"Sauer wurde ich erst, als...": Kroos bricht Schweigen über DAS Handspiel | OneFootball

Die Fußballwelt hat sich über DIE Szene beim deutschen EM-Aus den Mund fusselig geredet. Toni Kroos hielt sich dagegen bislang zurück, nun hat er aber doch noch Stellung zu dem vermeintlichen Handspiel von Marc Cucurella und der Entscheidung von Schiedsrichter Anthony Taylor bezogen.

Der 34-Jährige hatte sich in Interviews nach dem Spiel in Schweigen gehüllt, wollte sich sogar in seinem Podcast "Einfach mal Luppen" mit Bruder Felix nicht zu der Szene äußern.

Am Rande einer Veranstaltung mit der "Toni Kroos Academy" gab es nun aber doch ein Statement. Dort zeichneten Felix und er auch einen Live-Podcast auf, bei dem unter anderem Kinder Fragen stellen durften. Gleich mit der ersten Frage wurde Kroos von einem der Kinder in Bredouille gebracht: "Was ging in deinem Kopf ab, als du gesehen hast, dass der Schiedsrichter beim Handspiel von Cucurella nicht noch einmal beim VAR geguckt hat?", hieß es da.

Dieser Frage wäre er wohl am liebsten entgangen, denn seine Antwort begann mit einem kleinen Vorwurf: "Ich habe mich bis heute zurückgehalten und nicht über die Szene gesprochen, selbst im Podcast haben wir gesagt, darüber reden wir besser nicht. Und jetzt kommst du hier. Aber: Weil du es bist [...] Ich muss sagen: Ich habe es im Spiel gar nicht gesehen. Ich hatte im Spiel nicht die Position, dass ich sehen konnte, dass das ein relativ klares Handspiel ist. In dem Moment bist du nicht so sauer auf den Schiedsrichter, weil du es selbst nicht einschätzen kannst", erläuterte Kroos.

Nach dem Abpfiff und in Anbetracht der Videobilder sah das dann aber anders aus: "Sauer wurde ich erst, als ich es nach dem Spiel gesehen habe." Dann wollte Kroos eigentlich schnell zur nächsten Frage übergehen und sagte nur trocken: "Lassen wir das."

Doch sein Bruder Felix überredete ihn mit dem Hinweis, dass er nach seinem Karriereende ja sowieso nicht gesperrt werden könne. Also gab es doch noch ein deutliches Fazit: "Ich glaube, dass er es sich hätte wenigstens anschauen müssen. Ich glaube, das Problem ist, dass er wusste: Wenn er es sich anschaut, muss er ihn geben. Und ich hatte das Gefühl, er möchte ihn nicht unbedingt geben in so einem Spiel."

Selbst wenn er eingestand, dass die Schiedsrichter bei der aktuellen Handspielregel selbst nicht wüssten, wie sie ausgelegt werden muss, formulierte er noch einen Grundsatz: Wenn man den Strafstoß gegen Dänemark gibt, hätte auch gegen Spanien ein Pfiff ertönen müssen.