Rund um den Brustring
·29. Januar 2025
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·29. Januar 2025
Das letzte und entscheidende Spiel der Champions League-Ligaphase steht an und es kommt niemand geringeres als Paris Saint-Germain ins Neckarstadion.
Nach der ersten Pflichtspielniederlage des VfB machen sich unter den ein oder anderen Fans ersten Sorgen breit. “Wenn es schon gegen Mainz 05 nicht reicht, wie soll es dann erst gegen Paris Saint-Germain klappen?!” Nun, ich darf beruhigen. Sowas gehört dazu. Es kam nicht selten vor, dass eine Mannschaft, gerade wenn sie das erste Jahr (seit langem) international spielt, zwischen zwei Europapokal-Spiele ein absolute Gurkenleistung in der Bundesliga erbringt. Taktik-Experte Tobias Escher meint dazu immer, eine Mannschaft würde in ein emotionales Loch fallen und es fälle Mannschaften schwer sich direkt nach einer magischen Europapokalnacht für den tristen Bundesliga-Alltag zu motivieren. Natürlich würde ich auf diese Niederlage anders blicken, wären die ersten vier Spiele genauso eine Nichtleistung, aber ein Spiel macht noch keine Saison. Deswegen Mainz 05 abhaken und nach vorn schauen.
Und vor uns steht ein europäischer Fußballgigant. Mit Paris Saint-Germain FC kommt eine Mannschaft, die seit der Übernahme der Kataris im Jahre des Herrn 2011 eine wahre Macht im Fußball darstellt. Zumindest war das der Plan. Nunmehr 14 Jahre Investment haben genau null internationale Titel hervorgebracht. Und das obwohl man teilweise zeitgleich Messi, Neymar und Mbappé auf dem Platz hatte. Katar hat also international ähnlichen Erfolg wie Red Bull mit seinem ganzen Franchise-System in Europa. Wobei ich der Vergleich PSG und Leipzig nicht richtig ist. Schließlich beginnt die Geschichte PSGs in den 70ern, als Paris FC und Stade 1904 Saint-Germain zu Paris Saint-Germain fusionierten. Auch zuvor konnten sie national (französischer Meister 1986 und 1994) sowie international (Sieg des Europokals der Pokalsieger 1996) Titel einheimsen und internationale Stars wie Ronaldinho, Jay Jay Okocha und George Weah für sich gewinnen. Nur seit Übernahme scheint es in der Champions League nicht so zu klappen und auch diese Saison wirkt das Pariser Star Assembly alles andere als erfolgsverwöhnt. Mit 10 Punkten liegen sie punktgleich mit dem VfB auf Platz 22 und bei einer Niederlage im Neckarstadion wäre ein Ausscheiden der Les Parisiens nicht unmöglich.
So wie für den VfB gilt auch für Paris, dass ein Unentschieden dank des neuen Champions League-Formates zum Weiterkommen reiche. Ein Nichtangriffspakt zwischen den beiden Mannschaften mit einer Punkteteilung ist deswegen ein kurioses aber auch ein mögliches Szenario. Ich halte es aber für unwahrscheinlich, da auch die Endplatzierung eine Rolle bei der Auswahl der Gegner spielen wird und sowohl PSG als auch der VfB keine Lust haben, am Ende gegen ein mögliches Topteam in der nächsten Runde zu spielen.
Zu den altbekannten Ausfällen gesellt sich Innenverteidiger Rouault dazu. Er fehlt gelbgesperrt und könnte erst in der Zwischenrunde wieder eingesetzt werden. Torwart Alex Nübel ist hingegen fraglich. Ihn hat eine Erkältung erwischt.
Das typische VfB Bild in der Champions League, da Woltemade und JBL fehlen. Ich könnte mir Leweling statt Führich vorstellen, aber setze erstmal auf Führich.
Das Duell gegen den französischen Meister ist tatsächlich das erste Aufeinandertreffen der beiden Mannschaften. Die Pariser werden der sechste französische Gegner für die Schwaben sein. insgesamt spielte der VfB neun Spiele gegen französische Teams. Die Bilanz ist dabei ausgeglichen: 3 Siege, 3 Unentschieden und 3 Niederlagen. Zuletzt gab es ein schwäbisch-französisches Duell in der Saison 2007/2008 als man in der Champions League Olympique Lyon zweimal unterlag. Den letzten Erfolg gab es beim UEFA-Intertoto-Cup Finale 2002 gegen Lille OSC, als man 2:0 gewann und sich somit für den UEFA-Cup qualifizierte.
Ein großer Name wartet auf den VfB zum Abschluss der Ligaphase. Dieser schwächelt in der Champions League und wirkt verwundbar. Wir gehen zwar als Underdog in das Spiel rein, aber mit einer guten Mannschaftsleistung, Einsatz und bisschen Glück können drei Punkte und ein Weiterkommen durchaus realistisch sein.
Titelbild: © Mike Hewitt/Getty Images