
Rund um den Brustring
·11. April 2025
Rund um das Spiel gegen Bremen

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·11. April 2025
Das Pokalfinale ist erreicht (!), die Negativserie in der Liga beendet. Jetzt geht es für den VfB darum, die zuletzt verlorenen Punkte zurück zu holen.
Was war das für eine Woche: Von zu Tode betrübt zu himmelhoch jauchzend und schließlich die Erleichterung, dass der VfB doch noch in der Liga gewinnen kann. Seit das das letzte Mal der Fall war, ist die Distanz zu den Europapokalplätzen allerdings erheblich gewachsen, von der Champions League redet schon niemand mehr ernsthaft. Sie wäre vielleicht in dieser Saison auch des Guten zu viel gewesen. Die Teilnahme am früheren UEFA-Pokal ist aber noch mehr als drin — und zwar nicht nur über einen möglichen ersten Titelgewinn seit 18 (!) Jahren, sondern auch über die Liga.
Überhaupt sollten wir, auch wenn die Aufregung über die Vergabe der Finalkarten aktuell erwartbar groß ist, dieses Spiel erst einmal hintenan stellen. Nicht, dass ich jetzt schon für eine mögliche Pleite im Finale verbauen will. Aber ich will, dass sich die Mannschaft auch in der Liga zurückholt, was so lange in greifbarer Nähe war. Abgesehen davon, dass es uns sicherlich für Berlin nicht gut tut, wenn wir die Saison im sicheren Glauben an den ersten Pokalsieg seit 28 (!) Jahren einfach so runterspielen.
Mit dem 4:0 in Bochum meldete sich der VfB trotz des schwachen Gegners erst einmal zurück im Rennen um Europa und machte, nebenbei gesagt, die 40 Punkte voll und den Klassenerhalt rechnerisch klar. Das gibt natürlich längst niemand mehr als Saisonziel aus. Dennoch ist es nach den letzten Jahren die Basis für den mittelfristigen Erfolg des Vereins. Kurzfristig gilt es jetzt, im Heimspiel gegen Bremen, das neu gewonnene Selbstvertrauen wieder auf den Platz zu bringen.
Neben den Langzeitverletzten fehlen weiterhin Justin Diehl und Josha Vagnoman, außerdem sitzt Ameen Al-Dakhil noch den zweiten Teil seiner Rotsperre aus dem Frankfurt-Spiel ab. Mittelstädt und Stiller haben ihre Gelbsperren hingegen abgesehen.
Das Pokal-Halbfinale war die letzte von vielen englischen Wochen in dieser Saison, Sebastian Hoeneß kann also wieder die beste verfügbare Elf aufstellen. Jeltsch und Mittelstädt fangen wieder an, Stiller kehrt zurück, vorne wirbeln (hoffentlich) Führich, Millot, Woltemade und Dreierpacker Demirovic. Führich überzeugte mich zwar zuletzt ebensowenig wie Leweling trotz dessen Tor im Pokal, ist aber noch die beste Option, zumal El Bilal noch fraglich ist.
Zunächst die schlechte Nachricht: Werder ist die fünftbeste Auswärtsmannschaft der Liga, gewann zuletzt in Kiel und in Leverkusen — fing aber Ende Februar auch in Freiburg mit 0:5 baden. Auch sonst ist die Bilanz der letzten Wochen eher durchwachsen, so dass der zehnte Platz hinter dem VfB keine Überraschung ist. Was aber im Umkehrschluss auch bedeutet, dass es die Brustringträger mit einen Gegner auf Augenhöhe zu tun bekommen, denn auch beim VfB lief es ja zuletzt durchwachsen. So ist Werder auch in keiner Statistik besonders gut oder besonders schlecht, sieht man mal von der Laufstärke von Außenbahnspieler Mitchell Weiser ab. Beste Torschützen bei Werder sind Marvin Duksch uns Jens Stage mit je sieben Toren, Weiser hat mit 8 die meisten Assists.
Das Pokalfinale ist noch über einen Monat hin und hat für die Liga wie gesagt erst Mal keine Bedeutung. Werder wird es dem VfB nicht so leicht machen wie Bochum, dafür haben wir hoffentlich die Talsohle dieser Saison schon durchschritten und sind auch mental bereit für das Saisonfinale.
Titelbild: © Daniel Kopatsch/Getty Images