Löwenmagazin
·28. Januar 2025
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·28. Januar 2025
“Bitte nicht die Fakten ignorieren”, so Oberbürgermeister Dieter Reiter. Die Schuld, dass es in der Stadionthematik nicht weitergeht, liegt bei den Löwen. Fakten? Nun … schauen wir uns die Thematik mal näher an.
“All die Geschichten, die ich höre und lese, dass die Sechzger nicht wissen, welcher Mietzins im Falle des Umbaus abgerufen wird, sind Schmarrn. Ich weiß von meiner Verwaltung, dass es intensive Gespräche zu diesem Thema mit den Sechzgern gegeben hat”, meint Oberbürgermeister Dieter Reiter im Januar 2025. Gleichzeitig aber schiebt er nach: “Das ist leider ein latentes Führungsproblem bei Sechzig. Man verlangt von uns, dass wir irgendwelche Mieten prognostizieren, nach irgendwelchen Umbauszenarien, die wir noch nicht kennen. Wenn wir uns auf Augenhöhe begegnen würden, bin ich mir aber sicher, dass es nicht an der Miete scheitern würde.”
Doch Moment … blicken wir zurück …
Im September 2019 hatte Oberbürgermeister Dieter Reiter erläutert, man müsse die Kosten, die auf die Löwen für jeweilige Umbauvarianten zukommen, eindeutig klären. Er bat die Leiterin des Referats für Bildung und Sport bis zum Ende des Jahres 2019 einen Beschluss einzubringen. Das ist über fünf Jahre her.
Im März 2021 fordert die Stadt seitens der Löwen ein klares Bekenntnis zum Sechzger Stadion. Die Löwen mögen doch bitte der Stadt zusagen, dass man “langfristig mit dem Standort plant”. Das Löwenmagazin fragt bei den Löwen nach, die wiederum erklären, dass sie noch keine Umbauvarianten mit entsprechend geplanten Mieten vorliegen haben. Die Sportbürgermeisterin erklärt daraufhin dem Löwenmagazin, dass im April 2021 die Vereine sowohl die Umbauvarianten als auch die entsprechenden Mieten bekommen! Ein Versprechen.
Doch daraus wird nichts.
Im September 2021, erklärte man, dass noch die Unterlagen des Bewertungsamtes fehlen. Und zwar im Hinblick auf die Kosten der entsprechenden Umbauvarianten und was man als Miete verlangen müsse. Weil das Bewertungsamt die Unterlagen noch nicht erstellt habe, wäre ein Beschlussvorlage noch nicht möglich. “Das Referat für Bildung und Sport wird den Münchner Stadtrat mit der Thematik von baulichen Maßnahmen im städtischen Stadion an der Grünwalder Straße befassen, sobald die dazu notwendigen Unterlagen aller Fachreferate vorliegen.”, erklärte man gegenüber dem Löwenmagazin.
Der CSU-Bundestagsabgeordnete Stephan Pilsinger wirft der Stadt München Planungslosigkeit vor. Und er kritisiert, dass Oberbürgermeister Reiter und Sport-Bürgermeisterin Dietl “permanent dem TSV 1860 den Schwarzen Peter in die Schuhe schieben”.
Im Oktober 2021 kommt dann eine Stellungnahme des Bewertungsamtes, dass dem Amt “nicht alle für die Bewertung benötigten Unterlagen vorliegen” würden. Seitens der Vereine sollen laut dem Referat für Bildung und Sport allerdings keine Unterlagen mehr fehlen. Der Ball liege exklusiv beim Bewertungsamt, teilt der TSV 1860 München mit.
Oberbürgermeister Dieter Reiter erklärt Ende Oktober 2021 sichtlich entrüstet, dass die Umbauvarianten längst da seien. Allerdings stimmt das nicht. Es gibt keine vorliegenden Umbauvarianten inklusive Mieten, wie im Frühjahr versprochen. Wohl ein Abstimmungsproblem mit seinen Referaten.
Nein, die Mieten seien noch nicht festgelegt, erklärt die Sport-Bürgermeisterin Verena Dietl im November. Weil Unterlagen seitens des TSV 1860 München fehlen würden. So zum Beispiel übrigens die Zahlen der TSV 1860 Merchandising GmbH, die eine hundertprozentige Tochter von Ismaiks HI Squared International ist. Denn die Stadt möchte gerne wissen, was mit dem Merchandising so im Stadion verdient werden kann.
Später rückt man von dieser Forderung wieder ab. Seitens des Referats für Bildung und Sport hat man sich in der Zwischenzeit sogar ausdrücklich bedankt. Alle notwendigen Unterlagen seien zugeschickt worden.
Die Vollversammlung wird am 9. März 2022 die Beschlussvorlagen auf dem Tisch haben, verspricht die Sportbürgermeisterin Verena Dietl.
Wir verraten es auch: Es passiert nichts. Es gibt weiterhin keine Umbauvarianten mit entsprechender Miete.
Im ersten Quartal 2023 will die Stadt nun wieder einmal eine abschließende Entscheidung im Hinblick auf die Sanierung und Umbaumaßnahmen des Grünwalder Stadions treffen. Das Referat für Bildung und Sport und das Bewertungsamt wurden vom Stadtrat im Rahmen der Sanierungsdiskussion “Grünwalder Stadion” beauftragt, eine für die Nutzung des Städtischen Stadions an der Grünwalder Straße angemessene (marktübliche) Miete zu ermitteln.
Dabei sollten auch die laufenden Betriebs- und Nebenkosten bestimmt sowie einen marktüblichen Umlageschlüssel erarbeitet werden. Der TSV 1860 München hatte mehrfach eingefordert, dass die Mietkonditionen überprüft werden sollen.
Angepasst wird nun die damalige aktuelle Miete.
Und die Miete für die Umbauvarianten? Sind immer noch nicht bekannt …