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·24. November 2024
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·24. November 2024
Es zieht sich wie ein Muster durch die bisherige Saison: Zu häufig beginnt der FC Schalke die Spiele eher abwartend, zurückhaltend und mit einem Fokus auf die eigene Defensive. Und immer wieder fällt es den Knappen auf die Füße. Zu häufig wird zunächst in Rückstand geraten, individuelle Fehler werden umso gefährlicher, weil sie in Nähe zum eigenen Tor passieren, zu selten wird die Spielkontrolle erlangt.
Das Auswärtsspiel beim Hamburger SV vom Samstagabend kann für diesen Ansatz, der am Stammtisch wohl als 'Angsthasenfußball' bezeichnet werden würde, als gutes Beispiel angesehen werden. Obwohl der HSV auch nicht sonderlich stark oder souverän aufspielte, gab es zur Halbzeit einen 0:2-Rückstand für Schalke. Das Verteidigen in der eigenen Hälfte hatte zunächst einen Freistoß an der Strafraumkante provoziert und der Patzer von Ron Schallenberg war die wohl beste Torvorlage, die die Rothosen in dieser Saison zusehen bekamen.
Erst zur zweiten Halbzeit, als man laut Schallenberg "nichts mehr zu verlieren" hatte, traute sich Schalke auch bewusst in Ballbesitz nachvorne. Natürlich gehört auch ein zu diesem Zeitpunkt zurückgezogener HSV zur ganzen Wahrheit dazu, doch war zu merken, dass die Knappen mit Beginn der zweiten Hälfte auch 'wollten' - so platt es auch klingen mag. Die zwei Tore zum 2:2-Endstand waren der verdiente Lohn.
Doch wieder stand der S04 am Rande einer (verdienten) Niederlage, weil erneut erst im weiteren Spielverlauf angefangen wurde, auch aktiv und bewusst Fußballspielen zu wollen. Der Großteil der Mannschaft besteht aus Spielern, die in der 2. Bundesliga einen guten Ball spielen könnten. Das ist nicht das Problem. Die Rufe nach einer Söldnertruppe und vermeintlichen Versagern ist einfach nicht richtig. Es liegt insbesondere an der Herangehensweise und dem eigenen Selbstverständnis, wie man diese Spiele angeht.
Selbstverständlich bedeutet ein mutiges Aufspielen nicht automatisch auch Erfolg - keine Frage. Aber dieser Angsthasenfußball bringt Schalke immer wieder, Woche für Woche, in Bedrängnis.
Leider ließen die Wechsel von Kees van Wonderen, als er Moussa Sylla und Max Grüger für Mehmet Aydin und Anton Donkor tauschte und damit - auf Ansage - das ganze Momentum aus der Mannschaft nahm, kein Umdenken erahnen.
Die Mannschaft ist in Takt, was an der Aufholjagd wieder zu erkennen war. Die Mannschaft will, was an den Ansätzen zu sehen ist. Und die Mannschaft kann, wenn man sie denn lässt und sie darauf ansetzt. Doch wer erfolgreichen Fußball sehen möchte, muss mit dieser Mannschaft auch Fußballspielen wollen. Das Abwarten sorgt nur für Probleme.
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