeister ins RheinEnergie-Stadion, einer, der vor sieben Wochen ebenfalls Poldi verabschiedete, nur dieses Mal zu einem Pflichtspiel. Ron-Robert Zieler, dritter Keeper beim Endturnier in Brasilien, ist aktuell der einzige Weltmeister der 2. Bundesliga. Die Begegnung in Köln ist für den Kapitän von Hannover 96 die Rückkehr in seine Heimat und zu seinem Heimatclub.
Der gebürtige Kölner hat zwar nur ein einziges Pflichtspiel für die FC-Profis absolviert und das auswärts gegen Werder Bremen, der 35-Jährige wuchs aber nun mal in Köln auf, wechselte im Alter von zehn Jahren von Preußen Köln in die Nachwuchsabteilung des FC. Doch schon nach sechs Jahren rief der internationale Fußball – der große. Mit 16 Jahren unterschrieb Zieler seinen ersten Profivertrag bei Manchester United. Doch Zieler tat sich schwer und kehrte über Northhampton zurück nach Deutschland zu Hannover 96, spielte dort zunächst in der zweiten Mannschaft, wurde aber schnell Stammspieler, Leistungsträger und Identifikationsfigur. Der Wechsel zurück nach England zu Leicester wurde kein glücklicher. Nach nur einer Saison ging es zurück nach Deutschland zum VfB Stuttgart, wieder zu Hannover 96 und im Sommer 2020 für eine Saison auf Leihbasis zum FC.
Zieler sollte als Herausforderer Druck auf Timo Horn ausüben und das als Weltmeister von 2014. Nach nur einer Spielzeit kehrte der Keeper mit nur einem Einsatz zurück zu den Niedersachsen. Und dort fühlt sich der gebürtige Kölner auch wohl. „Die Familie braucht meines Erachtens nach eine Base, und die soll Hannover sein. Am Ende haben wir gesagt, es soll Hannover werden, weil wir uns hier sehr wohlfühlen, alles kennen und einen Freundeskreis haben“, sagte der 35-Jährige im 96-Podcast „Pause vom Platz“. „Ich bin auch immer sehr gerne in Köln. Wenn ich den Kölner Dom sehe, ist das natürlich auch ein Stück weit Heimat. Vielleicht ist mir das ‚Kölsche Jeföhl‘ aber inzwischen ein bisschen verloren gegangen, weil ich sehr früh Köln verlassen habe. Ich habe ja mehr als die Hälfte meines Lebens woanders verbracht.“
In die entgegengesetzte Richtung ging es derweil für Timo Hübers. Während Weltenbummler Zieler Vereine geradezu sammelte, hat der Kölner Kapitän gerade einmal zwei Vereine in seiner Vita stehen. Hübers kommt aus Hildesheim, der Weg nach Hannover ist kein weiter. Und so wurde 96 zum Heimatclub des Innenverteidigers. „Ich habe als Kind davon geträumt, irgendwann mal für Hannover in der Bundesliga auflaufen zu können“, sagte der Abwehrchef vor einige Jahren nach seinem Profidebüt bei den Niedersachsen, nachdem er von einem intensiven Jahr in der Kölner Reserve zurückgekehrt war. „Wenn man sich irgendwann Bundesliga-Spieler nennen darf und das dann noch bei dem Verein, aus dessen Nähe die Familie kommt, wo man das erste Mal im Stadion war, dann ist das schon ein tolles Gefühl.“
Das war es aber offenbar nicht immer. Im FC-Podcast verriet der 28-Jährige vor einigen Wochen, dass gerade die Anfangszeit eine schwierige war. „Ich war jetzt auch kein besonderer Spieler, hab dann auch schon mal auf der Bank gesessen und nicht den Erfolg gesehen, dass man sagen könnte, der Aufwand lohnt sich“, sagte Hübers. Er habe sich durch die Jahrgänge gehangelt. Seine Karriere habe er in Teilen auch dem heutigen Trainer der zweiten Mannschaft von Hannover, Daniel Stendel, zu verdanken, der dem Abwehrspieler die Türen in den Profifußball bei Hannover öffnete. Mittlerweile ist Hübers in Köln angekommen, hat bekanntlich keinen Gebrauch von seiner Ausstiegsklausel gemacht und ist Kapitän der Geißböcke. Die Begegnung am Samstag wird dennoch eine besondere – für beide Kapitäne.
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