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·23. April 2025
Schlimmer geht’s immer: Hannover im freien Fall

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·23. April 2025
Vor gar nicht allzu langer Zeit feierte ich einen Sieg unserer Roten gerne mit der Erwähnung im WhatsApp-Status. Ich gebe zu, es hatte mich stolz gemacht, wenn unsere Farben gut performten, und das ganze Adressbuch sollte den Angriff auf die Aufstiegsränge sehen.
Doch diese Posts sind inzwischen selten bis gar nicht geworden. Seit mehreren Wochen enden unsere Auftritte nur noch in Unmut, den selbst wir in der Redaktion nicht mehr schönschreiben können. Nur 1 einziger Punkt aus 4 Spielen. Auch Kollege Henrik Zinn macht seiner Enttäuschung neuerdings mit Kurzvideos und Kommentaren Luft. Es nervt uns alle einfach nur noch, und nun hagelte es in Darmstadt schon die dritte Niederlage in Folge. Während andere Mannschaften ihr Limit abrufen können, stagnieren unsere Roten in alten bekannten Defiziten. 96 im freien Fall, da hilft auch „guter Fußball“ nicht, den uns der Trainer auf der PK nach Abpfiff verkaufen wollte, solange die Erfolgserlebnisse ausbleiben.
Man lasse sich diese Analyse mal auf der Zunge zergehen:
„Das muss man der Mannschaft hoch anrechnen, weil da geht’s dann ja auch um Widerstandsfähigkeit. Das hat sie getan. Sie hat guten Fußball dann (nach der katastrophalen Anfangsphase) gespielt, ohne die zwingende Durchschlagskraft im 16er, und ohne den finalen Pass konkreter Art, und auch den nötigen Abschluss, um ein Tor zu erzielen. Aber wir waren dann gut im Spiel… “
Say what?? Da wird“ guter Fußball“ gelobt, obwohl man den Anfang verpennt hat und bis kurz vor Schluss einem Rückstand ohne Effektivität hinterher rennt? Um dann doch noch die nächste klare Niederlage zu schlucken.
Nochmal zum Mitlesen, nachdem es hier schon viel zu oft in der Saison kritisiert wurde: Soll sich eine starke Elf finden und einspielen, um konstant stabil auf zu treten, dann benötigt sie Vertrauen und klare Abläufe miteinander. Was aber André Breitenreiter da jede Woche auf den Rasen zaubert, ist ständiges Rotieren und Auseinanderreißen. Mal Ezeh auf links, mal Wdowik, und nächste Woche nicht mal mehr im Kader. Taddel Momuluh als schnelles Element seit Wochen außen vor. Josh Knight rettet uns 2mal die Punkte, um dann wieder im Schatten der Bank zu verschwinden. Stattdessen ein vogelwilder Muroya, der den einschussbereiten Stürmern den Ball vom Fuß jagt. Und was haben eigentlich Jannik Rochelt und Lars Gindorf verbrochen?
Am Ostersamstag war es zu Beginn wieder eine 4er Kette, bzw 3er Kette, wenn abwechselnd Wdowik oder Halstenberg nach vorne schoben. Da beide über Wochen nun krank/verletzt oder außer Form fehlten, war keine Bindung untereinander oder nach Vorne vorhanden. „Schön“ zu sehen, als Ende der ersten Halbzeit beide Verteidiger offensiv rumturmten und bei einem schnellen Gegenstoß unsere komplette linke Seite blank stand. Hoppla.
Darmstadts Leuchtturm Vukovic hatte so viel Spaß beim Klären der vielen lieblosen Flanken, dass er sogar mit Kopfverletzung und Turban weiterspielen wollte.
Und wurde dann doch mal flach und schnell durch die Mitte kombiniert, klingelte es sofort im Kasten der Lilien. Leider blieb es bis zum Schluss bei diesem einen Geistesblitz.
Verwunderlich nur, dass dem desaströsen optischen Eindruck dennoch fast durchgehend bessere Werte als Darmstadt gegenüber standen. Auch die dokumentierte Intensität war (bis auf die ersten 10 Minuten) höher als die der Hessen.
Zahlen und Werte hin oder her, am Ende standen 3 Tore gegen Hannover, die viel zu einfach und viel zu unkonzentriert gefangen wurden. Denen voraus gingen immer ungenaue, schlecht gemachte Aktionen, die eben nicht dem Bild des Breitenreiter’schen „guter Fußball“ entsprachen.
Das Team sollte sich zumindest nochmal 4 Spiele lang an der Ehre gepackt fühlen und den Abwärtstrend stoppen. Das sind sie sich selber und den auch in Darmstadt wieder spektakulären, zahlreichen Fans schuldig. Sonntag kommt Köln ins ausverkaufte Niedersachsenstadion. Die Chance, um nochmal Sympathiepunkte zu sammeln.