Rund um den Brustring
·4. Dezember 2024
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·4. Dezember 2024
In Regensburg macht der VfB mit dem Zweitliga-Schlusslicht kurzen Prozess und zieht mühelos in Pokal-Viertelfinale ein. Für Moral und Knochen eine Erholung.
Ein Pokalabend wie man ihn sich wünscht: Der VfB kann die halbe Mannschaft aus dem letzten Bundesliga-Spiel auf die Bank setzen, gewinnt trotzdem souverän im Pokal und muss gegen einen mutigen, aber überfordernden Zweitligisten weder in die Verlängerung, noch sich besonders anstrengen. Da war das Spannendste an diesem Dienstag schon der Hinweis der Fanbeauftragten zur Anreise
Info zur Anreise nach Regensburg: aus Stuttgart machen sich heute nicht nur etwa 2.000 VfB-Fans auf den Weg nach Regensburg. Die Jahn-Fans pflegen eine Freundschaft zu den Stuttgarter Kickers und rechnen heute mit derer Unterstützung im unteren dreistelligen Bereich. Auf der Autobahn können sich in einem Fahrzeug mit Stuttgarter-Kennzeichen, also Rote oder Blaue befinden.
sowie die blauen Schals in der Heimkurve und Gesänge, die nur selten von anderen Fernsehkameras als denen des SWR oder von Regio TV Stuttgart eingefangen werden.
Denn die Mannschaft des VfB zeigte im Achtelfinale des DFB-Pokals zweierlei: Zum einen, dass sie direkt für klare Verhältnisse sorgen wollte und das gegen eine Mannschaft zwischen dritter und zweiter Liga auch problemlos kann. Und das auch ohne eine Reihe von Stammspielern, die es sich, mit Ausnahme von Angelo Stiller und Enzo Millot auf der Ersatzbank bequem machen durften. Anders als Kaiserslautern stellten die Regensburger die Mannschaft auch spielerisch vor keine allzu große Aufgabe, so dass die Spieler mit dem Brustring zum einen ihr Passspiel aufziehen konnten und gleichzeitig von der eigenen Qualität profitierten, etwa bei Millots Drehschuss zur Führung.
Schön auch, dass am Dienstagabend Platz für andere Spieler zum Glänzen war. Zum Beispiel Anrie Chase, der sein erstes Tor für den VfB erzielte oder Justin Diehl, der seine aufsteigende Form bestätigte und Woltemade mit einem tollen Pass in Szene setzte, bevor der den Ball am Torwart vorbei ins Tor storchte. Auffällig war allerdings, dass sein U21-Nationalmannschaftskollege Frans Krätzig gar nicht im Kader stand und auch sonst aus der zweiten Mannschaft nur Jarzinho Malanga die Chance erhielt, sich zu beweisen. Für einen Thomas Kastanaras beispielsweise scheint die Tür Richtung erste Mannschaft erstmal zu zu sein.
Abgesehen von solchen Nebentönen war es aber wirklich ein Spiel, wie eingangs gesagt, wie man es sich nur wünschen kann. Der erste Pokaltag hielt mit dem Heimsieg der Bielefelder schon die erste Überraschung parat, bleibt zu hoffen, dass wir auch im Viertelfinale Leverkusen und dem Sieger aus Frankfurt gegen Leipzig aus dem Weg gehen können. Ein Trip auf die Alm oder ein Derby — das wär doch was. Zunächst aber steht bereits am Freitag nicht nur der Nikolaus, sondern auch Union vor der Tür, bevor die Mannschaft vor dem wichtigen Champions League-Spiel gegen Bern ein paar Tage mehr zur Erholung hat. Diesmal aber die ganze Mannschaft.
Zum Weiterlesen: Der Vertikalpass merkt an: “Passchärfe und ‑genauigkeit waren auf Stuttgarter Seite oftmals nicht auf dem Niveau, das man am Freitag gegen Union brauchen wird. Um sich aus dem hohen Pressing der Regensburger zu befreien, war mehr Aufwand nötig, als man sich gewünscht hätte. Das Selbstverständnis und die Leichtigkeit aus der Vorsaison fehlte auch am Dienstagabend.”
Titelbild: © Sebastian Widmann/Getty Images