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·27. Oktober 2025

Schiedsrichterskandal in der Türkei: „Es wurde festgestellt, dass 152 Referees aktiv wetten“

Artikelbild:Schiedsrichterskandal in der Türkei: „Es wurde festgestellt, dass 152 Referees aktiv wetten“

Presseauftritt des TFF-Präsidenten – Zahlen, die aufhorchen lassen

Der Präsident des türkischen Fußballverbandes (TFF), Ibrahim Haciosmanoglu, hat bei einer Pressekonferenz in den Einrichtungen der Nationalmannschaften klare Zahlen präsentiert: Von 571 aktiven Schiedsrichtern verfügten 371 über Wettkonten, 152 davon hätten aktiv gewettet. Die Liste der Betroffenen reiche von Top-Klassifikationsschiedsrichtern (7) über Top-Klassifikationsassistenten (15) bis zu Klassenschiedsrichtern (36) und Klassifikationsassistenten (94). Teilweise seien „10 Schiedsrichter mit über 10.000 Wetten“ erfasst worden, „42 weitere über 1.000″, ein Schiedsrichter habe „allein über 18.000 Wetten“ platziert.

„Heute wird ein Meilenstein sein“ – Moral, Aufarbeitung, Kooperation mit Behörden

Haciosmanoglu stellte die Grundlinie vor: „Heute wird hier ein Meilenstein für den türkischen Fußball. Wir müssen mit allen Elementen moralisch umgehen.“ Man arbeite „seit Monaten mit Regierungsbehörden“ zusammen, um das Ausmaß der Korruption zu erfassen. Er betonte: „Wir sind als TFF in unserem eigenen Garten gestartet und werden die Ergebnisse teilen.“


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PFDK-Verfahren und Fristen nach Gesetz 6222

Der TFF-Chef kündigte unmittelbare Schritte an: „Unser Disziplinarrat wird ab heute die notwendigen Verfahren einleiten und die Dossiers an die PFDK weitergeben.“ Maßgeblich seien die Fünf-Jahres-Fristen: „Nach dem Gesetz Nr. 6222 gilt eine Verjährungsfrist von fünf Jahren, auch unsere Anweisungen sehen eine fünfjährige Auszeit vor. Die genannten Zahlen fallen in diesen Zeitraum.“

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„Wir reinigen, was schmutzig ist“ – Auftrag an Vereine und Fußballfamilie

Haciosmanoglu rief die gesamte Fußballlandschaft zur Mitwirkung auf: „Wir werden den Schmutz reinigen, um den türkischen Fußball dorthin zu bringen, wo er es verdient.“ Man habe bei den Schiedsrichtern begonnen, prüfe aber „mit staatlichen Institutionen“ weitere Bereiche. „Vereine müssen sich mit all ihren Elementen überprüfen, inklusive Spielern. Andernfalls werden wir die Arbeit mit unseren staatlichen Institutionen erledigen und teilen.“

Einbindung von FIFA und UEFA – Nachwuchs statt Stillstand

Die Ergebnisse seien „mit der FIFA und der UEFA geteilt“ worden. Parallel starte der Verband eine Ausbildungsoffensive: „Wir werden in 81 Provinzen Kurse eröffnen und junge Menschen für das Schiedsrichterwesen gewinnen.“ Fehler würden menschlich bleiben, Ziel sei aber eine saubere, belastbare Struktur.

Originaltöne: Deutliche Worte des TFF-Präsidenten

Heute wird er hier ein Meilenstein für den türkischen Fußball sein. Wir arbeiten seit Monaten mit Regierungsbehörden zusammen.“ Und weiter: „Bei 571 aktiven Schiedsrichtern in professionellen Ligen wurde festgestellt, dass 371 über ein Wettkonto verfügen und 152 von ihnen aktiv wetten. (…) Unser Disziplinarrat wird ab heute die notwendigen Verfahren einleiten und die notwendigen Strafen gemäß den Anweisungen erhalten.“

Womit kurzfristig zu rechnen ist

In den kommenden Tagen ist mit der Übergabe der Namen an die PFDK zu rechnen. Danach folgen Einzelfallprüfungen innerhalb der rechtlichen und verbandlichen Fristen. Parallel dazu treibt der TFF seine angekündigten Struktur- und Ausbildungsmaßnahmen voran – mit dem erklärten Anspruch, das Vertrauen in den Wettbewerb nachhaltig zu stärken.

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