Schweiz schnuppert gegen Gastgeber Deutschland am Sieg | OneFootball

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Schweizerischer Fussballverband (SFV)

·23. Juni 2024

Schweiz schnuppert gegen Gastgeber Deutschland am Sieg

Artikelbild:Schweiz schnuppert gegen Gastgeber Deutschland am Sieg

Das Nationalteam liefert im letzten EM-Gruppenspiel gegen Deutschland eine Topleistung ab. In Frankfurt liegt die Mannschaft von Murat Yakin bis zur 92. Minute 1:0 in Führung, ehe Niclas Füllkrug per Kopfball doch noch der Ausgleich für den Gastgeber gelingt. Das Gegentor bringt die Schweiz um den Gruppensieg.

Nicht viel hätte gefehlt, und die Schweiz hätte erstmals überhaupt eine EM-Vorrunde als Gruppensiegerin abgeschlossen. Sie kämpfte, rannte, hielt mit allen Mitteln dagegen, spielte mit Leidenschaft und aufopferungsvoll. Aber es reichte nicht zum ersten Endrundensieg gegen Deutschland seit der WM 1938. Der eingewechselte Füllkrug traf in der Nachspielzeit per Kopf zum 1:1. Durch den späten Ausgleich überholte Deutschland die Schweiz wieder und sicherte sich mit sieben Punkten den Sieg in der Gruppe A. Im Achtelfinal trifft die Schweiz am kommenden Samstag, 29. Juni, um 18.00 Uhr auf den Zweiten der Gruppe B mit Spanien, Italien, Kroatien und Albanien.


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Der erste fertig gespielte Angriff der Schweiz mit dem ersten Torschuss hatte nach 28 Minuten zum umjubelten Führungstreffer geführt. Eine Balleroberung von Granit Xhaka im Mittelfeld, eine Seitenverlagerung nach links, eine Hereingabe von Remo Freuler und die Fussspitze von Dan Ndoye per Volley brachten das 1:0. Der Westschweizer hätte sich mutmasslich kein besseres Spiel für seinen ersten Länderspiel-Treffer (im 14. Spiel) aussuchen können. Keine 120 Sekunden später hätte Ndoye sogar beinahe das 2:0 erzielt. Ein Schuss des Allrounders nach Steilpass von Michel Aebischer rollte um Zentimeter am Pfosten vorbei.

So überraschend die Führung für die Schweiz war, wirklich viel Torgefahr hatten die Deutschen bis dahin auch nicht generiert. In der 17. Minute brauchten die Schweizer jedoch das nötige (Video-)Glück, um nicht in Rückstand zu geraten. Robert Andrich zog ausserhalb des Strafraums ab, der Ball prallte direkt vor Torhüter Yann Sommer auf und landete im Netz. Weil bei der Klärungsaktion davor Michel Aebischer gefoult worden war, wurde der Treffer nach Überprüfung zurückgenommen.

Ansonsten biss sich die deutsche Offensive um Jamal Musiala und Florian Wirtz wiederholt an der Schweizer Abwehr fest. Auch in der zweiten Halbzeit mit neuen Kräften fand das Team von Trainer Julian Nagelsmann bis kurz vor Schluss keinen Weg vorbei an den leidenschaftlich verteidigenden Schweizer. Bis zu jenem Kopfball in der 92. Minute. Wobei auch die Schweiz in den Minuten vor dem bitteren Ausgleich noch zwei Chancen hatte. Ruben Vargas' Tor wurde wegen eines knappen Offsides (84.) aberkannt, in der 88. Minute wehrte Deutschlands Goalie Manuel Neuer den Weitschuss von Granit Xhaka ab.

Stimmen zum Spiel

Granit Xhaka: «Wenn man sieht, wie die Deutschen nach dem 1:1 gejubelt haben, können wir stolz auf uns sein. Wir haben ein Riesenspiel abgeliefert, waren defensiv sackstark, haben probiert, mit dem Ball, Dinge zu kreieren. Trotzdem tut es weh, weil wir so kurz vor Schluss den Ausgleich kassiert haben. Aber wir können stolz sein aufeinander, die Leistung ist fast wichtiger als das Resultat. Wir sind gerannt, haben gekämpft, gingen füreinander. Es muss genau so laufen wie heute, wir müssen an unser Limit gehen, 120 Prozent geben. Dann können wir jeden schlagen. Chapeau auch an unseren Trainer, der viel kommuniziert, mit den Spielern redet, uns gut einstellt, egal wie der Gegner spielt. Jetzt ist der erste Schritt gemacht, es soll so weitergehen.»

Yann Sommer: «Wir haben ein sehr gutes Spiel abgeliefert. Natürlich ist es ärgerlich, aber es war eine Topflanke, ein Topkopfball. Dennoch kann das Team stolz auf sich sein. Wir waren extrem mutig, hatten Ruhe am Ball. Es hat Spass gemacht, uns zuzuschauen, wir waren variabel, spielfreudig, hatten einen guten Spirit auf dem Platz. Es war für uns wichtig, gegen ein sehr gut ins Turnier gestartete Team eine sehr gute Leistung abgeliefert zu haben und dieses Bild nun in den Achtelfinal mitzunehmen.»

Remo Freuler: «Natürlich ist es schade, so spät ein Gegentor zu kassieren. Wir haben uns mit Deutschland einen guten Fight geliefert. Die Atmosphäre in Frankfurt, bei einem Heimspiel von Deutschland, war absolut unglaublich. Die Unterstützung unserer Fans war fantastisch. Solche Momente vergisst man ein Leben lang nicht.»

Dan Ndoye: «Es war ein Traum, heute mein erstes Länderspiel-Tor erzielt zu haben, darauf bin ich stolz. Es tut gut, effizient gewesen zu sein. Wir haben gezeigt, dass wir mit den Topteams mithalten können. Dieses Niveau müssen wir nun beibehalten.»

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