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·21. August 2025

Sandro Wagner braucht keine Bescheidenheit mehr

Artikelbild:Sandro Wagner braucht keine Bescheidenheit mehr

Sandro Wagner erklärt sich für den Trainerjob besser geeignet als für den als Spieler. Das ist keine Koketterie, sondern die logische Konsequenz einer Karriere, die immer schon mehr vom Kopf als von den Füßen lebte. Als Stürmer war Wagner ein solider Bundesligaprofi, 219 Spiele, 45 Tore, acht Länderspiele. Respektabel, aber nicht außergewöhnlich. Seine wahre Stärke lag woanders: im Verstehen des Spiels, im Analysieren von Strukturen, im Vermitteln von Ideen. Bei Julian Nagelsmann lernte er als Co-Trainer das Handwerk auf höchstem Niveau. Jetzt, mit 37 Jahren, will er beim FC Augsburg beweisen, dass er mehr kann als nur assistieren.

Seine Ambitionen klingen vermessen: Augsburg soll sich an die Topteams heranpirschen. Ein Verein, der in den vergangenen Jahren bestenfalls im Mittelmaß spielte, soll plötzlich nach oben schauen. Doch Wagner denkt nicht in Tabellenplätzen, sondern in Entwicklungsschritten. Er spricht von Strukturen, Mindset, Spielphilosophie. Das sind keine leeren Worthülsen, sondern der Kern seiner Trainingsarbeit. Wer Wagner kennt, weiß: Er meint, was er sagt. Seine direkte Art, die als Spieler manchmal aneckte, ist als Trainer sein größtes Kapital. Spieler wissen bei ihm, woran sie sind.


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Die neue Spielphilosophie, die Wagner ankündigt, ist mehr als nur taktische Kosmetik. Er will eine komplett andere Herangehensweise als in den vergangenen Jahren. Augsburg soll attackieren, unangenehm sein, überraschen. Das klingt nach dem Gegenteil dessen, was der FCA zuletzt verkörperte: defensiv, abwartend, berechenbar. Der 2:0-Pokalsieg gegen Hallescher FC war erst der Anfang. Wagner weiß, dass Veränderung Zeit braucht. Aber er weiß auch, dass Augsburg keine Zeit für Experimente hat. Die Liga verzeiht keine Schwäche.

Was Wagner von anderen jungen Trainern unterscheidet, ist seine Selbstgewissheit. Er spricht von Zielen im höchsten Regal, ohne dabei überheblich zu wirken. Diese Mischung aus Ambition und Realismus macht ihn interessant. Er verkauft keine Träume, sondern Arbeit. Er verspricht keine Wunder, sondern Entwicklung. Augsburg hat schon viele Trainer kommen und gehen sehen. Die meisten scheiterten an der Diskrepanz zwischen Anspruch und Möglichkeiten. Wagner könnte der Erste sein, der diese Lücke schließt. Nicht weil er der bessere Trainer ist, sondern weil er verstanden hat, dass Erfolg in Augsburg anders definiert werden muss als in München oder Dortmund. Seine Zeit als Spieler hat ihm das gelehrt. Als Trainer kann er davon profitieren.

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