Rückblick 2025 Teil 2 – Kader | OneFootball

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·26. Dezember 2025

Rückblick 2025 Teil 2 – Kader

Artikelbild:Rückblick 2025 Teil 2 – Kader

Teil 2 unseres Rückblicks auf das Jahr 2025. Dieses Mal blicken wir auf den Kader, vor allem im Hinblick auf die bevorstehende Wintertransferphase 2025. Es wird eine kurze Bestandsaufnahme folgen sowie Gedankenspiele zu Zu- und Abgängen.Für viele Jahnfans ist wohl klar: Es muss noch etwas passieren. Unser Kader ist an der ein oder anderen Stelle noch nicht ausgewogen und verwundbar. Es gab auch nicht ohne Grund einiges an Kritik an der Kaderplanung von Geschäftsführer Sport Achim Beierlorzer. Schmo aus unserer Redaktion stellte fest, dass, wenn die Kaderplanung bereits im Juli gestanden hätte, Achim Beierlorzer vermutlich noch in Amt und Würden gewesen wäre.Sicherlich darf man in dieser Gesamtthematik nicht nur auf eine Stelle zeigen – dafür sind zu viele daran beteiligt -, aber dennoch liegt am Ende die Verantwortung beim Bereichsleiter. Außen vor lassen darf man jedoch nicht die Personen, die scouten, und diejenigen, welche die Budgetplanung übernehmen. Auch hier sollte man eine ordentliche und konstruktive Aufarbeitung vornehmen. (Foto: Köglmeier)

Neuausrichtung in der Verwaltung

Unserem Vorstandsvorsitzenden Oli Hein zufolge wurde dies bereits durch die Freistellung von Achim Beierlorzer und die Einstellung von Dr. Alexander Schmalhofer vorgenommen. Dieser ist jedoch „nur“ noch Sportdirektor, und Philipp Hausner ist nun der alleinige Geschäftsführer. Dazu kann man verschiedene Standpunkte einnehmen, denn es gibt sicherlich Vor- und Nachteile. Am Ende bleibt dennoch die Frage, warum man das Modell an der Spitze wieder geändert hat.


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Wir freuen uns sehr, mit Alexander Schmalhofer einen ausgewiesenen Fußball-Fachmann für diese Schlüsselposition gewonnen zu haben. Er hat uns in einem intensiven und umfangreichen Auswahlverfahren vollends überzeugt Pressemitteilung des SSV Jahn Regensburg zur Bekanntgabe der Einstellung von Dr. Schmalhofer

Unser neuer Sportdirektor befindet sich aktuell in den ersten Zügen seiner neuen Tätigkeit und bereitet sich sicherlich auf die kommende Transferphase vor. Aus den bisherigen Gesprächen und Kontakten mit ihm bleibt jedoch festzuhalten, dass er ein sympathischer und ruhiger Charakter ist, der eine besonnene Art ausstrahlt. Viel mehr Eindrücke konnten wir bislang nicht gewinnen und sind gespannt auf die Zukunft.

Den größten Kritikpunkt an seiner Verpflichtung möchten wir euch jedoch nicht vorenthalten: der RB-Kosmos. Mal wieder. Der allgemeine Tenor war, dass man sich durchaus gewünscht hätte, einmal jemanden von ganz woanders zu bekommen. Natürlich ist das Ganze nicht aussagekräftig genug, um ein Urteil über ihn abzugeben, aber es ist dennoch eine kleine Tatsache. Sein junges Alter fiel ebenfalls einigen auf, doch dieses entkräftete er mit seinen durchaus reichhaltigen Erfahrungen, die er bisher sammeln durfte. Außerdem dürften gerade unsere Jahnblog-Leser wissen, dass ein junges Alter nicht zwangsläufig etwas Negatives ist. Außerdem muss man auch erst jemanden finden der viel Auslandserfahrung (u.a. Japan) besitzt in diesem Alter und in dieser Funktion.

Was vom Rebuild 2025 blieb

#Rebuild 2025. Ein von Flo und mir geflügelter Begriff, den ich irgendwann im 1889fm-Discord festsetzte. Und bis heute sage ich: nicht ohne Grund.

Rückblickend muss man vielleicht teilweise sagen: „Gut so“, aber dennoch war der Umbruch in diesem Sommer einer mit Ansage. Auch wenn in unseren Sphären Verträge mit einer Laufzeit von zwei Jahren üblich sind und meistens mit Optionen gearbeitet wird, würde man sich doch durchaus wünschen, dass es wieder mehr Drei-Jahres-Verträge oder Ähnliches gäbe. Denn so kann man ggf. Gelder realisieren oder langfristig von Talenten profitieren. Immerhin blieben wir von vielen Leihen ohne Effekt verschont. Für die Zukunft wäre das sicherlich wünschenswert, dass Leihen uns mehr helfen als der überwiegende Teil der Leihen der letzten Saisons.

Es wäre aber auch nicht fair, alle Spieler – so miserabel die Leistungen von einigen auch waren – zum Teufel zu jagen. Einige von ihnen wären in der 3. Liga sicherlich richtig gut. Bryan Hein zum Beispiel oder auch Sebastian Ernst. Mit Noah Ganaus haben wir aber auch Spieler verloren, die mittlerweile an anderen Orten zeigen, was sie eigentlich konnten, und einigen Fans beweisen konnten: „Ich bin besser, als ihr dachtet!“ Noah wäre in Liga 3 sicherlich eine richtig gute Waffe gewesen. Sein weiterer Werdegang bei Odense ist bemerkenswert. Egal was man von der dänischen Liga hält.

Alles in allem war der Umbruch jedoch wichtig und richtig. Wie soll man psychisch eine solche Saison beim selben Verein verdauen? Hätte man überhaupt wieder bei null starten können? Der finanzielle Aspekt wurde bisher noch gar nicht berücksichtigt, ebenso wenig der Aspekt des schweren Starts in den Wettkampf, bei dem dann eben die Psyche wieder gefordert wäre.

Geblieben sind uns – trotz auslaufender Verträge – Alexander Weidinger und Oscar Schönfelder. Bei beiden war der Jubel über die Verlängerung damals nicht groß; zu diesem Zeitpunkt hatte man sich andere Verpflichtungen gewünscht. Im Nachhinein können wir jedoch sehr froh sein, denn beide ergeben durchaus Sinn. Mit Weidi haben wir nach wie vor einen zuverlässigen Ersatztorwart, der seine Sache gut macht und sich vollkommen mit dem Jahn identifiziert. Oscar hat gezeigt, was er kann. Die kurze Vertragslaufzeit ist nicht ohne Grund so gewählt, man kann das Risiko also durchaus eingehen. Das größere Problem war, dass man mit ihm wohl als Nummer 1 plante bzw. er nach Bene Bauer die Nummer 2 gewesen wäre. Bei seiner Verletzungshistorie ein sehr hohes Risiko. Um es noch einmal zu präzisieren: Das Risiko, ihn als Spieler zu halten, kann man eingehen, das Risiko, ihn als Nummer 1 oder als einzigen Backup einzuplanen, war allerdings in vieler Augen zu hoch.

Mit der Verlängerung von Eric Hottmann hätte ich fast jemanden unterschlagen. Hier war die Reaktion aufgrund seines Standings bei den Fans als Kämpfer deutlich positiver.

Es sind einige Spieler geblieben. Drei, die ich dennoch erwähnen möchte, sind Leopold Wurm, Christian Kühlwetter und Felix Gebhardt. Warum finden sie besondere Erwähnung? Bei Kühlwetter dachte man, dass der Vertrag nicht für die 3. Liga gilt, und bei den anderen beiden gab – oder gibt – es durchaus Tendenzen, dass sie ihr Potenzial weiter ausschöpfen und sich entwickeln wollen. Dass sie dennoch bei uns blieben, ist sicherlich den kurzen Restlaufzeiten ihrer Verträge sowie ihrer Leistungen zu verdanken. Außerdem darf man nicht unter den Scheffel stellen, dass unser Jahn ein ruhiger Ort ist, an dem man sich gut entwickeln kann.

Zum Abschluss noch ein paar Worte zum Thema Entwicklung. Graf, Meyer und Bauer – drei Namen, für die Achim Beierlorzer massive Kritik erntete. Zusammen mit Leopold Wurm waren die drei quasi so etwas wie die erste goldene Generation des SSV Jahn. Gleichzeitig vier Jugendspieler im Kader, davon einige mit einer respektablen Anzahl an Profieinsätzen – klasse! Dann der Schlag: Keiner der Akteure verblieb beim Jahn. Bei Graf und Bauer durchaus mit Unmut, Meyer wollte wohl nicht. Die Kritik war enorm: Warum kann man seine Jugendspieler nicht halten? Warum will man sie nicht halten? Sie sind doch alle richtig gut!

Sicherlich hatten alle drei ihre Stärken. Blicken wir aber auf ihre aktuelle Situation, bleibt festzuhalten: Anscheinend war die Entscheidung von Beierlorzer nicht unbegründet. Bei Jannik Graf weiß man Stand jetzt nicht, was möglich gewesen wäre, da ihn ein Meniskusriss bei Sandhausen ausbremst. Jonas Bauer wechselte zu Frankfurt II in die Hessenliga und sammelte dort zu Beginn durchaus Einsatzzeit, die in den letzten Monaten jedoch immer weniger wurde. Max Meyer (zu Greuther Fürth II) kam auf weniger Spielzeit und konnte keine berauschenden Statistiken vorweisen.

Wer hat also nun recht? Die Spieler, die durchaus auch Kritik für Beierlorzer übrig hatten, oder unser ehemaliger Geschäftsführer? Das muss jeder für sich selbst beantworten – wir können das nicht tun. Aus meiner persönlichen Sicht hätte ich gerne mindestens Jonas Bauer weiterhin im Dress des Jahn gesehen. Wir wünschen allen dreien an dieser Stelle alles erdenklich Gute für die Zukunft!

Wen wir an dieser Stelle ebenfalls nicht vergessen wollen, ist Kelvin Onuigwe, der nach erfolglosen Leihen und der Baller League wieder in der U21 des Jahn steht. Für eine Fortführung seines Profivertrag drängt er sich aktuell nicht auf.

Der Kader 2025/2026 – der Bestand und Ausblick

Bestand

Begeben wir uns nun zu unserem aktuellen Kader. 13 Neuzugänge inklusive drei Leihen. Dazu kommen mit Noel Eichinger ein Leihrückkehrer von Lokomotive Leipzig (wir hatten ihn interviewt, das könnt ihr hier nochmals lesen) sowie zwei Jugendspieler mit Kieffer und Seibold.

Wenn man es ganz streng sehen möchte, haben wir mit Adrian Fein und Sebastian Stolze – mit etwas Abstand – zwei weitere Rückkehrer. Auf die Abgänge sind wir im Großen und Ganzen weiter oben bereits eingegangen. Hier nochmals erwähnenswert ist der kurzfristige Abgang von Louis Breunig. Und unseren Cheftrainer Michael Wimmer können wir ebenfalls als Neuzugang betrachten. Also wieder einige Neue beim Jahn – und somit viel Arbeit, damit alle Zahnräder ineinandergreifen.

Was bleibt nun also zum Kader festzuhalten? Allgemeiner Tenor: Achim wäre noch Geschäftsführer, wenn der Kader früher gestanden hätte. Es wurde oft und viel bemängelt, dass man – obwohl man viel Zeit hatte – spät mit Verpflichtungen um die Ecke kam. Natürlich könnte man jetzt auch wieder über die Thematik der gestandenen Spieler diskutieren. Doch dieses Lied hört man jedes Jahr, das müssen wir nicht erneut spielen.

An dieser Stelle muss ich mich entscheiden: Möchten wir jeden Transfer nacheinander durchgehen? Nein, ehrlich gesagt nicht. Eine Sache, die ich an der Jahn-Community durchaus schätze, sind die lebhaften Diskussionen. Auch wenn diese ein bisschen verroht sind – das ist leider ein gesellschaftliches Problem. Lasst uns versuchen, das große Ganze zu betrachten.

Und im Großen und Ganzen kann man durchaus festhalten, dass wir einige gute Transfers gemacht haben. Spieler wie Beckhoff, Fein, Bauer, Oliveira und Strauss haben Talent und/oder Qualität in den Kader gebracht. Mit Seidel hat man viel Potenzial und mit Eichinger jemanden, der sich gut entwickelt hat.

Wo ist also das große Problem laut der Fanbase zu finden? In der Tiefe. Unter anderem gingen dem Jahn bereits Innenverteidiger aus, und das Mittelfeld war zu Beginn der Saison qualitativ nicht auf dem Niveau, das es für die 3. Liga braucht. Hier sind wir dann doch wieder beim Thema: Spieler wie Adrian Fein und Sebastian Stolze sind sicherlich ein immenser Baustein für den Kader, wurden aber zu spät und mit wenig Spielpraxis geholt. Gerade am Beispiel Fein, der schlicht seine Zeit brauchte, war das deutlich zu sehen. Sicherlich möchten wir ihn inzwischen nicht mehr missen und hoffen, dass es eine Vertragsoption oder den Willen gibt, ihm den Vertrag zu geben, den er möchte – aber zu Beginn war es schon eine Wundertüte.

Spielpraxis und Fitness: Mit Benedikt Saller ist uns unser Urgestein erhalten geblieben, dessen Vertrag hoffentlich verlängert wird (falls dieser tatsächlich 2026 ausläuft). Er war jedoch lange, sehr lange nicht fit. Dass er dann sofort wieder in die Bresche springen musste und man mehr als deutlich merkte, welche Qualität er hat, erhöhte den Druck auf den restlichen Kader. Florian Dietz ist sicherlich ein richtig guter Kicker, war aber lange verletzt. Bei einem Sturz auf die Schulter kamen bereits wieder die schlimmsten Befürchtungen auf. Seine Einsatzzeit spiegelt seine Möglichkeiten bzw. das wider, was man sich erhofft hatte – bislang aber noch nicht.

Auch die Leihen müssen wir in diesem Zusammenhang betrachten. Aus Kontakten durfte ich hören, dass Nick Seidel sehr viel Talent bescheinigt wird. Man muss sagen: Er zeigte bislang als einziger der drei nachhaltig, was er draufhat. Müller konnte durchaus ab und an seine Qualitäten unter Beweis stellen, steht in der Rangfolge jedoch hinter Adrian Fein. Dustin Forkel ist ein Streitthema bei uns im Blog. Dass er Talent hat, ist sicherlich nicht abstreitbar – und er hat Bock auf die Aufgabe, das sieht man ihm an. Aber seine Abschlüsse und seine Entscheidungsfindung trieben den ein oder anderen von uns durchaus schon an den Rand des Wahnsinns. Es bleibt abzuwarten, was passiert. Nürnberg und Fürth können mit den Leihen nicht zu 100 % zufrieden sein. Es bleibt zu wünschen, dass beide in ihrer Entwicklung den nächsten Schritt schaffen. Dafür müssen wir aber auch mehr von ihnen verlangen.

Ausblick

Unser Gastbeitrag Sparifankal wiederholt es Gebetsmühlenartig und hat damit nicht so unrecht: Wir brauchen noch Spieler. Konkret fordert er einen Mann fürs zentrale Mittelfeld. Blicken wir mal genau drauf: Machen wir uns eine schöne Liste

  • Spieler fürs Zentrum: Backup für einen Ausfall von Adrian Fein. Die bisherigen Backup-Lösungen haben sich nur bedingt bewährt.
  • Spieler für die Innenverteidigung: Einen eventuellen Transfer von Poldi Wurm auffangen und mehr Tiefe im Kader schaffen, nachdem uns bereits die Innenverteidiger ausgegangen sind.
  • Torgefährlicher Stürmer: Falls Kühlwetter – auch nachdem sein Knoten geplatzt ist – nicht dauerhaft im Sturm eingeplant sein sollte.
  • Torwart: Die Frage aller Fragen. Möchte man mit Felix Gebhardt weitermachen – und möchte er langfristig mit uns weitermachen? Oder will man sich neu orientieren und ein neues Talent zwischen die Pfosten stellen? Dann wäre jetzt gegebenenfalls der richtige Zeitpunkt. Außerdem benötigen wir einen Ersatztorwart, um Julian Pollersbeck zu ersetzen.

Auf einen Punkt möchte ich noch einmal kurz eingehen: die Torhüter. Es sollte tatsächlich eine elementare Frage sein, was man zwischen den Pfosten macht, um den nächsten Alex Meyer oder Jonas Urbig zu finden. Bei Felix weiß man, was er kann – aber eben auch, was er nicht kann oder bisher nicht verbessern konnte. Die Fragen, die man sich also stellen muss, sind: Traut man es ihm zu? Kann er es? Will er es? Wollen wir es?

Persönlich denke ich, dass die Klärung der Frage, was man langfristig auf der Torhüterposition plant, essenziell für die nahe Zukunft ist. Für Felix Gebhardt gibt es sowohl gute Argumente dafür als auch dagegen. Lasst uns wissen, was ihr denkt!

Zum Abschluss des Artikels schauen wir uns noch potenzielle Abgänge an:

  1. Dejan Galjen: Er fühlt sich augenscheinlich wohl. Dennoch gab es Gerüchte, dass er wegwollen würde. Die Einsatzzeiten und die Perspektive sprechen gegen eine weitere Zeit im Jahntrikot. Sollte man im Dezember jemanden finden, der bereit ist, eine Ablöse zu zahlen, sollte man sich trennen.
  2. Julian Pollersbeck: Seit seiner „Degradierung“ zur Nummer 2 hat er mit Problemen zu kämpfen. Egal, ob man etwas hineininterpretieren will oder nicht – so kann es nicht weitergehen. Wir brauchen neben Weidinger jemanden, auf den wir uns verlassen können, und nicht jemanden, der nebenbei offensichtlich bereits seine Zukunft plant (und das im HSV Trikot bei Dazn).
  3. Leihe für Seibold und Kieffer: Die beiden haben Talent. Vielleicht kann man eine Leihe zu einem ambitionierten Regionalliga-Team arrangieren, um ihnen die benötigte Spielzeit zu ermöglichen.
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